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Immortals after Dark 09 - Sehnsucht der Dunkelheit

Immortals after Dark 09 - Sehnsucht der Dunkelheit

Titel: Immortals after Dark 09 - Sehnsucht der Dunkelheit
Autoren: Kresley Cole
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1
    Dämonenebene Oblivion, Stadt: Ash
    Im Jahr 192 der Herrschaft der Toten
    » Gehen wir unserem Tod entgegen – oder Schlimmerem? «
    Malkom Slaine sah zu seinem besten Freund hinüber, Prinz Kallen dem Gerechten. Er wünschte, er hätte eine bessere Antwort für ihn, irgendetwas, womit er die Sorge in dessen Augen lindern könnte.
    Während die Vampirwachen sie vor sich her schubsten, immer tiefer in ihre Festung hinein, überkam Malkom die Ahnung, dass sie den Tod noch herbeisehnen würden, ehe die Nacht vorbei war.
    »Vermutlich ist an den Gerüchten sowieso nichts Wahres dran«, log er, um sich gleich darauf mit neu erwachter Widerstandskraft gegen die Wachen zu wehren, von denen sie gerade eine Treppe hinuntergeführt wurden. Doch seine Fesseln waren magischer Natur. Malkom konnte sich weder teleportieren noch daraus befreien.
    Am Fuß der Treppe lag eine unterirdische Kammer, in der sich auf einem Podium ein reich verzierter Thron befand. Auch wenn der Fußboden lediglich aus gestampftem Lehm bestand, waren die Wände mit teuren Seidenstoffen und Gobelins behangen. Dazu schmückten diverse Gegenstände aus seltenem Kristall und Glas den Raum.
    Sogleich machte sich Malkom daran, jeden Zentimeter seiner Umgebung auf der Suche nach einem Fluchtweg zu analysieren. Gleich vor ihnen standen zwei schwer atmende Dämonensklaven neben einem frisch ausgehobenen Grab. Entlang den Wänden befanden sich weitere Wachen mit gezückten Schwertern. Im Hintergrund arbeitete ein Zauberer in einem schwarzen Umhang an einem Tisch, auf dem unzählige Phiolen in unterschiedlichsten Größen standen.
    Götter, bitte lasst die Gerüchte falsch sein … über die Scârb ˘a , diese Ausgeburten der Hölle.
    »Siehst du irgendeinen Weg hier raus?«, murmelte Kallen.
    Normalerweise konnte Malkom das. Ohne Ausnahme gelang es ihm stets, auch aus scheinbar ausweglosen Lagen zu entkommen. »Bis jetzt noch nicht.«
    Die Wachen stießen Kallen und Malkom vor dem Grab auf die Knie.
    »Ronath wird hierfür bezahlen, wenn ich erst frei bin«, zischte Kallen durch zusammengebissene Zähne. Ronath der Waffenmeister war ein erfahrener Krieger und nach Malkom der stärkste Dämon. E r war ehemals Kallens Günstling unter den Feldherren gewesen. »Dieser Verräter wird die Nacht nicht überleben.«
    Es war Ronath, der Malkom den Vampiren ausgeliefert hatte – was an sich schon einer Katastrophe gleichkam. Doch ohne Malkoms unerschütterliche Verteidigung war Kallens Festung eine Woche später gefallen, und der geliebte Prinz der Trothianer war gefangen genommen worden.
    Durch seinen Hass auf Malkom geblendet, der vom Sklaven zum Feldherren aufgestiegen war, hatte Ronath Kallen und sämtliche Trothianer unwissentlich dem Untergang geweiht.
    Seine eigene Rache hatte Malkom bereits aufs Genaueste geplant. Da er weder über Kallens Güte noch über dessen Edelmut verfügte, würde seine Vergeltung weitaus grausamer ausfallen, als es sich der Prinz je ausmalen könnte.
    Ohne Vorwarnung translozierte sich ein Vampir in den Raum, direkt auf den Thron. Der Mann war in teure Seidenroben gekleidet, seine Haut war blass, Oblivions brennend heiße Sonne hatte nicht die geringste Spur darauf hinterlassen. Seine Augen waren ganz und gar rot, seine Züge vom Wahnsinn entstellt.
    Der Vizekönig.
    Nachdem die Vampire Oblivion erobert und in eine Kolonie verwandelt hatten, hatten sie den Vizekönig entsandt, ihren bösartigsten Anführer, um diese Ebene zu regieren.
    »Ah, meine beiden neuen Gefangenen«, sagte er auf Anglisch .
    Obwohl sowohl Malkom als auch Kallen diese Sprache fließend beherrschten, weigerten sie sich, irgendeine andere Sprache als ihre dämonische Muttersprache zu verwenden, selbst wenn auf deren Verwendung inzwischen die Todesstrafe stand.
    Der Vampir rieb sich das schmale, sauber rasierte Kinn. »Endlich haben wir euch beide in unserer Gewalt.«
    Malkom und der Prinz waren die Anführer der Rebellion. Ihre Vernichtung würde gleichzeitig den Widerstand brechen, daher hatten die Vampire fieberhaft nach ihnen gesucht.
    Als der Vizekönig mit den Fingern schnipste, verließen die beiden Sklaven den Raum, um Sekunden später mit einem bewusstlosen Dämonenjungen zurückzukehren. Ein Angehöriger ihres eigenen Volkes, der einem Vampir als Erfrischung gereicht wurde. Als kleine Zwischenmahlzeit.
    Malkom begann zu schwitzen. Er wehrte sich immer heftiger gegen seine Fesseln, ohne sich jedoch von ihnen befreien zu können. Der Vampir zog den Jungen zu
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