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Losung Takalor

Losung Takalor

Titel: Losung Takalor
Autoren: K. H. Scheer
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über­rascht.
    Als er zu­sam­men­brach, fuhr ich her­um. Han­ni­bal hat­te den zwei­ten De­ne­ber ge­tö­tet. Ta­ka­lor rich­te­te sich auf. Er war bleich und sah ver­stört aus.
    Of­troc lag auf dem Bo­den. Das grü­ne Flim­mern sei­nes In­di­vi­du­al­schirms war nicht mehr vor­han­den. Sei­ne Bei­ne wa­ren kaum mehr als Asche. Die Ver­bren­nun­gen an Schul­tern und Hüf­te wa ren so schwer, daß er nicht über­le­ben wür­de.
    Nun war Ta­ka­lor un­se­re letz­te Chan­ce.
    Der At­lan­ter knie­te ne­ben dem Ster­ben­den nie­der. Er beug­te sich über ihn und leg­te sein Ohr an sei­ne Lip­pen. Of­troc flüs­ter­te et­was. Ich konn­te es nicht ver­ste­hen, und ich konn­te sei­nen Pa­ra­block auch nicht durch­bre­chen.
    Zu­sam­men mit Han­ni­bal lief ich den Gang wei­ter. Un­ser Weg war an ei­nem Pan­zer­schott zu En­de, das sich von die­ser Sei­te aus nicht öff­nen ließ.
    »Großer, wir wol­len ehr­lich sein«, sag­te Utan. »Wir sit­zen in der Fal­le. Wir kön­nen die De­ne­ber nicht dar­aus ver­trei­ben. Des­halb soll­ten wir so schnell wie mög­lich ver­schwin­den.«
    Als ich mich um­dreh­te, sah ich, daß Ta­ka­lor den ster­ben­den Of­troc auf sei­ne Ar­me ge­nom­men hat­te. Er ver­schwand mit ihm im Hin­ter­grund durch ein Tür­schott, das mir bis­her ver­bor­gen ge­blie­ben war. Ich spür­te, daß et­was nicht in Ord­nung war, aber ich ahn­te die Wahr­heit nicht.
    Dort, wo der von mir er­schos­se­ne De­ne­ber lag, glaub­te ich, ei ne Be­we­gung er­ken­nen zu kön­nen. Ich eil­te hin­über, sprang durch die of­fe­ne Tür in einen mit po­sitro­ni­schem Ge­rät an­ge­füll­ten Raum und blieb ne­ben ei­nem wei­te­ren Tür­schott ste­hen. Ich son­dier­te mei­ne nä­he­re Um­ge­bung und ließ die Waf­fe sin­ken. Ich hat­te mich ge­täuscht. Hier war nie­mand.
    Als ich auf den Gang zu­rück­kehr­te, kam auch Ta­ka­lor wie­der her­aus.
    Er blick­te mich ernst an.
    »Of­troc ist tot«, sag­te er. Dann preß­te er die Lip­pen zu­sam­men und sei­ne Au­gen ver­eng­ten sich. »Es hat kei­nen Sinn mehr, Ge­ne­ral. Wir müs­sen das Schiff ver­las­sen.«
    »Sie wol­len dar­auf ver­zich­ten, die De­ne­ber zu er­le­di­gen?« frag­te ich.
    »Auf­ge­scho­ben ist nicht auf­ge­ho­ben«, er­wi­der­te er. Da­bei schritt er be­reits auf die Lei­ter zu. »Au­ßer­dem fürch­te ich, daß von au­ßen wei­te­re De­ne­ber nach­rücken wer­den. Wenn das stimmt, dann kom­men wir hier über­haupt nicht mehr her­aus.«
    »Die­se An­sicht tei­le ich mit Ih­nen«, ent­geg­ne­te ich. Ich stutz­te aber. Warum sag­te er das? Es war doch von An­fang an un­se­re Ab­sicht ge­we­sen, mit die­sem Raum­schiff zu star­ten und zu ver­schwin­den. Da­mit hät­ten wir uns au­to­ma­tisch al­len von au­ßen nach­drän­gen­den Kampf­grup­pen ent­zo­gen.
    Er klet­ter­te die Lei­ter so schnell her­un­ter, daß ich glaub­te, er sei ab­ge­stürzt. Doch er fing sich un­ten ge­schickt wie­der ab.
    Han­ni­bal und ich blick­ten uns an.
    »Schnell«, sag­te er ner­vös. »Ver­dammt, Großer, sie ha­ben uns her­ein­ge­legt. Wir müs­sen ’raus!« Schlag­ar­tig be­griff ich.
    Je­der Pro­test kam zu spät und war da­mit nutz­los. Ich eil­te die Lei­ter in nicht ge­rin­ge­rem Tem­po hin­un­ter als Ta­ka­lor, und hetz te hin­ter ihm her. Der Wur­zelzwerg folg­te mir laut flu­chend. Er be­schimpf­te die Mar­sia­ner und al­les, was mit ih­nen zu­sam­men hing, weil sie es ge­wagt hat­ten, ih­ren Hei­mat­pla­ne­ten zu ver­las­sen und auf un­se­rer gu­ten, al­ten Er­de tä­tig zu wer­den.
    Fra­mus G. Al­li­son wuß­te nicht, was er von der Si­tua­ti­on hal ten soll­te, als Ta­ka­lor an ihm vor­bei­rann­te. Er ließ sich je­doch von uns mit­zer­ren.
    »Wol­len Sie mir nicht end­lich sa­gen, was los ist?« brüll­te er.
    Ich sah den At­lan­ter, der mitt­ler­wei­le einen Vor­sprung von fast fünf­zig Me­tern ge­won­nen hat­te. Wir spran­gen aus der Ein­schuß­öff­nung in der Raum­schiffs­hül­le her­aus, lan­de­ten auf dem wei­chen Wald­bo­den und zwan­gen den schwer­ge­wich­ti­gen Aus­tra­lier, Re­kord zu lau­fen. Er ließ sich die­se Tor­tur et­wa hun­dert Me­ter weit ge­fal­len, dann aber
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