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2949 - Hass, der niemals endet

2949 - Hass, der niemals endet

Titel: 2949 - Hass, der niemals endet
Autoren: Unbekannt
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Der Flug der British Airways aus London traf mit leichter Verspätung auf dem J.F.K-Airport ein. Bei der Gepäckabfertigung mussten die Passagiere nochmals Geduld aufbringen, da es einen Streik beim Bodenpersonal gab und dadurch die Abfertigung verzögert wurde.
    »In diesem Land wird es immer schlimmer«, schimpfte Dellany.
    Als ehemaliger Minister im nordirischen Parlament war er eine bevorzugte Behandlung gewohnt und machte seinem Unmut über die chaotischen Zustände am Flughafen deutlich Luft. Seine beiden Bodyguards brummten lediglich zustimmend, während ihre Blicke über die Menschen wanderten. Im Bereich der Limousinen wartete ein gepanzerter Cadillac auf den Iren.
    »Wie sieht es auf den Straßen nach New York aus?«, fragte er den Chauffeur.
    »Der Verkehr fließt ohne Behinderungen, Sir«, erwiderte der Mann.
    Zufrieden über diese Auskunft schloss Dellany die Trennscheibe zum vorderen Bereich und griff zum Telefon. Der Leibwächter, der ihm gegenübersaß, schaute ununterbrochen hinaus auf die anderen Fahrzeuge. Er war sorgsam ausgesucht und würde niemals über den Inhalt eines Gesprächs mit Dritten sprechen. Dellany lauschte auf das Freizeichen, und als sich schließlich die junge Stimme einer Frau meldete, glitt ein Lächeln über sein Gesicht.
    »In einer Stunde erwarte ich dich in der Suite im Hotel«, sagte er.
    Im nächsten Augenblick zuckte Dellany erschrocken zusammen.
    »Wir werden angegriffen!«, rief der Leibwächter.
    Ein zweiter Schlag ließ den Cadillac erbeben und anschließend mit dem Heck ausbrechen.
    »Wer?«, schrie Dellany.
    Noch beherrschte Wut sein Denken, doch als die gepanzerte Limousine abrupt in die Höhe flog, ergriff ihn nackte Panik. Unwillkürlich stellte er sich vor, wie der schwarze Wagen von einer Granate durch die Luft gewirbelt wurde. Schlagartig wurde Dellany klar, dass er die nächsten Minuten nicht überleben würde.
    ***
    Ich verließ soeben das Gerichtsgebäude und sog die frische Oktoberluft tief ein. Die Aussage vor dem Geschworenengericht hatte sich wie erwartet zu einer langwierigen Tortur entwickelt. Der aalglatte Verteidiger versuchte jedes Detail meiner Aussage zu widerlegen, während der Staatsanwalt mich als erfahrenen Experten hinstellte.
    »Jerry?«
    Verblüfft wandte ich den Kopf und schaute zu meinem Partner, der in langen Sätzen die Stufen zum Eingangsportal nahm. Es war nicht abgesprochen gewesen, dass Phil mich abholte.
    »Es gab ein Attentat auf einen Politiker. Mister High möchte, dass wir die Ermittlungen aufnehmen«, sagte er.
    Phil nahm sich nicht einmal die Zeit, um seine Atmung zu beruhigen. Bei den Worten Attentat und Politiker beschleunigte sich mein Pulsschlag allerdings ebenfalls umgehend.
    »Du kannst mir auf der Fahrt alles erzählen«, stieß ich hervor.
    Wenige Minuten später rasten wir mit eingeschaltetem Blaulicht und heulender Sirene im Jaguar dahin. Ab und an segelten vertrocknete Blätter von den Bäumen auf die Windschutzscheibe, doch sie konnten sich bei der Geschwindigkeit nicht lange halten. Phil berichtete von dem Anschlag auf Sean Dellany.
    »Sein Wagen wurde von zwei panzerbrechenden Granaten getroffen. Es gibt Augenzeugen, die sich sogar einen Teil des Nummernschildes des Fahrzeugs merken konnten, in dem die Angreifer saßen«, sagte er.
    »Wer hat ein Interesse daran, einen ehemaligen Minister aus Nordirland zu ermorden? Gibt es Bekennerschreiben?«, fragte ich.
    »Bislang gibt es keine Gruppe, die sich dazu bekennt. Die Spekulationen deuten natürlich in Richtung der IRA«, antwortete Phil.
    Ich warf ihm einen verwunderten Seitenblick zu.
    »Ich dachte, die wären nur noch eine politische Bewegung ohne militärische Aktivitäten«, staunte ich.
    Mein Partner schilderte mir die letzten Entwicklungen in Nordirland. »Seit einigen Wochen sind wieder Unruhen ausgebrochen. Es geht um das Hissen des Union Jack am Parlamentsgebäude in Belfast.«
    Es blieb mir ein ewiges Rätsel, warum die Iren in den nördlichen Provinzen sich immer noch dermaßen heftig die Köpfe einschlugen, und jetzt sollte angeblich die Frage um eine gehisste Flagge zu einem brutalen Anschlag geführt haben?
    »Solche Spekulationen sollten wir schleunigst im Keim ersticken, bevor die Medienleute diesen Unsinn verbreiten«, stellte ich fest.
    Phil stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Und ich war mir ganz sicher, dass du noch nicht mit dem Chef über den Anschlag gesprochen hast«, sagte er.
    »Hab ich doch auch nicht«, erwiderte ich verblüfft.
    »Du
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