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Losung Takalor

Losung Takalor

Titel: Losung Takalor
Autoren: K. H. Scheer
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Ener­gie­strah­lern er­mor­det.
    Ich sprang aus dem Wa­gen. Die Ge­sich­ter der bei­den Of­fi­zie­re im Au­to wa­ren vor Angst ver­zerrt. Sie glaub­ten, ich wer­de in ähn­li­cher Wei­se mit ih­nen ver­fah­ren wie die bei­den Frem­den es mit ih­ren Be­glei­tern ge­tan hat­ten.
    Ich gab ih­nen mit ei­ner be­ru­hi­gen­den Ges­te zu ver­ste­hen, daß ich nicht die Ab­sicht hat­te, sie um­zu­brin­gen. Dann stürm­te ich die Stu­fen zum Hauptein­gang des Ge­bäu­des hoch, das ich für ei­ne Art Rat­haus hielt.
    Im In­nern war es kühl und still.
    Ei­ne trü­be Lam­pe brann­te un­ter der De­cke. Ei­ne Holz­trep­pe führ­te ins obe­re Stock­werk. Von dort her wa­ren er­reg­te Stim­men zu ver­neh­men.
    Es ging um Se­kun­den.
    Wäh­rend ich nach oben rann­te, streck­te ich mei­ne te­le­pa­thi­schen Füh­ler aus. Ich spür­te die bei­den At­lan­ter, ob­wohl ich ih­re Geis­tes­in­hal­te nicht er­fas­sen konn­te. Und dann war da noch ein frem­des We­sen, das an­ders dach­te als Ter­ra­ner. Es muß­te der De­ne­ber sein.
    Mit ei­nem ener­gi­schen Ruck riß ich die Tür auf und be­trat einen Saal, der über­ra­schend prunk­voll ein­ge­rich­tet war. Ras­pu­tin stand ne­ben ei­nem bär­ti­gen Mann un­ter ei­nem großen Bild des Za­ren Ni­ko­laus II. Die bei­den At­lan­ter nä­her­ten sich ihm. Sie hiel­ten ih­re Ener­gie­strah­ler in den Hän­den.
    Als sie mich hör­ten, wir­bel­te Ta­ka­lor her­um. Sei­ne Au­gen glüh­ten vor Haß.
    »Neh­men Sie Ver­nunft an, Ta­ka­lor«, sag­te ich ru­hig. »Sie dür­fen die­sen Mann nicht tö­ten. Sie wis­sen, warum.«
    Of­troc hob sei­nen Ener­gie­strah­ler. Ich be­ob­ach­te­te, daß sich sein Fin­ger auf den Kon­takt­knopf her­ab­senk­te.
    »Tun Sie das nicht, Of­troc.«
    Er wir­bel­te her­um, rich­te­te den Blas­ter auf mich und schoß, ob­wohl ich dar­auf vor­be­rei­tet ge­we­sen war. Mein Schock­strahl er­faß­te ihn zu spät. Ich feu­er­te mei­nen Kom­bistrah­ler erst ab, als ich schon auf dem Bo­den lag, und der Glut­strahl über mich hin­weg­fauch­te. Die Holz­tür ging au­gen­blick­lich in Flam­men auf.
    »Es ist ein De­ne­ber«, schrie Ta­ka­lor.
    Ich sprang auf und schlug ihm die Waf­fe aus der Hand. Wir blick­ten uns in die Au­gen. Der At­lan­ter war nicht mehr in der La­ge, klar zu den­ken. All­zu nah war er sei­nem Ziel be­reits ge­we­sen. Nun be­stand er nur noch aus Haß und Tö­tungs­wil­len. Er war aus ei­ner Zeit zu uns ge­kom­men, in der ein er­bar­mungs­lo­ser Krieg zwi­schen De­neb und Mars tob­te. Es war ein Krieg, wie wir ihn uns gar nicht vor­stel­len konn­ten. Er hat­te die Mar­sia­ner und die De­ne­ber ge­formt. Er hat­te auch Ta­ka­lor zu dem ge­macht, was er heu­te war.
    Ich hat­te kein Recht, ihn zu ver­dam­men oder auch nur ge­ring­schät­zig zu be­ur­tei­len.
    »Ver­ste­hen Sie doch«, sag­te ich, wäh­rend ich mich bück­te und sei­nen Ener­gie­strah­ler auf­nahm. »Die­ser Mann spielt die Rol­le ei­nes Be­ra­ters des Za­ren. Sein Ein­fluß in die­ser Zeit ist enorm und für Sie schon nicht mehr ab­schätz­bar, Ta­ka­lor. Ich weiß, daß er noch in die­sem Jahr er­mor­det wer­den wird, aber erst in sie­ben Mo­na­ten. Sie dür­fen ihn heu­te noch nicht tö­ten, oder Sie ver­än­dern die Zu­kunft in un­kon­trol­lier­ba­rer Wei­se. Das kann ich nicht zu­las­sen.«
    Hin­ter uns lo­der­ten die Flam­men. Sie spran­gen auf die Holz­trep­pen und das Ge­bälk über und brei­te­ten sich ra­send schnell aus. Der Bär­ti­ge und »Ras­pu­tin« flo­hen durch ei­ne Sei­ten­tür, oh­ne daß Ta­ka­lor es merk­te.
    Der Aus­druck in den Au­gen des At­lan­ters ver­än­der­te sich. Mir schi­en, daß so et­was wie Ver­ste­hen in ih­nen auf­glomm. Da­bei wuß­te ich, wel­che Ge­dan­ken er heg­te.
    Er hat­te nicht die Ab­sicht, der Er­de ei­ne Zu­kunft zu ge­wäh­ren. Noch aber war er von uns ab­hän­gig. Da­her durf­te er die Mas­ke noch nicht fal­len las­sen.
    »Al­so gut«, sag­te er. »Ich ge­he mit Ih­nen.«
    »Es wird höchs­te Zeit.«
    Ich reich­te ihm sei­ne Waf­fe, und er steck­te sie weg. Dann hob er den Blas­ter Of­trocs vom Bo­den auf und leg­te sich den Pa­ra­ly­sier­ten über die Schul­tern. Ich eil­te zu
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