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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase
Autoren: Eine verführerisch unnahbare Lady
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Charlotte sofort, dass Lizzie wahre
Wunder gewirkt hatte. Der große Raum war wunderschön hergerichtet, sauber und
behaglich.
    »Es ist ein
gutes Haus«, stellte Charlotte zufrieden fest. »Lady Margaret war hier
sehr unglücklich, aber das Haus stand schon lange, lange vor ihrer Zeit, und
ich glaube, dass es ein
glückliches Haus sein möchte.« Sie drehte sich zu ihrem Mann um. »Habe ich
dir eigentlich schon gesagt, wie glücklich du mich gemacht hast?«
    »Doch, ich
glaube schon«, erwiderte er, band sein Krawattentuch ab und warf es auf
einen Stuhl. »Und ich werde dich noch glücklicher machen. Großmutter meinte,
das müsste ich, sonst würdest du es mich mein Lebtag bereuen lassen.«
    Charlotte
trat zu ihm und legte ihre Hand auf seine Wange. Er wandte den Kopf und küsste
ihre Handfläche.
    Dann nahm
er sie bei der Hand und führte sie zum Bett. Es war ein großes, opulentes Bett,
das vermutlich aus der Zeit der Stuarts stammte. Ohne die geringste Anstrengung
hob er sie hoch und warf sie mitten auf die Matratze. Sie lachte. »Davon habe
ich geträumt«, sagte er, »seit du mir Sinn und Zweck von erhitzten
Daunenfedern erklärt hast. In der Bibliothek von Lithby Hall, du erinnerst
dich?« »Natürlich. Und ich hatte schon damals den Eindruck, dass du in
Gedanken anderswo warst«, sagte sie.
    »Das war
ich«, erwiderte er und entledigte sich seines Rocks. Sie sah seine Muskeln
spielen, als er anmutig wie eine Katze aus dem exzellent und äußerst
vorteilhaft, weil figurbetont, geschneiderten Stück schlüpfte. Danach war die
Weste dran. Charlotte lag, wo er sie hingeworfen hatte, ließ den Kopf auf
weichen Kissen ruhen und genoss den Anblick seines vom feinen Hemd kaum
verhüllten starken, schönen Oberkörpers. Sie hatten sich geliebt, und doch
hatte sie ihn nie gesehen – oder zumindest nicht mehr als das Notwendigste. Dies
würde eine richtige Hochzeitsnacht werden, dachte sie, eine Nacht, um einander
zu entdecken.
    Welch ein
Glück sie hatte! Alle machten Fehler, die bisweilen schrecklich waren. Nicht
jeder bekam eine zweite Chance.
    Er kniete
sich auf dem Bett nieder und kam zu ihr. »Ich habe mir an jenem Abend keines
deiner Worte entgehen lassen«, versicherte er ihr und beugte sich über
sie. »Ich hing geradezu an deinen Lippen.« Nur noch ein Atemhauch trennte
seinen Mund von ihrem. »Wie eine Biene am Nektar.« Er küsste sie so leicht
und sacht, als wären ihre Lippen zarteste Blütenblätter.
    »Ich
weiß«, meinte sie. »Du standest ungehörig nah.«
    »Fast hätte
ich dich geküsst.« Er streifte mit seinen Lippen über ihre.
    »Fast hätte
ich dich zurückgeküsst«, sagte sie und tat es ihm nach.
    Er küsste
sie zärtlich, so innig. Sie erwiderte seinen Kuss von ganzem Herzen und mit all
der Liebe, die er abermals in ihr zum Leben erweckt hatte. Sie gab ihm alles,
was sie in sich spürte, und sie spürte in jedem Moment dieses köstlichen
Kusses, was er ihr zurückgab. Sie spürte es in der Wärme, die sie erfüllte, in
der Glückseligkeit und einem seltsamen Gefühl des Friedens, das sie nicht mehr
gekannt hatte, seit sie ein Mädchen gewesen war, ebenso eine mädchenhafte
Freude, der sie sich längst entwachsen geglaubt hatte.
    »Ich will
dich sehen«, flüsterte er. »Alles.«
    »Ja«,
sagte sie. »Ich will dich auch sehen.«
    Lächelnd
hob er den Kopf. »Wo sollen wir dann anfangen, dieses wunderbare Geschenk
auszupacken?«
    »Wo immer
du möchtest«, sagte sie. »Ich gebe mich ganz in deine Hände.«
Sogleich fiel ihr Blick auf seine großen, geschickten Hände. Diese Hände, oh
diese Hände! Einen Moment lang betrachtete er sie auf diese ihm eigene,
forschende Art. Dann beugte er sich wieder über sie, umfasste ihr Gesicht und
küsste sie. Seine Hände glitten über ihre nackten Schultern und ließen sie
schaudern. Er tastete nach den Verschlüssen ihres Kleides und öffnete sie. Mit
dem Mund strich er über ihre entblößte Haut. »Frauenkleider«, murmelte er.
»Komplizierte Mechanismen.« Er fand allerdings rasch heraus, wie ihr Kleid
funktionierte. Mit Leichtigkeit entdeckte er sämtliche Haken, Ösen und Schnüre.
Lachend reckte sie sich empor, damit er ihr das Kleid über den Kopf ziehen
konnte. Im Kerzenlicht sah sie Belustigung in seiner Miene aufscheinen, als er
es beiseitewarf.
    Doch gleich
im nächsten Augenblick wurde er wieder ganz ernst und betrachtete ihre
Unterkleider mit derselben Konzentration, die er auf ein chemisches Experiment
verwenden mochte. Während sie ihn
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