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Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht

Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht

Titel: Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht
Autoren: Angelika Schmelzer
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der Freiheitsdressur, der sein Pferd bevorzugt völlig „nackt" arbeitet, bis hin zum Technikfanatiker, der seinen Isländer grundsätzlich weihnachtspaketmäßig verschnürt an die Longe nimmt. Eine alle Gangpferderassen übergreifende, gemeinsame Longiertradition lässt sich nicht ausmachen, meist werden Elemente anderer Reitweisen übernommen und abgewandelt. So finden sich sowohl einfache Longen mit Trensengebiss, Hilfszügel und Longiergurt als auch Doppellongen, aber auch spezielle Longiergeschirre mit Over- und Sidecheck. Diese speziellen Hilfszügel erlauben eine genaue Einstellung der Kopfhaltung und werden vor allem gezielt für die Verbesserung der Spezialgangart Tölt genutzt. In ihrer Effektivität liegt allerdings auch eine Gefahr, denn wenngleich sie in der Hand von Fachleuten sicher angebracht sind, stellt sich die Frage, ob Herr und Frau Möchtegernturniercrack diese eher unnachgiebige Form der Einwirkung unbedingt nachahmen müssen.
    Das böse Wort von der „Gangpferdemanipulation", genauer gesagt von amerikanischen Trainingsmethoden, darf in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben. Man versteht darunter eine Reihe von Longiermethoden, die nicht nur die Kopfhaltung, sondern auch Aktion oder Schrittreihenfolge der Gliedmaßen über spezielle Fußlongen und ähnliche Ausrüstungsgegenstände beeinflussen und die überwiegend zum Training nicht oder nicht gut töltender Pferde gebraucht (missbraucht) werden. Ihre Anwendung ist mittlerweile von den maßgeblichen Verbänden völlig zu Recht geächtet worden.
     

    Das Fahren vom Boden wird nicht nur bei der Ausbildung von Fahrpferden, sondern oft auch in der Jungpferdearbeit eingesetzt.
    Qual der Wahl
    Qual der Wahl
    Unter diesen und anderen Longiermethoden hat nun der Freizeitreiter die Qual der Wahl. Seine Aufgabe muss es sein, die individuellen Anlagen und Bedürfnisse seines Pferdes, seine eigenen Ausbildungsziele und bisherigen Lernerfolge zu beachten und das eigene Wissen und Können als Longenführer zu berücksichtigen, aber auch die Longenarbeit in einen sinnvollen Zusammenhang mit der sonstigen Ausbildung zu stellen. Diese sollte nutzbringend ergänzt, erweitert und abwechslungsreich gestaltet werden, Arbeit unter dem Sattel und Arbeit an der Longe müssen also Hand in Hand – oder Huf in Huf – gehen.
    Das nicht einmal halfterführige Jungpferd fühlt sich vermutlich im Leinengewirr einer Doppellonge eher weniger wohl, das am Kappzaum perfekt Seitengänge zeigende Dressurtalent hat an der Trense und unter dem Sattel damit vielleicht noch Schwierigkeiten, und der gerade mit einfacher Stangenarbeit Bekanntschaft machende Jungspund sollte vielleicht vor den ersten massiven Natursprüngen noch ein bisschen üben dürfen.
    Nicht nur das rein technische Können, die Erfahrung mit unterschiedlichen Longiermethoden und die Wahl der jeweils passenden Praxis, sondern vor allem Gefühl, freundliche Nachsicht und vorsichtiges Einfühlungsvermögen sind für den Longenführer Pflicht, genauso wie für den Reiter.

Ausrüstung
    Vielesinnvolle, aber auch etliche wenig geeignete Ausrüstungsgegenstände müssen unter die Lupe genommen werden.
    Ausrüstung
    Wer sein Pferd sinnvoll an der langen Leine bewegen möchte, kommt ohne eine sichere, hochwertige und möglichst vielseitig einsetzbare Ausrüstung nicht aus. Zur Grundausrüstung gehören außer der Longe, die die Verbindung zwischen Longenführer und Pferd herstellt, eine gebisslose Zäumung oder ein Gebiss sowie eine Longier- oder Bogenpeitsche oder lange Dressurgerte, die vorwärts und seitwärts treibende Hilfen vermittelt. Soll das Pferd über Hilfszügel ausgebunden oder an der Doppellonge gearbeitet werden, steht außerdem der Kauf eines Longiergurtes an.
    An der langen Leine
    An der langen Leine
    Einfache Longen finden sich in unterschiedlicher Ausführung: Als Gurtlonge aus dem bekannten Gurtmaterial, wie es auch in einfachen Zügeln verarbeitet wird, als Kunststofflonge oder in der Leder-Luxusversion. Beim Kauf gilt es, Vor- und Nachteile dieser verschiedenen Fabrikate abzuwägen.
    Gurtlongen liegen gut in der Hand, saugen sich aber bei Regen oder bei häufiger Berührung mit feuchtem Boden leicht voll und sind dann nicht nur sehr schwer, sondern auch ausgesprochen unangenehm in der Handhabung, eine gezielte, sanfte Einwirkung wird deutlich erschwert. Mit der Zeit zeigen sich bei Gurtlongen deutliche Verschleißspuren, die Longe fasert auf, das Material wird mürbe und brüchig. Anders
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