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Logans Traeume

Logans Traeume

Titel: Logans Traeume
Autoren: Marlene Meyer
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sah. Adi sah sich selbst in einem Barspiegel, und, obwohl sie betrunken war und träumte, der kleine wache Teil in ihr war von der Art, wie sie ihn anlächelte, angewidert. Sie hatte sich vorgebeugt und zog ihn an sich, während sie ihre Schenkel auseinander schob und ihn zwischen sie brachte, als erstes Dankeschön für den kostenlosen Alkohol.
     
    Sie hatte ihre Arme um ihn geschlungen und schnurrte: „Natürlich werde ich ein gutes Mädchen sein und tun, was immer du willst.“
     
    Als sie sich zurücklehnte, sah er sie mit Augen an, die so rot wie die eines Horrorfilm-Monsters blitzten, während er sie auszulachen begann. Seine Züge verwandelten sich in jemand anderen. Nicht Neil. Jetzt war es Jason. Er zog sie aus der Bar und in eine bodenlose Dunkelheit hinein, während sie schrie.
     
    Es war mindestens ein Jahr her, seit Jason einen ihrer Träume mit seiner Anwesenheit beehrte und sie wusste sofort, dass er nur da war, weil sie das Verlangen zu trinken hatte. Es war nur ihr Verstand, der ihr eine Warnung über die Fallstricke des Dämons Rum und über Männer, die nach etwas bestimmtem aussahen, aber doch etwas anderes taten und so weiter, zukommen ließ. Sie schätzte es, aber sie wünschte, ihr Verstand wäre noch besser gewesen und würde ihr helfen, den gesamten Traum zu vermeiden. Der Alkohol in ihrem Traum war real genug, um ihn zu schmecken.
     
    Es gab nur eine Sache, durch die sie sich besser fühlen würde. Nun, das war nicht ganz richtig, es gab nur die eine Sache, zu der sie im Moment Zugang hatte. Auch wenn es mitten in der Nacht war, so stand sie doch auf  und stolperte durch den Flur zu ihrer Dusche. Adi griff hinein und drehte die Dusche an. Sie zog das T-Shirt, in dem sie geschlafen hatte aus und hängte es an den kleinen Haken auf der Rückseite der Tür.
     
    Sie dachte zu Unrecht, dass ihr Bad deprimierend war. Was war mit all dem weiß? Welcher Idiot hatte eigentlich gedacht, dass ein weißer Duschvorhang eine gute Idee sei? Es gab keinen sichtbaren Schimmel oder Stockflecken, aber sie konnte einen schmuddeligen Streifen über den Boden des Vorhangs laufen sehen, wo einmal Schimmel gewesen sein muss. Warum hatte sie das nicht schon früher bemerkt?
     
    Ihr Apartment in New York hatte nicht einmal in Ansätzen die Anzeichen von ausgebleichtem Schimmel. Damals war die Dusche aus Glas und Fliesen, und sie hatte ein Zimmermädchen. Es war auch etwa doppelt so groß wie dieser Raum. Dampf aus der Dusche stieg jetzt hinter dem Vorhang auf, und sie nahm einen tiefen Atemzug, als sie versuchte, sich zu entspannen und ihre Gedanken zu ordnen. Es funktionierte nicht wirklich. Dieses Leben war nicht das, was sie sich vor zehn Jahren erträumt hatte. Sie musste sich zwingen, sich daran zu erinnern, dass dieses Leben hier besser als ihre Realität vor drei Jahren war.
     
    Adi trat unter das heiße Wasser und schnappte nach Luft, als es ihren Rücken benetzte, aber sie bewegte sich nicht. Nur die Hitze gab ihr das Gefühl, wirklich clean zu sein. Als sie unter dem strafenden Hitzestrom stand, erinnerte sie sich an die Duschen in der Reha. Sie war in drei verschiedenen Einrichtungen gewesen, und das Wasser war nie heiß. Als sie in der ersten Einrichtung den Grund dafür wissen wollte, wurde ihr mitgeteilt, dass die Wassererhitzer nur auf der Mindesttemperatur liefen, so dass ihre Bewohner keine Chance hätten, sich zu verbrühen. Es war wohl ihre schlechte Laune, aber es machte sie wieder wahnsinnig.
     
    Sie lehnte sich zurück und ließ das Wasser durch ihr dichtes Haar rinnen, als sie etwas Shampoo in ihre Handfläche laufen ließ. Sie versuchte verzweifelt, an etwas Gutes zu denken, aber ihr fiel nichts ein. Sie fühlte sich den Tränen der Verzweiflung nahe. Verschiedene Bewältigungsstrategien gingen ihr durch den Kopf. Das war das Problem mit den verschiedenen Reha-Einrichtungen. Sie alle hatten ihre eigenen kleinen Wege, die Dinge anzugehen. Ablenkung war eine Technik gewesen. Das Therapeutin hatte ihr gesagt, sie solle sich einen „glücklichen Ort“ schaffen und wenn sie Stress habe, dort hin zu gehen. Adi prustete spöttisch und prustete wieder, als sie dadurch versehentlich etwas Wasser schluckte.
     
    „Keine glücklichen Orte“, murmelte sie. Sie hatte 28 Tage lang versucht, einen zu finden, der sich nicht idiotisch oder nicht im geringsten real anfühlte, aber sie fand keinen. Die Zeit hatte ihre Fähigkeiten dahingehend nicht verbessert.
     
    Sie tat die eine Sache, die
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