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Loewe 1 - Der Loewe ist los

Loewe 1 - Der Loewe ist los

Titel: Loewe 1 - Der Loewe ist los
Autoren: Max Kruse
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und schrie: »Weiß einer das Wort, auf das Löwen Pfötchen geben?«
    »Nein«, sagte Herr Krume.
    »Warum?«, fragte Frau Blume.
    »Der Löwe sitzt im Busch!«, schrie Ra. »Ihr müsst wegfliegen!«
    Frau Blume ließ gleich ihre Schubkarre fallen und rannte, so schnell sie konnte.
    Herr Krume lief hinter ihr her. Lämmchen zog an seinem Strick, aber es konnte nicht fort.
    Es ist nicht nett, davonzulaufen und Lämmchen angebunden stehen zu lassen, dachte Ra. Ich muss ihm helfen. Er steckte seinen Kopf in die Gießkanne, damit es recht dumpf brummte, und rief so laut er konnte: »Löwe, kannst du fliegen?«
    »Nein«, sagte Löwe; er lag hinter dem Zaun und guckte in den Garten.

    »Bist du ganz sicher?«, fragte Ra.
    »Ja«, sagte Löwe.
    Da zog Ra seinen Kopf wieder raus und flog dicht zu Löwe auf einen Baumstamm.
    »Ich mache eine kleine Rast«, sagte Löwe, »und werde gleich wieder davontrotten.«
    »Wenn du mir erklären könntest, wohin ungefähr du trotten wolltest«, sagte Ra, »dann könnte ich den Leuten vorher Bescheid sagen, damit sie dir was zu fressen vor die Tür stellen. Was frisst du am liebsten?«
    »Raben«, knurrte Löwe.
    Da bekam Ra einen solchen Schreck, dass er wie der Wind auf und davon flog.
    Löwe sah ihm nach. Es muss lustig sein, so fliegen zu können, dachte er. Aber es wird das Beste sein, wenn ich hier weggehe, denn gesehen werden kommt gleich vor gefangen werden. Er drehte sich um und trottete davon.

Kim macht sich Sorgen

    Frau Wisstihrschon hatte schrecklich viele Geschichten zu erzählen, aber Kim hörte nicht richtig zu. Er ging ans Fenster und sagte einmal »ach« und einmal »so«. Er guckte und guckte und Frau Wisstihrschon meinte: »Der Löwe machte also...«, und Kim sagte: »Ich sehe aber gar nichts.«
    »Gott sei Dank siehst du den Löwen nicht«, sagte Frau Wisstihrschon. »Vom Löwen gesehen und gefressen werden ist nämlich dasselbe.«
    »Ich meine, ich sehe Pips gar nicht«, sagte Kim.
    »Regnet es nicht vielleicht?«, fragte Wu.
    »Ich konnte es mir gleich denken, dass dir meine Geschichten gleichgültig sind«, sagte Frau Wisstihrschon beleidigt.
    »Doch, doch, rede ruhig weiter«, antwortete Kim am Fenster.
    »Es regnet gar nicht, Wu«, wandte er sich zu Wu. »Du musst noch einmal mit mir hinausgehen und sehen, wo Pips steckt.«
    »Hoffentlich war das Gartentor zu«, sagte Frau Wisstihrschon.
    »Das Gartentor ist offen«, rief Kim vom Fenster aus. »Komm, Wu!«
    »Ich fürchte«, sagte Wu, »offenes Gartentor bedeutet Löwe. Natürlich müssen wir Pips helfen, aber mir wäre es von Anfang an lieber gewesen, wenn es geregnet hätte, dann wäre Pips zu Hause geblieben.«
    Kim ging in den Garten und stieg auf den Zaun, damit er weiter sehen konnte, und Wu setzte sich andersherum, damit er nicht sehen musste, wenn der Löwe käme.
    Aber er hörte Schritte.
    »Es kommt jemand«, rief er. »Ist es der Löwe?«
    »Nein«, sagte Kim, »es ist Marke.«
    »Guten Tag, Marke«, sagten Wu und Kim.
    »Hast du Pips gesehen?«, fragte Kim.
    »Ja«, sagte Marke, »unterwegs. Sie fährt mit Tralala spazieren.«
    »Wer ist dieser Tralala?«, fragte Kim und runzelte die Stirn.
    »Einer, der das Wort weiß, auf das Löwen Pfötchen geben«, erklärte Marke.
    »Wenn Löwen genauso Pfötchen geben wie Wu«, meinte Kim, »dann geben sie es erst nach dem Fressen! Es ist besser, ich gehe so schnell ich kann hinter ihnen her. Wu soll auf das Haus aufpassen. Frau Wisstihrschon kann noch Honigbrote essen.«
    »Könnte nicht Frau Wisstihrschon aufpassen und ich die Honigbrote essen?«, fragte Wu.
    »Nein«, sagte Kim. — »Wo sind Pips und Tralala hingefahren?«
    »Geradeaus andersherum«, sagte Marke. Dann ging Kim fort und Marke ging in die andere Richtung, damit einer bestimmt Pips fände. Plötzlich blieb Marke stehen, schlug sich gegen die Stirn und sagte zu sich: »Donnerwetter, jetzt habe ich doch vergessen Kim den Brief zu geben. Na, macht nichts, so eilig wird er wohl nicht sein. Er kriegt ihn, wenn wir Pips gefunden haben. Dann bekommen ihn alle beide gleichzeitig, das ist sowieso richtiger.«
    Kaum waren alle weg, kam Ra angesegelt. Wu saß auf der Haustreppe hinter der Tür und passte auf das Haus auf. »Wu«, sagte Ra ganz außer Puste. »Wu, ich habe den Löwen gesehen. Er wollte mich fressen.«

    »Nein, wirklich«, rief Wu freudig. »Ich denke mir, dass Raben ganz anders schmecken als Hunde.«
    »Feiner«, prahlte Ra.
    »Was das anbetrifft«, meinte Wu, »so weiß ich nicht,
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