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Loewe 1 - Der Loewe ist los

Loewe 1 - Der Loewe ist los

Titel: Loewe 1 - Der Loewe ist los
Autoren: Max Kruse
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die riefen: »Unser Sultan lebt! Es lebe unser Sultan! Hoch lebe der Sultan und das Kamel! Hoch seine tapferen Befreier!«
    Durch die Tür kam die Karawane des Sultans und hinter ihm viele treue Untertanen.
    »Hurra, hier ist Löwe!«, riefen alle, die den Löwen kannten: der Sultan, Pips, Kim, Wu und Totokatapi.
    »Ja, hier bin ich und fresse gerade den Großwesir, denn er hat den guten Doktor schon umgebracht!«, brüllte Löwe.
    Die Leute wichen an die Wand zurück, als sie Löwe so brüllen hörten; es sah aber auch zu schrecklich aus, wie die Beine, die in den Kleidern des Großwesirs steckten, unter dem Löwen hervorschauten und Doks leere Kleider herumlagen und sonst nichts zu sehen war. Da rief das, was nicht zu sehen war, nämlich Doks Kopf, so laut es konnte: »Pips!«
    Und Pips schrie: »Dok! Dok!« Und sprang vom Kamel herunter und umarmte das, was auf dem Boden lag. Und Löwe machte ein sehr dummes Gesicht und stieg von Dok herunter und setzte sich daneben.
    »Wer soll sich da noch auskennen!«, sagte er.
    Man umarmte sich und war fröhlich.
    »Und wo ist nun der Verschwörer wirklich?«, wollte das Kamel wissen.
    »Eingesperrt im Gefängnis!«, sagte Dok.
    »Aber wenn ihr glaubt, dass ich den nun fresse, dann habt ihr euch geirrt!«, sagte Löwe. »Ich habe keinen Appetit mehr!«
    »Niemand wird mehr gefressen!«, sagte der Sultan. »Der Verschwörer soll im Gefängnis bleiben, bis wir ein ordentliches Gericht abhalten und ihn in die Wüste verbannen, ihn und alle, die ihm geholfen haben!«
    »Gut, gut!«, kläffte Wu. »Aber auch wenn Löwe keinen Appetit mehr hat, ich habe schon Appetit; denn ich habe ja nicht gemütlich im warmen Keller bei Hammelkeule und netter Gesellschaft gesessen, sondern ich bin hierhin und dorthin gerannt und habe mich in Gefahr begeben, um verschiedene Leute zu retten!«
    »Jawohl!«, rief der Sultan. »Lasst ein Pestmahl anrich-ten und einen besonders schönen Braten für Wu bereiten.«
    »Endlich mal ein vernünftiger Gedanke!«, meinte Wu.
    »Ach, Wu...«, sagte Pips und nahm ihn auf den Arm. »Du bist doch ein Goldschatz!«
    »Nun, nun«, brummte Wu verlegen. »Vergiss nicht, dass Löwe zuschaut.«
    Ja, richtig, Löwe!
    »Bleibst du nun bei uns?«
    »Ich glaube, ein bisschen...«, sagte Löwe. »Aber später gehe ich doch in den Urwald zurück.«
    »Eine gute Idee!«, rief der Sultan. »Bleibt als meine liebsten Gäste auf dem Landgut des Großwesirs. Bleibt dort und lasst es euch gut gehen, solange ihr wollt! Und dann besuchen wir uns gegenseitig!«
    »Wunderbar!«, rief Dok. »Eine kleine Erholung wird uns allen gut tun, ehe wir wieder nach Hause fliegen.«
    »Ihr kriegt alle den großen Orden vom goldenen Turban und Totokatapi wird mein Leibdiener!«, sagte der Sultan. »Und jetzt auf zum fröhlichen Festmahl!«
    »Und danach ins Bett!«, sagte das Kamel.
    »Aber bitte, träume nicht wieder so schreckliche Sachen!«, rief der Sultan.
    Alle lachten und waren guter Dinge.
    Sie saßen an einer riesigen Tafel, die mit den erlesensten Genüssen bedeckt war, und aßen und tranken.
    »Ich danke meinen tapferen Rettern!«, rief der Sultan und erhob sein Glas.
    »Wir danken dem Sultan!«, sagte Dok und erhob auch sein Glas.
    »Und wir freuen uns, eine Weile bei ihm sein zu können!«, rief Kim und erhob auch sein Glas.
    Pips saß neben Löwe und hatte ihre Hand auf seine Pfote gelegt.
    »Nun sieh dir das nur an!«, sagte Wu zum Kamel, während er einen großen Knochen bearbeitete. »Diese Mädchen sind doch zu merkwürdig! Ich denke immerzu darüber nach, aber ich kann und kann nicht darauf kommen, was sie so Besonderes an ihm findet!«
    Das Kamel legte den Apfel beiseite, an dem es gerade kaute, und sagte: »Das kannst du auch nie begreifen, Wu. Vielleicht träumst du es einmal...!«
    »Vielleicht!«, sagte Wu. »Sag einmal, Kamel, isst du eigentlich nie Fleisch?« —
    »Nie!«, sagte das Kamel.
    »Drum!«, brummte Wu.
    »Was, drum?«
    »Nun«, sagte Wu, »das ist doch wenigstens etwas, was ich mit Löwe gemeinsam habe!«
    In diesem Augenblick ging die Tür auf und ein greller Blitz flammte auf. Da stand der schlaksige junge Mann mit der Pfeife im Mund und dem Fotoapparat, lachte und sagte: »Ein Bild für die Presse! Ich habe es ja gleich gesagt, dass ich wieder zur Stelle bin, wenn sich etwas Neues ereignet!«
    »Schließt die Türen!«, rief der Sultan. »Wir wollen jetzt unter uns sein!«
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