Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Loewe 1 - Der Loewe ist los

Loewe 1 - Der Loewe ist los

Titel: Loewe 1 - Der Loewe ist los
Autoren: Max Kruse
Vom Netzwerk:
machen, so über Tal und Hügel, aber am angenehmsten ist es, einen Ausflug gefahren zu werden. Das fand auch Pips und lehnte sich weit in die Kissen zurück und drehte ihren Sonnenschirm.
    Tralala zog sie und dachte: Schade, dass nicht alle Leute sehen, was für ein nettes kleines Mädchen ich ziehe. Und dann dachte er noch, was für eine unangenehme Sache es sei, gesagt zu haben, man wüsste das Wort, auf das die Löwen Pfötchen geben, und es doch nicht zu wissen. Und dann guckte er in den Himmel, ob es nicht vielleicht Regen oder etwas geben würde, was kleine Mädchen auf Ausflügen nicht mögen, und dass sie deshalb in einem freundlichen Gasthof einkehren könnten, bis der Löwe gefangen sei.

    Ungefähr etwas ganz Ähnliches dachte auch Marke, der Postbote, als er so allein die Landstraße entlangging. Er dachte nämlich, ob man wirklich, wenn Löwen herumgehen, auch Post austragen müsse.
    Er hatte einen Brief an Kim und Pips in der Tasche.
    Schon von weitem sah er Tralala mit dem Wagen herankommen und dachte: Jetzt hat man den Löwen gefangen und fährt ihn in einem Wagen zum Zoo zurück.

    Und als der Wagen näher kam, dachte er: Aber hoffentlich hat das Gitter keine Löcher, und als der Wagen noch näher kam, sagte er: »Guten Tag, Pips.«
    »Guten Tag, Marke«, sagte Pips. »Dies ist Tralala.«
    »Guten Tag«, sagte Marke.
    »Hast du zufällig einen Brief für mich?«, fragte Tralala. »Ich erwarte einen Brief, dass ich ganz dringend nach Italien zurückmuss!«
    »Leider nicht«, sagte Marke.
    »Du brauchst keine Angst zu haben«, sagte Pips zu Marke. »Tralala weiß das Wort, auf das die Löwen Pfötchen geben.«
    »Bist du sicher?«, fragte Marke hoffnungsvoll.
    »Natürlich«, rief Tralala. »Du brauchst keine Angst zu haben.«
    »Ach«, sagte Marke. »Dann würde es dir sicher Spaß machen, wenn du für mich die Post austrügest, ich könnte Pips solange in dem Bauernhof hinter der Mauer herumfahren.«
    »Ich glaube nicht, dass mir Postaustragen Spaß machen würde«, sagte Tralala.
    »Herumfahren oder herumgehen ist lange nicht so schön wie richtig ausgefahren zu werden«, meinte Pips. »Ich habe es heute Morgen schon in meinem Garten probiert.«
    »Könnt ihr denn nicht zufällig euren Ausflug gerade dahin machen, wohin ich Briefe auszutragen habe?«, fragte Marke.
    »Nein«, sagte Pips. »Wir fahren geradeaus. — Los, Tralala!«
    Tralala zog und fuhr Pips geradeaus. Auch Marke ging weiter geradeaus, aber geradeaus andersherum, und so entfernten sie sich immer weiter voneinander.
    Plötzlich blieb Marke stehen, schlug sich gegen die Stirn und sagte: »Donnerwetter, nun habe ich doch vor lauter Löwengesprächen vergessen Pips den Brief zu geben. Na, macht nichts, es ist sowieso besser, Kim bekommt ihn!«

Einer, der der Sache auf den Grund gehen will

    Auf dem Feldstein saß der Rabe Ra und dachte nach. Ich hatte schon den ganzen Morgen so ein komisches Gefühl. Kein Wunder, wenn hier herum ein Löwe spazieren geht. Ich weiß zwar nicht, ob Löwen fliegen können, und wenn ich an den Kater Schipp denke, dann glaube ich, dass sie das nicht können. Aber all meine guten Freunde laufen auf der Erde herum und können auch nicht fliegen und der Löwe kann sie fangen. Kim sagt zwar, sie könnten fliegen, aber wenn es darauf ankommt, dann haben sie bestimmt gerade den Mensch-flieg-mal-Apparat nicht in der Tasche.
    Ra plusterte sich. Ich muss Wu fragen, was Pfötchengeben bedeutet. Wenn Pfötchengeben bedeutet: »Löwe, jetzt hab ich dich«, dann ist es gut. Wenn es aber nur »guten Tag« bedeutet, dann ist es nicht gut. Es kommt darauf an, ob der Löwe schon gefrühstückt hat.

    Er plusterte sich und flog zu Wu. Wie er aber so dahinflog, fiel ihm ein, dass er eben noch einmal bei Herrn Krume und Frau Blume vorbeihuschen könnte. Herr Krume und Frau Blume hatten eine Gärtnerei und da gab es gewöhnlich hübsche Dinge, die sich für ein zweites Rabenfrühstück vortrefflich eigneten. Er setzte sich auf den Zaun und schaute in den Garten.
    »Guten Morgen, Ra«, sagte Herr Krume.
    »Guten Morgen«, erwiderte Ra. »Ich sehe gerade zufällig in euren Garten, weil es zweite Frühstückszeit ist. Es würde euch doch sicher nichts ausmachen, wenn ich mir so ein paar Kleinigkeiten suchte.«
    »Nicht im Geringsten«, sagte Frau Blume. »Suche dir nur, was du brauchst, dort wo Lämmchen angebunden ist.«
    Frau Blume fuhr gerade die Schubkarre zum Komposthaufen und Herr Krume grub ein Beet um, als Ra sich plusterte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher