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Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Titel: Lockruf der Toten / Magischer Thriller
Autoren: Kelley Armstrong
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einfach nur die sexy Rothaarige war, sondern dass ich Besseres leistete. Und bald sollte sich herausstellen, dass ich meine Gelegenheit früher bekommen würde, als ich selbst geahnt hatte.
    Becky war kaum damit fertig geworden, uns allen Angelique vorzustellen, als irgendein Witzbold auf die Idee kam, eine »Probeséance« durchzuführen. Schließlich waren drei Spiritisten anwesend – warum sollte man sie nicht für die Unterhaltung der anderen Gäste sorgen lassen?
    »Das ist eine wunderbare Idee«, sagte Becky »Wir sollten es auch aufnehmen. Für das Bonusmaterial auf der DVD .«
    »Davon wird eine DVD gemacht?«, fragte Angelique.
    Becky grinste. »Es wird immer eine DVD gemacht. Wie wäre es mit Tansy Lane?«
    »Mit wem?«, fragte jemand.
    »Ein Starlet«, erklärte jemand anderes. »Aus den Siebzigern. Wurde direkt nebenan ermordet, glaube ich. Sie haben nie rausgekriegt, wer’s war.«
    Ich suchte in meiner Erinnerung nach den Details des Falls. Hollywood-Legenden waren nicht gerade mein Spezialgebiet, aber Tansy war ein ehemaliger Kinderstar gewesen, und deshalb hatte mich die Geschichte interessiert. Sie war aus ihrer großen Rolle in einer sehr populären Sitcom, in der sie einen von Elfen zurückgelassenen Wechselbalg gespielt hatte, herausgewachsen und dann von der Bildfläche verschwunden. Mit zwanzig war sie wieder aufgetaucht. Mehr als das, sie hatte ein schlagzeilenträchtiges Comeback geschafft. Gegen alle Erwartungen hatte sie den Emmy gewonnen, und damit war ihre Karriere ebenso wie ihr Leben zu Ende gewesen. Erschossen auf der Party in Brentwood, wo sie ihren Emmy gefeiert hatte.
    Ein aufgeregtes Murmeln ging durch die Gruppe der Umstehenden. Grady sah zu Claudia hinüber. Ich hielt den Mund, sah interessiert, aber nicht wild entschlossen aus und wartete ab, was Grady dazu sagen würde.
    »Wie mysteriös waren die Umstände denn?«, fragte er schließlich.
    »Ich habe gehört, es hatte was mit Satanismus zu tun«, meldete sich ein Wachmann. »Deswegen hat keiner irgendwas gesehen. Sie haben irgendein schwarzmagisches Ritual durchgeführt.«
    Gradys Gesicht hellte sich auf. Satanistische Rituale waren sein Spezialgebiet. Er fand überall Hinweise auf sie. Ich sah, wie er einen Blick mit Claudia wechselte.
    Sie räusperte sich. »In Mr. Gradys Vertrag steht ausdrücklich, dass ihm mindestens sechs Stunden Zeit zur Vorbereitung eingeräumt werden, bevor eine spirituelle Kontaktaufnahme versucht wird. Er ist willens, diese Klausel heute Abend zu ignorieren. Nichtsdestoweniger bestehe ich darauf, dass er wenigstens so viel Zeit wie möglich erhält, um seine mentalen Vorbereitungen zu treffen, und zu diesem Zweck als Letzter an die Reihe kommt.«
    Dies bedeutete natürlich, dass er auf dem aufbauen konnte, was wir anderen bereits geliefert hatten, und außerdem die beste Chance hatte, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
    Becky sah zu mir herüber, aber in meinem Vertrag standen keine Forderungen dieser Art. Ich brauchte keine Aufwärmphase, ich konnte liefern. Jederzeit, überall. Daher hatte ich mich bei meinen Forderungen auf wichtigere Dinge wie Garderobenetat und die Positionierung meines Namens in Vor- und Abspann konzentriert.
    »Gern, wenn Sie wollen, Bradford«, lächelte ich und fügte hinzu: »Ich bin dann einfach beim nächsten Mal die Letzte.«
    »Wunderbar«, sagte Becky. »Das wäre abgemacht. Angelique kommt als Erste, dann Jaime …«
    »O nein«, hauchte Angelique, während sich aufrichtiges Entsetzen in ihrem Gesicht spiegelte. »Ich kann doch nicht vor Ms. Vegas anfangen. Sie ist der Star, ich sollte ihr den Vortritt lassen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das ist deine erste große Séance. Ich bestehe darauf, dass du den ersten Platz hast.«
    Sie öffnete den Mund, aber es gab nichts, was sie dagegen hätte einwenden können. Ich nahm den Arm, den Grady mir bot, und wir gingen nach oben.
     
    Als mir klarwurde, dass die Séance im Garten stattfinden sollte, fiel mir auch die Präsenz wieder ein, die ich vorhin hier verspürt hatte, und ich schauderte. So abstrus sich das wahrscheinlich anhört, ich vermeide es nach Möglichkeit, Nekromantie und Spiritismus zu mischen. Ich setze meine Fähigkeiten ein, um mir einen beruflichen Vorteil zu verschaffen, aber nur unter kontrollierten Bedingungen. Wenn ich einen Vertrag über eine Show in einer neuen Stadt abschließe, sehe ich mir immer als Erstes den Schauplatz an, um mich zu vergewissern, dass es dort keine ortsansässigen
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