Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lloyd, Sienna

Lloyd, Sienna

Titel: Lloyd, Sienna
Autoren: 04 Verführt von einem Vampir
Vom Netzwerk:
schlüpft in einen schweren weißen Pelzmantel, um ihr laszives Outfit zu verstecken.
    Im Foyer treffen wir auf Magda, sie scheint amüsiert.
    „Ihr seid so hübsch, meine Mädchen! Héloïse, meine Kleine, es tut mir gut, dich wieder lachen zu sehen. Gute Unterhaltung!“
    „Magda, ich habe beschlossen … Morgen …“
    Ich habe nicht den Mut, Magda zu sagen, dass ich gehen werde. Die kleine resolute Frau unterbricht mich.
    „Morgen ist ein neues Jahr, und bis dahin amüsierst du dich!“
    Charles und Antoine warten vor dem alten Mustang auf uns. Ich sehe schon aus der Entfernung, dass sie uns anlächeln, und mein Herz wird schwer. Alles wäre so viel einfacher, wenn mein Herz sich für Charles entschieden hätte. Er ist alleinstehend, sieht gut aus, ist intelligent und humorvoll …
    „Du siehst klasse aus.“
    „Danke. Trägst du wirklich Hawaiishorts?“
    „Ja, du Discokugel, entspann' dich.“
    Charles und ich, eine einfache Beziehung, kleine Rangeleien, echte Zuneigung. Ich schiele zu Solveig und Antoine hinüber und sehe, wie sie miteinander scherzen und sich küssen.
    Vor einem großen Gebäude bleiben wir stehen. Auf einer diskreten Tafel steht „La Plage – Privat“. Ein Page nimmt Charles den Schlüssel ab, wobei dieser seinem „Schätzchen“ besorgt nachsieht. Eine Frage beschäftigt mich:
    „Ich verstehe nicht …“
    „Das ist ein Autopage. Er passt den Abend über auf das Auto auf“, sagt Charles belustigt.
    „Nein, Charles, ich weiß, was ein Autopage macht, ich bin ja kein Landei. Ich verstehe nicht, woher ihr die Leute für „einfache“ Arbeiten habt. Ich dachte, in eurer Welt sind alle reich.“
    „Nur diejenigen, die bereits genug Zeit hatten. Dieser Autopage wird es in etwa 30 Jahren vielleicht auch sein. Inzwischen muss er das tun, was jeder tun muss: die Karriereleiter hinaufklettern. Ich hatte Glück, mich hat Gabriel eingestellt. Wenn aber dieser Autopage seit, sagen wir mal, drei Jahren ein Gebissener ist, hat er noch einen langen Weg vor sich.“
    „Okay. Faszinierend! Und wieder einmal entgeht mir euer Bezug zur Zeit. Für mich ist sie so wichtig, dass ich mir nicht einmal vorstellen kann, wie es sein muss, davon befreit zu sein.“
    Antoine, der Sols Hand keine Sekunde losgelassen hat, antwortet mir:
    „Es ist wie in der Liebe, Hello. Du bist unfähig, sie zu beschreiben, aber wenn du eines Tages auf sie triffst, verstehst du es sofort. Der Rhythmus deines Lebens wird durch den Gedanken bestimmt, dass die Zeit vergeht. Der Rhythmus unseres Lebens wird durch den Gedanken bestimmt, dass man ständig etwas unternehmen muss, um nicht in Langeweile zu verfallen. Ganz egal, wie viel Zeit es in Anspruch nimmt.“
    Wir stehen vor dem Gebäude und ich bin von der Fassade ein wenig enttäuscht, es sieht aus wie ein Bunker, ein leer stehendes Lager. Nur ein elektronisches Türschloss und eine schwere Eisentüre sind außen an diesem Bauwerk erkennbar. Jede unserer Einladungen enthält einen persönlichen Code, der die Türe öffnet. Die Umgebung ist wie ausgestorben und mir läuft trotz meines Schafspelzes und meines Kaschmirschals (beides eine Leihgabe von Sol) ein Schauer über den Rücken. Es dringt kein Ton der angeblichen „Party des Jahres“ zu uns.
    „Héloïse, wenn man dich so ansieht, könnte man meinen, du hast ein Date mit deinem Henker!“
    „Hier ist es gruselig.“
    Die Jungs grinsen und wir betreten einen Lastenaufzug. Der Strand befindet sich im vierten Untergeschoss, was meine Angst nicht unbedingt mindert. Als sich die Tür endlich öffnet, ergreift eine feuchte Hitze Besitz von uns und wir hören warme tropische Rhythmen. Die Gäste lachen und tanzen. Wir geben unsere Sachen an der Garderobe ab und der Abend beginnt mit großen Cocktails, in denen neonfarbene Schirmchen und Rührstäbe schwimmen. Dieser köstliche, frische Fruchtsaft ist ideal, um meinen Durst zu löschen, denn es hat etwa 40 °C. Ich habe auch meine Schuhe an der Garderobe abgegeben und genieße, wie angenehm sich der Sand zwischen meinen Zehen anfühlt. Es sind mindestens sechs Meter bis zur Decke, die Kuppel ist marineblau und mit kleinen weißen Pünktchen besetzt, die Sternbilder darstellen. Der Raum wird durch bunte Lampions beleuchtet, die an Strohzäunen befestigt sind. Ich habe Durst. Ich schnappe mir einen neuen Cocktail. Er ist rosa, ich streife durch die Menge. Die Männer sehen gut aus, die Frauen beeindrucken durch ihre Anmut. Wie kann man sich an diese perfekte Welt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher