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Little Miss Undercover - Ein Familienroman

Little Miss Undercover - Ein Familienroman

Titel: Little Miss Undercover - Ein Familienroman
Autoren: Lisa Lutz
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auch per Zug oder Auto überführt werden könne. Ich öffnete die Beifahrertür, nahm ihr das Handy weg und ging dann in die Hocke.
    »Wir haben alle ein Recht auf Selbstzerstörung. Onkel Ray wusste, was er tat. Es war seine Entscheidung.«
    Unterwegs verfiel Rae wieder in Schweigen. Zwei Stunden, zweihundertvierzig Kilometer und eine halbe Kleenex-Schachtel später überquerten wir die Bay Bridge. Erst dann ließ sie sich vernehmen:
    »Izzy?«
    »Ja, Rae?«
    »Holen wir uns ein Eis?«

Informationen zum Buch
    Man sieht ihr nicht an, aus was für einer Familie sie stammt, aber Isabel Spellman, eine attraktive junge Frau Ende zwanzig, hat ein handfestes Problem: Wie fast alle aus ihrer Sippe arbeitet sie für Spellman Investigations, das Detektivbüro ihrer Eltern. Dass in diesem Umfeld nichts privat bleibt, versteht sich von selbst. Ihre 14-jährige Schwester Rae beispielsweise nennt Rund-um-die-Uhr-Beschattungen ihr liebstes Hobby und das Leben eine wunderbare Aneinanderreihung von Möglichkeiten, die Verwandtschaft zu erpressen. Und David, der ältere, perfekte Bruder, der das Unternehmen beizeiten hinter sich lassen konnte, mischt sich als Anwalt wirklich überall ein. Als Olivia und Albert Spellman die kleine Schwester beauftragen, Isabel samt aktuellem Lover zu observieren, will sie wutentbrannt aus dem Business aussteigen – doch sie hat die Rechnung ohne Rae gemacht.
    »Eine urkomische, süchtig machende Lektüre, die daran erinnert, dankbar für die eigenen Eltern zu sein.« Glamour
    »Herzerfrischend anders und urkomisch.« Cosmopolitan

Informationen zur Autorin
    L ISA L UTZ ist Anfang dreißig, wuchs im Süden Kaliforniens auf und studierte in Leeds und San Francisco. Neben verschiedenen Gelegenheitsjobs arbeitete sie auch für ein Detektivbüro (das nicht ihren Eltern gehörte) und schrieb Folgen der erfolgreichen Comedy-Serie Plan B . Momentan lebt sie in Seattle.

Lisa Lutz
    Die Spy Girls
    Familie Spellman ermittelt
    Aus dem Amerikanischen von Patricia Klobusiczky
    L ESEPROBE
    (Der Roman erscheint Ende Oktober 2009 im G. Kiepenheuer Verlag, Berlin)

Z IELPERSON ZIEHT IN DIE C LAY S TREET N R . 1797 EIN
    Sonntag, 8. Januar, 11.00 Uhr
Eine Viertelstunde nachdem wir Henry im Krankenhaus verlassen hatten, fuhr ich mit Rae bei meinen Eltern in der Clay Street Nr. 1799 vor – gerade als ein Möbelwagen in zweiter Reihe vor dem dreistöckigen Nachbarhaus parkte.
    Rae und ich registrierten das Fahrzeug beide aus dem Augenwinkel, aber uns beschäftigte etwas anderes.
    »Steig aus«, sagte ich und entriegelte die Türen.
    »Nein«, antwortete Rae stoisch.
    »Willst du den ganzen Tag im Auto sitzen bleiben?«
    »Nein. Ich will mit dem Bus zum Krankenhaus zurückfahren.«
    So reglos Rae dasaß, wusste ich genau, dass sie im nächsten Moment losstürzen würde. Ich nahm mein Handy und wählte die Nummer meiner Eltern.
    Mein Vater hob ab. »Hallo?«
    »Dad, wir haben hier ein kleines Problem.«
    »Wo steckst du?«
    »Sozusagen vor eurer Haustür. Ich brauche Verstärkung. Schnell.«
    Kaum hatte ich zu Ende gesprochen, sprang Rae aus dem Auto und hechtete die Straße hinunter. Um ein Haar hätte sie es geschafft. Um ein Haar wäre sie ins Krankenhaus zurückgefahren, wäre wieder in Henry Stones Zimmer gestürmt, und ich hätte mein Versprechen gebrochen.
    Das alles wäre passiert, wenn nicht unser neuer Nachbar dem armen Henry unbeabsichtigterweise zu einer zwölfstündigen Verschnaufpause verholfen hätte: Gerade als Rae auf dem Bürgersteig an dessen neuer Bleibe vorbeidüste, stieg das uns zu diesem Zeitpunkt noch unbekannte männliche Wesen mit zwei Kisten voller Akten aus seinem Miet-Möbelwagenund verstellte ihr den Weg. Eine Sache von Sekunden. Körper prallten zusammen und stürzten zu Boden, Kisten kippten um, Akten wirbelten wie Spielkarten durch die Luft, und ein paar lose Blätter schwebten davon.
    Meine Eltern kamen gerade noch rechtzeitig herbeigeeilt, um das Nachspiel mitzuerleben.
    »Was ist passiert?«, fragte mich meine Mutter.
    »Sie hat ihn buchstäblich überrollt«, antwortete ich.
    »Nicht schon wieder.«
    Mit bloßem Auge waren keine ernsthaften Verletzungen zu erkennen. Der Unbekannte hatte die volle Wucht des Zusammenstoßes abbekommen, während Rae wie eine Zeichentrickfigur seitlich an den Kisten abgeprallt war und eine saubere Polandung hingelegt hatte. Sie rappelte sich sofort wieder auf die Beine und klopfte sich ab.
    Meinem ersten Eindruck nach hatte unser neuer Nachbar, wie er so
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