Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Titel: Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)
Autoren: Ellie Engel
Vom Netzwerk:
Sieg freuen. Sie trauerten um Isis und Sinith.
    Frowin nahm den Leichnam der Hexe Isis behutsam auf seine Arme – und zauberte ein Bett: „Lecticula.“ Sanft legte er sie hinein. Er bedauerte ihren Tod sehr. Niemand war ihm in der Kräuterheilkunde so ähnlich wie diese Hexe. Ach, was hätten sie voneinander lernen können. Frowin war in seinen Gedanken nicht zu trösten.
    Und als er zu der kleinen Hexe sah, schmerzte ihm das Herz mehr denn je. Denn Nympfjet ging gleichzeitig weinend in die Knie und bedauerte zutiefst den Tod des tapfersten Zwerges, den sie je kennenlernte. Mutig, stolz und gewissenhaft hatte er sich mit seinem Freund Brokk auf den Weg gemacht, die Herrscherin vom Klobenberg zu finden! Tapfer bezwangen sie mit ihren Gefährten, den Wildschweinen Gunduar und Mimur, den gefürchteten Hexenstieg. Viele Angriffe der bösen Hexe musste Sinith bestehen, doch die Spaltung seiner treuen Seele kostete ihn dann letztendlich doch sein Leben.
    Nympfjet legte den kleinen toten Zwerg direkt neben seine Hexe Isis und legte sein Händchen in ihre leicht geöffnete Hand. Nur Isis selbst konnte sagen, warum sie ihn so gerne mochte. Erwähnt hatte sie es niemals. Das wird immer ein Geheimnis bleiben und für immer und ewig ein Stückchen der Teufelsmauer sein …
    Nympfjet und Frowin teleportierten sich und die sterblichen Hüllen von Sinith und Isis in die Zwergenstadt.
    Als sie Nympfjet erkannten, jubelten einige sofort lauthals. Aber fast augenblicklich erstickte der Jubel schon wieder im Keim. Alle Zwergengesichter versteinerten direkt. Die kleinen Wichtel nahmen andächtig ihre Zipfelmützen ab und neigten ihre Häupter, als sie erkannten, was die Herrscherin vom Klobenberg und Frowin der Zauberer mit sich führten.
    Beide zogen an den langen Griffen einer Holzkarre, auf der Isis und Sinith auf weißen Blüten gebettet lagen. Weiß war die Farbe des Mondes und der Reinheit. Eingehüllt wurden die beiden vom Duft der weißen Blüten des Jasmins. Der Hauch von Trauer und Schmerz zog vom Wagen durch die ganze Zwergenstadt.
    Brokk sah sie von Weitem auf sich zukommen. Mit brennendem Herzen ging er zaghaft und wie in Zeitlupe auf Nympfjet zu, nahm seine Zipfelmütze und schlug sie verzweifelt und mit aller Kraft gegen sein gebrochenes und schmerzhaftes Herz. Er wusste nicht, ob es jemals eine Zeit gab, die er ohne seinen besten Freund verbrachte. Er weinte nun bittere Tränen und dachte an all das Schöne, was er mit seinem besten und treuesten Freund Sinith erlebte. Die ganze Aufregung und die tiefeAngst um Sinith ließen ihn zu einem alten Zwerg werden. Hätte Brokk noch dunkles Haar getragen, wäre es jetzt schlohweiß geworden.
    Er stellte sich neben den Handwagen und streichelte liebevoll Siniths kaltes Gesicht. Er wirkte, als würde er fest schlafen. Sein trauriger Blick fiel auf die Hände, die ineinandergelegt waren. Ja, so sollte es sein. „Sie hat uns das Leben gerettet. Aus irgendeinem Grund mochte sie uns …! Den Zwerg und die Hexe sollte man im Tod auch nicht trennen. Wir begraben sie zusammen.“ Das ganze Dorf schwieg und trauerte mit Brokk. Er nahm dann das allerletzte Mal Siniths andere auf dem Bauch liegende Hand in seine. „Er war der Beste!“ Seine Lippen bebten und seine Augen wurden blind.
    Bei Nympfjet rannen unentwegt die Tränen des Schmerzes. „Ich konnte für ihn nichts tun. Seine Seele war vorher schon verloren.“ Brokk verstand, was sie damit sagen wollte. Er war dabei, als sich Siniths Seele spaltete. „Bettet sie wie Helden zu ihrer letzten Ruhe. Denn Helden waren sie!“ Gekrümmt vom Kummer wandte er sich ab – der einsame Zwerg zog sich zur Arbeit in sein Bergwerk zurück.
    Nympfjet sah dem trauernden Zwerg nach und sagte: „Ich hatte mal einen Freund – Johann Wolfgang von Goethe. Um ihn weinte ich einst und er sagte mir damals:
    ‚Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren.‘ “
    Diese Worte schüttelten die Schultern des kleinen Zwerges noch mehr, als er in sein Bergwerk allein zur Arbeit ging.

    L isa und ihre Familie verbrachten noch bis zur Inthronisierung von Sordolax eine schöne Zeit im Zyklopenwald. Maxima und ihr Mann versprachen Lisa, dass sie nie wieder über Mythen und Sagen, die man sich im Harz so viele Jahre schon erzählt, lachen werden.
    Sordolax bekam den Segen des alten Königs und sollte ein guter und gerechter Regent im Zyklopenwald werden. Zur Feier des Tages und zum Abschluss der Krönung des neuen Königs
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher