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Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Titel: Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)
Autoren: Ellie Engel
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spindeldürren langen Finger strichen über den Besen. „Verbrennt erst das Hexenweib. Was soll sie der Schwesternschaft noch alles antun? Wir sind nur noch wenige. Tötet sie endlich!“ Mit einem Satz war sie bei Nympfjet und zerrte und riss sie an ihrem Kleid über den Boden zum Feuer. Immer näher kam das Gesicht der Klobenberg-Herrscherin den heißen Zungen des Feuers.
    „Lass sie los, Hexe!“ Der Hexenrat mischte sich nun ein und versuchte von seinem Schreibtisch aus Fedora mit klatschenden Ohrfeigen zur Ordnung zu rufen.
    Fedora klammerte sich weiterhin an den Besen und ließ nicht locker. Der Wahnsinn war ihr nun ins Gesicht geschrieben. Ihre Augen übernahmen das gefräßige Feuer und warfen es zu Nympfjet, die gerade noch so zur Seite springen konnte. „Dann werde ich dich töten, du verdammtes Aas. Ich hasse dich und deine ganze Ahnenreihe so sehr, dass ich euch seit dem Ursprung eurer dreckigen Blutlinie verfluche.“ Sie feuerte unaufhörlich auf Nympfjet. Ihr Kleid zerfetzte und fing Funken, die die Herrscherin mit der bloßen Hand sofort ausschlug. Fedora gab nicht auf. „Pereat!“ Um Nympfjets schlanken Hals fassten Hände und nahmen ihr die Luft zum Atmen. Nympfjet selbst versuchte die klammerndenund festen Handgriffe zu lockern. Sie röchelte und sackte kraftlos zusammen!
    Ihre Freunde waren hinter dem Steinbrocken schon auf dem Sprung. Sie fragten sich, warum die Herrscherin sich nicht wehrte. „Ich kann mir das nicht länger ansehen.“ Isis wollte gerade energisch hervortreten und dem ein Ende setzen, als der Teufel sich einmischte.
    Er entriss mit seiner Dämonenkraft der Hexe Fedora-Astarte vom Wurmberg den Besen und hielt ihn imaginär über das hungrige Feuer, dessen lodernde Zungen nach dem Besen schmachteten. Nympfjet fiel bei dem Anblick noch tiefer in sich zusammen, blieb aber stumm.
    Fedora aber kreischte, jammerte und flehte den Meister an. „Nicht den Besen. Verbrenn die Hexe endlich, damit wir im Harz vor ihr Ruhe haben. Wie viele Hexen müssen noch sterben?“
    Der Teufel schritt gemächlich um Fedora und sagte nachdenklich: „Das weiß ich nicht, Fedora. Sag du es mir!“ Der Höllenfürst ging auf das Feuer zu und gewann von der Hitze etwas Kraft zurück, die er zuvor durch die Kälte auf der Erde langsam aus seinem Körper verlor.
    Luzifer begriff nun, dass Fedora ihn ausgenutzt hatte. Hier ging es nicht nur allein um eine Schattenschwesternmörderin, hier ging es um etwas Wertvolleres. Er gab mit seiner Kralle dem schwebenden Besen den Befehl, etwas tiefer und näher zu den Flammen zu sinken. Fedora schrie jetzt wie eine Wahnsinnige. Der Satan packte die Hexe in die filzigen Haare und zischelte wütend zwischen seinen angespitzten Zähnen hervor: „Fedora, wenn ich gleich erfahre, dass duschändliches Weibsstück meine Wut mit Intrigen geschürt hast und ich deswegen den Harz bluten ließ, dann kommt all mein gesetzloser Zorn über dich.“
    Wütend und feurig hielt er seine Augen auf Fedora gerichtet, als er Nympfjet aufforderte, ihm zu sagen, was sich hinter dem Besen in Wirklichkeit verbarg. Denn auch wenn er der Höllenfürst war, das Böse sehr genoss, es liebte, wenn seine Schattenweiber im Harz Schrecken verbreiteten, hieß es noch lange nicht, dass er der Vernichtung seiner Heimat zustimmte und das tolerierte. Der Harz war ihm ein Zuhause wie die glühend heiße Hölle!
    Nympfjet kauerte immer noch auf dem sandigen Boden und schaute mit Bangen nach ihrem Besen über dem Feuer. Es wäre nicht das erste Mal, dass man sie entehren würde, indem man ihr die Möglichkeit nahm, sich fliegend fortzubewegen. Doch diesmal ging es um weit mehr. „Das ist das Schwert meiner Mutter und meiner Ahnen. Sie haben mir das magische Schwert übergeben, weil ich mich als würdig erwies, die neue Herrscherin vom Klobenberg zu sein. Das Schwert besteht aus Eisen, abgebaut in den Bergen unserer Heimat, geschmiedet aus Zwergenhand, gesegnet von den Göttern.“
    „Wann hat dir deine Mutter das Schwert gegeben? Sie ist schon lange tot?“ Der Hexenrat horchte auf.
    Nympfjet schluckte. „Sie halfen mir bei der Vernichtung meiner verleumderischen, intriganten und bitterbösen Tante Walpurga.“
    „Meinst du mit ‚sie‘ auch deinen Vater?“
    „Ja! Sie waren bei mir. Auch Johann Wolfgang von Goethe.“
    „Da, habt ihr das gehört? Sie bestätigt, eine Menschenfreundin zu sein. Welche Hexe kämpft mit Menschen gegen eine Hexe?“ Fedora krabbelte dem Teufel vor die Füße und
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