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Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Titel: Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)
Autoren: Ellie Engel
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dauerte und der in der verstreichenden Zeit zu frieren begann. Nach Verkündung des Urteils als Hexenmörderin würde es Nympfjets Eingang in die Hölle sein, wo sie ewige, nicht enden wollende Schmerzen erleiden muss!
    Der Hexenrat saß links und rechts neben Luzifer und beäugte die Angeklagte grimmig, die stolz und geradlinig mit ihrem Besen in der Hand auf ihren Prozess wartete. Zur Krönung des Ganzen standen böse zischelnde Hexen um Nympfjet herum, die ihr die Pest und noch viel Schlimmeres an den Hals wünschten. Sie spuckten sie an und fluchten ihr giftiges und krabbelndes Getier vor die Füße, welches sie ohne mit der Wimper zu zucken überging oder mit ihren spitzen Hexenschuhen einfach zermalmte.
    Nympfjet widerte die entgegen brüllende Hässlichkeit der anwesenden und neugierig glotzenden Hexen an. Haarsträubend war auch der Geruch, der von den Hexen ausging und zu Nympfjet hinüberzog. Die kleine Hexe wagte nicht mehr zu atmen, so beißend und ekelerregend rochen die Körperausdünstungen der Schattenweiber.
    „Euer widerlicher kloakengleicher Gestank, gemischt mit extremer Schlechtigkeit und hinterhältiger Durchtriebenheit, krempelt mir den Magen um!“ Nympfjet verzog vor Übelkeit ihren Mund. Sie fürchtete, sich übergeben zu müssen.
    „Ich würde vorsichtig sein mit dem, was ich sage. Denn du bist hier als Hexenmörderin angeklagt und nicht als Klägerin über Natürlichkeit.“ Nympfjet wurde vom Hexenrat zurechtgewiesen. Die Hexen im Kreis lachten gehässig auf und zeigten ihre fauligen, vergammelten Stumpen, die noch in ihren Mundhöhlen vereinzelt steckten.
    Nympfjet verneigte sich höflich vor dem Hexenrat und dem Höllenfürsten und begann mit ihrer Verteidigung. „Ich bin keine Hexenmörderin. Wenn eine Hexe durch meine Hand in der Teufelsmauer landete, dann nur, weil ich mein eigenes Leben verteidigen musste! Ich wurde angegriffen und nicht umgekehrt.“
    „Schäbige Lügnerin!“ Fedora brüllte ihr ins Wort. „Du hast nicht nur deine Eltern auf dem Gewissen, sondern auch die alte Oberhexe. Deine eigene letzte Blutsverwandte, die Tante Walpurga, hast du gewissenlos in die Teufelsmauer gesetzt.“ Den Namen der letzten Oberhexe würgte sie fast quälend aus ihrer Kehle. Der Hass ließ es bald nicht mehr zu, dass sie über sie sprechen konnte. Sie drehte sich zu dem Rat um und plädierte weiter: „Sie ist eine eiskalte Familienmörderin. Und die hier …“ Fedora riss ein Tuch von mehreren verbrannten Hexenleichnamen und präsentierte mit Hochgenuss die krakeligen mumifizierten Gebeine der Hexen, die bei einem Anschlag von Nympfjet mit derFeuerkugel durch die alte Eiche ums Leben kamen. Fedora hörte den Hexenrat spitz aufschreien und nahm das Entsetzen als Trumpf gegen die Hexe Nympfjet an.
    „Das ist nicht wahr …!“
    „Ach, und wo kommen die sonst her?“ Mit ausgestrecktem Finger zeigte Fedora auf die toten Hexen. „Nehmt ihr den Besen ab und verbrennt sie.“ Fedora dauerte das Geschwafel um Wahrheit oder Lüge zu lange. Sie war zu ungeduldig, um den Hexenprozess und das Urteil abzuwarten. Forsch schritt sie auf Nympfjet zu und wollte ihr den Besen aus der Hand reißen.
    Nympfjet umklammerte den Besenstiel fester und blickte Fedora aus wutentbrannten Augen an. „Wage es nicht, meinen Besen zu berühren.“ Nur mit der Kraft ihrer Augen warf sie Fedora mit großer Wucht zurück.
    „Seht ihr, sie greift schon wieder heimtückisch an.“ Mit jämmerlicher Stimme versuchte sie Mitleid zu erregen. Aber ihre innere Erregung ließ es nicht zu, sich zurückzuhalten. Sie stürzte mit funkelnden gelben Augen auf Nympfjet zu und drückte sie schmerzlich zu Boden. Dabei rollte der Besen weit von der kleinen Hexe weg. Fedora sprang wie eine Hyäne auf ihre Beute und schnappte sich den Besen. Mit schallendem, siegessicherem Lachen hob sie den Besen über sich. Endlich hielt sie das Langersehnte in ihren Händen. Es musste nur sein wahres Gesicht zeigen, dann war sie die neue Herrin über das magische Schwert! Sie fühlte die Magie in dem Besen pulsieren …
    Der Teufel stand hinter seiner Kanzel und rief mit durchdringender, tiefer, brummiger Stimme: „Schmeißden Besen ins Feuer, Hexe, damit wir hier zum Ende gelangen.“
    Fedora krümmte sich und schrie außer sich. „Nein, werft die verräterische Hexe ins Feuer.“
    Luzifer wurde ungehalten. „Ich sage es nicht noch einmal, Hexe. Übergebe den Besen dem Feuer.“
    Fedora wandte und drehte sich und wurde noch buckeliger. Ihre
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