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Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?

Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?

Titel: Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?
Autoren: Baumhaus
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wiederholt Rieke ungläubig und guckt Zeno an, als wäre er ein Stinktier.
    Marilotta und Anton sagen lieber gar nichts. Ein kleines Schweinchen wäre ja total süß gewesen. Aber dieses Ding hier sieht nicht wie ein kleines süßes Schweinchen aus.
    „Na, das GLAUBE ich ja nicht!“, ruft Archibald plötzlich und lässt seinen Rucksack fallen und läuft auf Zeno zu und klopft ihn begeistert wie ein Jockey sein Pferd nach dem Gewinn des Rennens. „Sie haben ja recht, Oktavia! Das ist ja wirklich und wahrhaftig ein rosa Drachenschwein ! Ein überaus seltenes und überaus wertvolles Tier! Rosa Drachenschweine gibt es nur auf den Galapagos-Inseln! Sie sind viel zu teuer, als dass sich normale Leute aus Europa so was als Haustier leisten könnten! Dass ich so ein wundervolles Exemplar wahrhaftig mit eigenen Augen sehen darf!“
    „Oh“, macht Constanze beeindruckt.
    „Wirklich ein echtes Drachenschwein?“, wiederholt Tarita, als wäre solch ein Ding der geheime Wunsch eines jeden Kindes auf der Welt.
    „Ehrlich?“, fragt Rieke verblüfft.
    „Ah“, macht Pippa und sieht Zeno richtig ehrfürchtig an.
    „Wow!“, strahlt Anton. „Ist ja cool!“
    „Was für ein tolles Geburtstagsgeschenk!“, haucht Marilotta. „Ich kenne keinen, der ein Drachenschwein zu Hause hat!“
    Nur Liona starrt Archibald sprachlos an. Spinnt der?
    Oktavia kämpft mit einem Hustenanfall. Aber sie schafft es gerade noch, unauffällig ein paar rosa Schweinetropfen von Zenos Schuppenpanzer zu wischen.
    „Genau“, hustet sie prustend, „das ist ein Galapagos-Drachenschwein! Aber wir behandeln es wie ein stinknormales Haustier. Wir geben nicht gerne an.“
    Da muss Archibald plötzlich auch ganz schrecklich husten.
    „Was für eine sympathische und bescheidene Familie ich hier offenbar getroffen habe!“, kann er gerade noch mühsam herausbringen.
    „Oh“, macht Constanze noch mal.
    „Wow!“, wiederholt Anton.
    „Tooooll!“, findet Pippa das Schwein plötzlich.
    Und Rieke haucht: „Ist ja irre! Das ist ja echt irre!“
    Und alle wollen Zeno auf einmal streicheln und mit ihm spielen. (Und zum Glück färbt Zeno auch nur ganz wenig ab.) So lange, bis es Zeit ist zu gehen.
    „Kommt bald mal wieder!“, ruft Oktavia und winkt den Geburtstagsgästen zum Abschied.
    „Ja, das machen wir!“, rufen Marilotta und Anton.
    „Sehr gerne!“, rufen Constanze und ihre Freundinnen.
    „Bis Montag in der Schule!“, ruft Liona und seufzt erleichtert. Was für ein Glück, dass alles so gut geklappt hat.
    „Zicke-zacke-zicke-zacke-Zeno, hurra?“, fragt Zeno vorsichtig.
    „Ja, hurra!“, lacht Liona und streichelt ihren kleinen rosa Drachen.
    „Schwein gehabt!“, kichert Mama Oktavia ein paar Stunden später, als Liona schon im Bett liegt und ihr Überraschungsgast Archibald Kelte ihr hilft, die Küche aufzuräumen. (Was sie ohne ihn natürlich viel schneller gekonnt hätte, aber sie weiß ja noch nicht, ob er nicht genauso komisch wie Liona ist, was das Hexen angeht.)
    Sie zwinkert Archibald zu. „Da haben wir aber echt Schwein gehabt, oder?“
    „Und ob!“, grinst Archibald. „Und ob!“
    Zu zweit bringen sie die Küche im Nu wieder zum Glänzen und zum Blinken – auch ohne jede Zauberei.
    Nachdem alles schön ordentlich ist, und Archibald es sich am Küchentisch bequem gemacht hat, geht Oktavia zum Schrank und holt eine gute Flasche Kürbiswein heraus (gibt’s im Kaufhaus Für - alles - und - nichts - für - jetzt - und - die - Ewigkeit ). „Mögen Sie so was?“
    Archibald grinst. „Keine Ahnung. Aber ich probiere immer wieder gern etwas Neues.“
    Oktavia lächelt und setzt sich dazu. Und dann fangen sie an zu plaudern. Über Galapagos-Schweine und andere Besonderheiten der Welt. Über dies und über das.
    Obwohl sie sich ja gerade erst kennengelernt haben, verstehen sie sich erstaunlich gut. Und beim zweiten Glas Wein haben sie sich fast noch mehr zu erzählen.

    „Hast du vielleicht Lust, ein kleines Süppchen von mir zu probieren?“, fragt Oktavia schließlich, denn sie haben sich schon längst das Du angeboten.
    „Aber gerne“, strahlt Archibald, „das duftet ja vorzüglich!“
    Ein paar Augenblicke später löffeln sie einträchtig nebeneinander die Brühe, die vor ein paar Tagen in Oktavias großem Kessel mit Luisettas geheimer Erbsenmischung geblubbert hat. Und du meine Güte – ja, beim großen Superhexenstern! –, sind da gerade eben etwa winzige Herzchen raus aus Oktavias Augen und rein in Archibalds Augen
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