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Liliane Susewind – Schimpansen macht man nicht zum Affen (German Edition)

Liliane Susewind – Schimpansen macht man nicht zum Affen (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Schimpansen macht man nicht zum Affen (German Edition)
Autoren: Tanya Stewner
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schnell aufregte. Bonsais Trick schien ihm ganz und gar nicht zu gefallen. »Willst du uns veräppeln?«, krakeelte der Terrier wütend. »Aus dir mach ich Brei, du Zwerg!« Noch während er bellte, preschte er los und stürzte auf Bonsai zu.
    Bonsai, der noch immer seinen »Handstand« machte, erschrak, verlor das Gleichgewicht und kippte vornüber. Während er sich aufrappelte, zischte der Terrier an Lilli vorbei und kläffte lauthals weiter. »Aaangriff!«
    Er hatte Bonsai schon beinahe erreicht, da sprang ein keifendes orangefarbenes Etwas dazwischen. Frau von Schmidt hatte sämtliche Haare aufgestellt, machte einen Buckel und fauchte böse: »Lass ihn in Ruhe oder du kriegst es mit mir zu tun, du Wicht! Hinfort mit dir!« Schnaubend schlug sie mit der Pfote nach dem Hund.
    Bonsai beobachtete erstaunt, was die Katze da tat.
    Der Terrier zuckte vor Frau von Schmidts Pfote zurück, jaulte erschrocken »Oh, Mist!« und lief mit eingezogenem Schwanz schnurstracks zu seinem Herrchen zurück. Sobald er sich dort in Sicherheit wähnte, begann er wieder zu bellen. »Da habt ihr aber nochmal Glück gehabt! Wenn ich gewollt hätte, wäret ihr jetzt beide Brei!« Das Herrchen nahm den Hund an die Leine, betrachtete verwundert die keifende Katze und zog den Terrier fort.
    Frau von Schmidt sah dem Hund erzürnt nach. »Dieser Flegel! Schreiend durch die Gegend zu laufen und Herrn von Bonsai zu erschrecken! Einfach geschmacklos!«, schimpfte sie.
    Bonsai konnte kaum fassen, was passiert war. Aufgeregt bellte er »Wahnsinn, die Schmidti!«, trabte zu ihr und schleckte ihr begeistert über das ganze Gesicht. Frau von Schmidt verzog keine Miene und ließ Bonsai von ihrer hübschen Nase bis zu den zarten Ohren alles abschlabbern. Geziert schnurrte sie schließlich: »Ein absolut angemessenes Dankeschön« und sah sehr zufrieden aus. »Solch geschliffene Manieren beweisen, wie nobel Herr von Bonsai sich benehmen kann, wenn er nur will.«
    Lilli hörte schnelle Schritte hinter sich und drehte sich um. Es war Jesahja Sturmwagner, ihr bester Freund, der auf sie zugejoggt kam. Lilli lief ihm ein Stück entgegen.
    »Hey Lilli!«, rief er und strahlte übers ganze Gesicht. Dabei sah er wieder einmal umwerfend gut aus, und Lilli musste daran denken, wie viele Mädchen in der Schule alles dafür gegeben hätten, dass er sie nur einmal so anstrahlte. Es waren allerdings immer noch Sommerferien, und so strahlte Jesahja allein für Lilli.
    »Ich hab gerade deinen Vater gesehen«, sagte Jesahja gut gelaunt. »Er will mit uns Eis essen gehen. Wir sollen zum Café rüberkommen.« Das Eiscafé lag gleich hinter dem Park.
    »Super!« Lilli freute sich. Es war ein sehr warmer Septembertag, und ein Eis war jetzt genau das Richtige. Sie rief nach Bonsai und Frau von Schmidt, doch die beiden kamen nicht. Überrascht drehte Lilli sich zu ihnen um. Sowohl der Hund als auch die Katze blickten mit verwunderten Mienen in die Baumkrone der Buche hinauf. War da oben irgendetwas?
    Bonsai wedelte zaghaft mit dem Schwanz und bellte: »Hallo! Komm runter!«
    »Was ist denn da oben?«, murmelte Jesahja. Lilli und er verließen den Parkweg und gingen langsam zu den Tieren.
    »Was seht ihr denn da?«, fragte Lilli.
    Im gleichen Moment bellte Bonsai wieder. »Komm runter, Haarmann!«
    Da raschelte etwas zwischen den Blättern in der Baumkrone. Es klang, als bewege sich etwas oder jemand von einem Ast zum anderen. Doch sehen konnten Lilli und Jesahja nichts.
    »Jetzt ist er weg«, sagte Bonsai und hörte auf, mit dem Schwanz zu wedeln.
    »Wer denn?« Lilli und Jesahja waren nun bei den Tieren angekommen und blickten nach oben, aber dort waren lediglich Äste, Blätter und der blaue Himmel zu erkennen.
    Die Katze antwortete Lilli: »Ein sonderbarer Geselle! Ein wenig verschroben, wenn Sie mich fragen. Er schaute uns an, als hätte er so etwas wie uns noch nie gesehen. Dabei sollte er doch zumindest wissen, was ich bin. Katzen sind schließlich die bekannteste Tierart der Welt!« Sie wiegte den zierlichen Kopf. »Nun ja, ich muss zugeben, dass er sich dort oben äußerst flink und mit viel Geschick bewegte. Er muss erstaunlich starke Arme haben.«
    Lilli runzelte die Stirn. Was konnten die beiden nur gesehen haben? Ein übergroßes Eichhörnchen … mit Armen?
    Frau von Schmidt maunzte weiter. »Recht hübsch war er. Viel hübscher als der da.« Sie warf Jesahja einen abfälligen Blick zu. Die Katze gehörte zwar den Sturmwagners, machte aber keinen Hehl daraus, dass
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