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Liliane Susewind – Mit Elefanten spricht man nicht! (German Edition)

Liliane Susewind – Mit Elefanten spricht man nicht! (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Mit Elefanten spricht man nicht! (German Edition)
Autoren: Tanya Stewner
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Selbstmordversuche unternommen hat, und ein Krokodil –«
    »Selbst-mord-versuche?«, wiederholte Lilli erstaunt.
    »Ja. Wenn du mal mit ihr reden könntest …«
    Lilli dachte kurz darüber nach. Dann sagte sie: »Ja, das würde ich sehr gern.«
    »Dann bist du eingestellt!«
    Lilli schnappte nach Luft. »Eingestellt? Aber ich gehe doch noch zur Schule …«
    »Natürlich nur nachmittags. Und nur so oft du willst.«
    »Als was soll ich denn hier arbeiten?«
    »Das ist doch klar. Als Dolmetscherin natürlich – du übersetzt für uns, was die Tiere sagen!«

Das Schulfest
    Am Samstagnachmittag fuhr Lilli mit ihrem Vater, ihrer Oma und Bonsai zum Frühlingsfest ihrer Schule. Ihre Mutter musste leider arbeiten.
    Das Fest fand auf dem Schulhof statt, und als Familie Susewind eintraf, herrschte schon reges Treiben. Schüler, Eltern und Lehrer wimmelten durcheinander und machten jede Menge fröhlichen Lärm. Lilli nahm Bonsai auf den Arm, damit niemand aus Versehen auf ihn trat.
    Am anderen Ende des Pausenhofs befand sich eine große Bühne, auf der gerade eine Schülerband spielte, deren Musik Lilli an Topfschlagen erinnerte. Bonsai hatte wohl einen ähnlichen Eindruck gewonnen, denn er kläffte entrüstet: »Dieses Getöse ist eine Zumutung!«, und blickte empört in die andere Richtung. Lilli hielt ihm daraufhin freundlicherweise die Ohren zu, dachte allerdings insgeheim, dass er entschieden zu viel Zeit mit Frau von Schmidt verbrachte.
    Während sich ihr Vater und ihre Oma an einem Stand anstellten, um Limonade zu kaufen, sah sich Lilli suchend nach Jesahja um, konnte ihn aber nirgendwo entdecken. Stattdessen fiel ihr Blick auf Trixi und ihre Clique, die am Rand des Hofes standen und Lilli ebenfalls schon bemerkt hatten. Die Mädchen schienen nicht sehr begeistert davon zu sein, dass Lilli an diesem Tag in Begleitung erschienen war.
    Kaum kamen Lillis Vater und ihre Oma mit drei großen Bechern voller Limonade zurück, näherte sich Herr Gümnich und rief: »Familie Susewind! Der Wettbewerb hat eine ganze Menge Leute angelockt, nicht wahr?«
    »Welcher Wettbewerb?«, erkundigte sich Lillis Vater ahnungslos.
    »Oh, haben Sie nichts davon gehört?«, gab Herr Gümnich zurück, während Lilli klar wurde, dass sie mit ihrer Familie in den letzten Tagen so viel über den Zoo geredet hatte, dass sie auf das Schulfest kaum zu sprechen gekommen war.
    »Also«, begann der Lehrer mit feierlicher Miene, »der Höhepunkt des Frühlingsfestes ist ein Wissenswettbewerb für die Schüler der Oberstufe. Der Gewinner erhält 100 Euro!«
    »Donnerwetter!«, rief Lillis Oma anerkennend.
    Lilli fragte sich, ob Jesahja tatsächlich an dem Wettbewerb teilnehmen würde. Sie war ihm seit ihrem Gespräch nicht mehr begegnet und wusste nicht, ob er sich dazu durchgerungen hatte, sich anzumelden. Immerhin war die ganze Schule versammelt. Alle würden von seinem Geheimnis erfahren. Aber er musste es einfach tun, schließlich brauchten sie das Geld für das Elefantenbaby. Lilli dachte nicht eine Sekunde lang daran, dass Jesahja verlieren könnte.
    Nachdem sich Herr Gümnich verabschiedet hatte, trat ein älteres Ehepaar an sie heran, das Lillis Vater offenbar kannte.
    »Das sind wohl die Nachbarn von der anderen Straßenseite«, flüsterte Lilli Bonsai ins Ohr, nachdem sie einen Moment lang zugehört hatte. »Die Leute, bei denen Frau von Schmidt öfter übernachtet.«
    Bonsai betrachtete das Paar und erkundigte sich: »Haben die Stil?«
    »Schscht!«, raunte Lilli, die nicht wollte, dass jemandem ihr Gespräch mit dem Hund auffiel. »Ich glaube, sie haben ein hübsches Sofa.«
    Lillis Vater begann mit den Nachbarn ein Erwachsenengespräch zu führen, das Lilli nicht interessierte. Sie ließ ihren Blick schweifen und bemerkte Trixi, die in einiger Entfernung stand und sie mit finsterer Miene beobachtete. Lilli schaute schnell weg und bemühte sich, so gleichgültig wie möglich auszusehen.
    Schließlich war es so weit. Der Wettbewerb fing an. Alle Festbesucher drängten zur Bühne, denn niemand wollte den Höhepunkt der Veranstaltung verpassen. Auch Lilli, ihre Familie und die Nachbarn schlossen sich der Zuschauermenge an. Dann trat der Schulleiter, Herr Hoppenstedt, ans Mikrofon und sprach ein paar einleitende Worte. Lilli hörte ihm allerdings nur mit halbem Ohr zu. Nervös drehte sie immer wieder eine Locke um ihren Zeigefinger. Würde sich Jesahja trauen, hier auf der Bühne allen zu zeigen, wie schlau er wirklich war? Da erklärte der
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