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Liliane Susewind – Ein kleines Reh allein im Schnee (German Edition)

Liliane Susewind – Ein kleines Reh allein im Schnee (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Ein kleines Reh allein im Schnee (German Edition)
Autoren: Tanya Stewner
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»Alle sind wieder gut drauf.«
    In der Küche konnten sie Lillis Mutter und Isabell zusammen singen hören.
    »Ich glaube, das ist der besondere Geist von Weihnachten, der in der Luft liegt«, erklärte Lilli lächelnd.
    »Weihnachten?« Bonsai hob schnuppernd die Nase. »Kann man das essen?«
    Lilli lachte.
    »So schön ich den Anzug auch finde«, bemerkte die Katze nun zögernd. »Ich müsste mal aufs stille Örtchen …«
    »Kein Problem!« Lilli zog der Katze umgehend das Pupsi -Ding aus. »Kommen Sie mit, ich zeige Ihnen, wo!« Lilli führte Frau von Schmidt in das Bad im Erdgeschoss, in dem sie die Katzentoilette aufgestellt hatte.
    Nachdem Frau von Schmidt ihr Geschäft verrichtet hatte, bestand sie darauf, dass Lilli ihr den Strampler wieder überstreifte. »Sie können ihn mir ja wieder ausziehen, wenn es nötig ist. Ich lasse Sie wissen, wann.«
    »Bestimmt werden Sie das«, seufzte Lilli.
    »Hey!« Jesahja stand plötzlich hinter Lilli. »Sollen wir uns mal den Stall angucken?«
    »Au ja!« Darauf hatte Lilli sich schon die ganze Zeit gefreut. Sie nahm Frau von Schmidt auf den Arm, damit diese draußen nicht durch den Schnee laufen musste, und huschte gemeinsam mit Jesahja und Bonsai aus dem Haus.
    »Hier riecht es nach Zebras«, stellte Bonsai fest, als sie den Stall betraten. »Ich mag Zebras.«
    »Ein alter Pferdestall!«, rief Lilli begeistert. In der Luft hing ein leichter Pferdegeruch, und in den großen, leeren Boxen lagen noch ein paar Strohreste. Doch leider waren keine Tiere mehr hier.
    »Kommt mal her! Guckt euch das an!«, hörten sie auf einmal die Stimme von Lillis Oma. Offenbar waren sie nicht die Ersten, die den Stall erkundeten! Lilli und Jesahja liefen an mehreren Boxen und einer Sattelkammer vorbei, bis sie sich in einer Art Garage wiederfanden. Lillis Oma stand vor einem seltsamen Gefährt – einem großen, rostigen Etwas, das bei genauerer Betrachtung eine alte Kutsche zu sein schien.
    »Das ist ein Pferdeschlitten«, sagte Oma fachkundig. »Ziemlich alt. Vielleicht sogar antik.«
    Jetzt erst sah Lilli, dass die Kutsche Kufen anstelle von Rädern hatte. Es war tatsächlich ein großer Schlitten!
    »Vielleicht kann ich den wieder auf Vordermann bringen«, murmelte Oma. Sie war eine leidenschaftliche Handwerkerin und liebte nichts mehr, als Dinge auseinanderzunehmen und zu reparieren. »Er scheint nur ein wenig eingerostet zu sein …«
    »Aber wir können damit doch gar nicht fahren!«, wandte Jesahja ein. »Schließlich gibt es hier keine Pferde, die den Schlitten ziehen könnten.«
    Lillis Oma lachte. »Das macht nichts. Es wird trotzdem Spaß machen, ihn wieder herzurichten.« Lilli sah ihrer Oma an, wie sehr sie sich über ihre Entdeckung freute.
    Plötzlich hörten sie Bonsai im Pferdestall kläffen. »Ui! Was ist das denn?« Offenbar hatte er etwas entdeckt.

Nasibart
    Lilli und Jesahja eilten in den Pferdestall zurück.
    Lilli hörte Bonsai »Wahnsinn!« und »Mannomann!« wuffeln und folgte seiner Stimme bis in eine der Boxen hinein. Dort pirschte der kleine Hund sich gerade an einen Haufen Stroh heran. Frau von Schmidt stand in geduckter Jagdhaltung vor dem Haufen und fixierte ihn mit scharfem Blick.
    »Was ist denn da?«, flüsterte Jesahja.
    »Ist da was im Stroh?«, fragte Lilli die Tiere leise.
    »In der Tat!«, erwiderte Frau von Schmidt, ohne den Blick abzuwenden.
    »Was denn?«
    »Ein … Müffel«, gab die Katze zögernd zur Antwort.
    »Ein was?«
    Da kletterte Bonsai beherzt auf den Haufen und begann zu graben. Innerhalb weniger Sekunden kam unter dem zur Seite fliegenden Stroh ein Pelz zum Vorschein.
    Jesahja sog scharf die Luft ein. »Da ist ein Tier!«
    Alarmiert rief Lilli: »Bonsai! Hör auf!«
    Unwillig ging der Hund ein paar Schritte zurück und musterte das, was unter dem Stroh zum Vorschein gekommen war. Lilli reckte ebenfalls den Kopf vor, um besser sehen zu können. Im Stroh lag eine braune, puschelige Fellkugel. Bei all dem Pelz konnte man unmöglich sagen, wo oben und wo unten war.
    »Oh, ich hatte recht!« Frau von Schmidt verzog die Nase. »Es ist ein Müffel!«
    Lilli roch gar nichts. Bonsai hingegen, der mit weit vorgestrecktem Hals in die Richtung des fremden Tieres schnupperte, bellte aufgeregt: »Das ist eine Maus!« Dann schien er jedoch unsicher zu werden. »Oder ein Hase! Ein Maushasen-Fuzzi!«
    Lilli trat neugierig näher. Für einen Hasen war die bewegungslos daliegende Fellkugel zu groß. Für eine Maus erst recht.
    Bonsai konnte sich
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