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Liebhaber der Finsternis

Liebhaber der Finsternis

Titel: Liebhaber der Finsternis
Autoren: Unbekannt
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wurde ihr warm ums Herz. Er war in der ganzen Zeit wie ein Vater zu ihr gewesen. Sie würde ihn sicher vermissen.
    „Wir sind heute hier versammelt, um Leahs Wunsch nach einer Scheidung nachzukommen. Wir haben einen Weg gefunden, eine Trennung zu vollziehen. Doch dafür ist es notwendig, dass Leah Cian seinen Teil der Unsterblichkeit zurückgibt. Es wird dich schwächen, aber Delana als neues Mitglied eures Stammes hat zugesichert, Cians Platz einzunehmen. Sie wird dir jährlich Blut zur Stärkung überlassen. Nach der Zeremonie wird sie dir etwas von ihrem Lebenssaft zu trinken geben, sodass du schnell wieder auf die Beine kommst. Ich frage dich, Leah: Willst du dich immer noch von Cian lossagen?“
    „Ja, ich will“, antwortete sie. „Ich werde alles Notwendige tun, damit eine Scheidung schnellstmöglich vonstattengeht.“
    „Gut. Wir brauchen dein Handgelenk. Könntest du bitte die Bluse hochkrempeln?“
    Corben nahm den Kelch. Sariel griff nach dem Messer und trat an ihre Seite. Leah zuckte nicht mit der Wimper, als die Schneide ihr Handgelenk öffnete. Das ölige Blut tropfte in den Kelch, und als es genug war, hob Corben ihr Handgelenk an seinen Mund und verschloss die Wunde. Sariel nahm den Kelch und hielt ihn Cian entgegen.
    „Dies ist dein Blut und dein Versprechen an deine Gefährtin. Nimm es zurück, denn du hast dir ihre Liebe erschlichen. Du wirst fortan nicht mehr für sie verantwortlich sein.“
    Widerwillig nahm Cian den Kelch entgegen und setzte ihn an seine Lippen. Als er trank, sah er sie über den Rand hinweg an. Den geleerten Becher ließ er zu Boden fallen. Er wischte sich mit seinem Hemdsärmel über den Mund, dann richtete er sein Wort an Corben.
    „Bruder, wenn du glaubst, du könntest mich einfach so aus eurem Leben entfernen, hast du dich gewaltig geirrt. Weißt du, was mich ungemein beruhigt? Dass du tief in dir weißt, wie sehr sie mich begehrt hat. Wie sie es genossen hat, meinen harten Schwanz in sich zu spüren.“ Er grinste ihm trotzig entgegen.
    Seine Worte trafen Leah hart, doch äußerlich ließ sie sich nichts anmerken. Sie war lange genug Opfer gewesen. Viel zu leichtfertig hatte sie ihr menschliches Leben aufgegeben und beinahe auch ihre Unsterblichkeit. Um diese würde sie in Zukunft kämpfen. Egal welche Probleme auf sie warteten, sie fühlte sich stark genug, sie zu meistern. Sicher würde es Rückschläge geben, aber auch diese würde sie verkraften und an ihnen wachsen. Sie war nicht allein. Sie hatte eine Familie, Freunde und einen Mann an ihrer Seite, auf den sie sich verlassen konnte. Es war viel mehr, als sie sich erhofft hatte und dafür war sie dankbar.
    Cians wütende Worte rissen sie zurück in die Realität.
    „Du weißt genau, dass mein Bannen auf den Sex mit ihr keinen Einfluss hatte. Wie wird es sein, mit dieser Gewissheit bei ihr zu liegen?“
    Leah vernahm das Knirschen von Corbens Zähnen und sah die geballten Fäuste, die er hinter seinem Rücken verbarg. Sie konnte nicht länger stillhalten. Die verbalen Ohrfeigen schmerzten. Sie erhob sich schwankend und hieb mit der ihr verbliebenen Kraft auf Cians Brustkorb ein. Sein Lachen über diesen kläglichen Versuch, den er mit einer Hand vereiteln konnte, hallte schmerzlich in ihrem Inneren wider. Sie hatte Angst, er könnte recht behalten. Würde er sie in ihren Träumen heimsuchen?
    Corben zog sie sanft zur Seite.
    „Schweig!“, herrschte Sariel ihn an. „Ich denke, du hast genügend Leid über die beiden gebracht.“
    Cian stand jetzt bedrohlich dicht vor Corben. „Es wird nie genug sein. Niemals annähernd genug, um meinen Schmerz zu sühnen. Vielleicht solltest du auch ein Jahr hinter Gitter, denn für dein Verbrechen musstest du noch keine Strafe absitzen“, rief Cian außer sich.
    Sein giftiger Speichel spritzte über seine Lippen und ließ den Vampir mit seinem hässlichen Antlitz hervortreten. In diesem Moment sah Leah ihn das erste Mal im rechten Licht und musste feststellen, dass der strahlend blonde Engel verschwunden war. Sie schauderte und wusste, wenn sie jemals von ihm träumte, dann von dem, was er wirklich war. Ein von Hass zerfressenes Monster.
    „Du besitzt keine Macht mehr über mich“, sagte sie. „Das Bündnis ist durchtrennt. Ich sehe dich nun so, wie du wirklich bist. Nichts wird mich mehr blenden.“
    Immer wieder tanzten Sterne vor ihren Augen, doch niemals würde sie ihm die Genugtuung geben, vor ihm zusammenzubrechen. Alle Anwesenden würden glauben, in seinen Worten
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