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Liebeswunder in Italien

Liebeswunder in Italien

Titel: Liebeswunder in Italien
Autoren: Rebecca Winters
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offenen Kragen und der hellen Hose sah er so gut aus, dass es ihr fast den Atem raubte.
    „Hallo, Clarissima! Kannst du mir verzeihen, dass ich dich so früh störe?“, begrüßte er sie charmant lächelnd.
    Ja, ich hatte recht, er reist schon wieder ab, dachte sie betrübt.
    Er ließ den Blick über ihre verführerischen Rundungen gleiten und musterte sie von Kopf bis Fuß. Irgendwie überraschte sie das nicht. Vor drei Jahren hatten sie und Bianca endlich dank einer speziellen Diät das überflüssige Gewicht verloren, mit dem sie sich so lange herumgequält hatten.
    „Da gibt es nichts zu verzeihen. Du weißt doch, wir stehen immer sehr früh auf.“
    Seine Miene wurde ernst. „Ich hätte dich natürlich anrufen können, war aber der Meinung, ich hätte mehr Glück, mit dir reden zu können, wenn ich persönlich hier aufkreuze.“
    Sie war froh, dass er gekommen war. Zweifellos hatte er nicht vergessen, wie sehr Silvio damals versucht hatte, sich in ihre Freundschaft einzumischen, und deshalb nicht riskieren wollen, dass ihr Bruder ihn am Telefon abwimmelte.
    „Tomaso ist von deinem Auto total begeistert.“
    „Aber du nicht, oder?“
    „Doch, natürlich“, versicherte sie.
    „Komm mit, lass uns irgendwohin fahren. Ich muss mit dir reden.“
    Valentinos so sanft klingende Stimme ging ihr unter die Haut. Doch er durfte die Wahrheit nicht ahnen. Wenn sie jetzt mit ihm ging, bedeutete das am Ende nur noch mehr Kummer und Schmerz.
    Deshalb schüttelte sie den Kopf. „Ich habe leider keine Zeit, ich bin den ganzen Tag an unserem Stand beschäftigt.“
    Seine Miene verfinsterte sich. „Wovor hast du Angst?“
    Clara wich einige Schritte zurück. „Vor nichts. Worüber willst du denn mit mir reden? Es ist doch alles schon viele Jahre her.“
    „Neun, um genau zu sein. Das ist für alte Freunde viel zu lange. Ich bin hier, um alles wiedergutzumachen.“ Er lächelte leicht gequält. „Du willst mich hoffentlich nicht schon wieder zurückweisen so wie gestern, als ich dich nach Hause fahren wollte.“
    „Weshalb hätte ich dein Angebot annehmen sollen? Der Bus kam doch schon. Natürlich wollte ich dich nicht beleidigen“, fügte sie hinzu, um ihn zu besänftigen.
    „Ich bin auch nicht beleidigt. Okay, ich komme später wieder, sobald der Markt vorüber ist“, erklärte er.
    „Nein, mach das bitte nicht.“ Panik erfüllte sie. Wenn sie den ganzen Tag gearbeitet hatte, musste sie sich unbedingt ausruhen, und dann würde er merken, dass etwas nicht stimmte.
    Er zog die Augenbrauen hoch. „Hast du schon etwas anderes vor heute Abend? Bis du vielleicht mit deinem Freund verabredet?“
    „Ja“, behauptete sie, froh über die Ausrede, die er ihr in den Mund gelegt hatte.
    Es fehlte ihr nicht an Verehrern, und sie war mit einigen jungen Männern aus der Umgebung ausgegangen, auch mit Leandro, der ganz besonders hartnäckig gewesen war. Doch ihr war schon bald klar geworden, dass sie sich weder für ihn noch für irgendeinen anderen wirklich interessierte. Das brauchte Valentino jedoch nicht zu wissen.
    „Wann wirst du abgeholt?“
    „Sobald er mit der Arbeit fertig ist“, improvisierte sie.
    „Und wann bist du mit der Arbeit fertig?“
    „Das kann ich so genau nicht sagen“, erwiderte sie ausweichend.
    „Wieso nicht? Du weißt doch sicher, ob der Stand um vier oder um fünf abgebaut wird, oder?“ Seine Stimme klang sanft.
    „Warum stellst du mir eigentlich alle diese Fragen?“, platzte sie aufgebracht heraus.
    Er blickte sie fassungslos an, so kannte er sie gar nicht. „Ich hatte gehofft, du hättest trotz deiner vielen Arbeit einige Minuten Zeit für mich.“
    Sie wandte den Blick ab. „Nein, heute leider nicht“, antwortete sie schon wieder etwas ruhiger.
    „Du hörst dich an wie Silvio“, stellte er kurz angebunden fest. „Entschuldige, dass ich dich gestört habe. Das war nicht meine Absicht.“ Er drehte sich um und ging zu seinem Wagen.
    Dass er sie mit ihrem Bruder verglich, gefiel ihr gar nicht. „Wie lange bleibst du in Monta Correnti?“, rief sie hinter ihm her.
    Er öffnete die Fahrertür. „Bis sich die Situation entspannt hat.“
    „Was heißt das?“
    „Meinem Vater geht es nicht gut.“
    Sie schluckte. „Das tut mir leid. Ist es etwas Ernstes?“
    „Hoffentlich nicht.“ Er stieg ein.
    „Warte!“ Warum musste sie so ängstlich klingen? Sie ärgerte sich über sich selbst.
    „Was ist?“ Er sah sie an.
    „Ich muss morgen Vormittag in Monta Correnti etwas erledigen.
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