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Liebeswunder in Italien

Liebeswunder in Italien

Titel: Liebeswunder in Italien
Autoren: Rebecca Winters
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Wenn du möchtest, können wir uns im Café Bonelli an der Piazza Gaspare in der Nähe der Bushaltestelle treffen und einen Kaffee trinken.“
    „Um wie viel Uhr?“
    „Ist es dir um zehn recht?“
    „Okay, ich bin da. Danke, piccola .“
    Um acht am nächsten Morgen machte sich Valentino in Jeans und Poloshirt auf den Weg zum Restaurant. Mit dem Schlüssel, den Isabella ihm gegeben hatte, öffnete er die Hintertür und betrat die Küche, um mit seinem Vater zu frühstücken und mit ihm über das Geschäftliche zu reden.
    Allerdings hatte er nicht viel Hoffnung, etwas zu bewirken. Sein Vater kannte sich bestens aus mit der Führung des Betriebs, sodass er sich von niemandem Ratschläge erteilen ließ.
    In der Küche war niemand, doch dann entdeckte er seinen Vater auf einer Stufenleiter in der Vorratskammer mit einem Klemmbrett in der Hand.
    Um ihn nicht zu erschrecken, kam Valentino vorsichtig näher. Sein Vater war noch dünner als auf seiner Geburtstagsfeier, aber sein braunes Haar, das mit grauen Strähnen durchzogen war, schien noch genauso voll wie früher zu sein.
    „Weshalb schleichst du hier herum?“, fuhr er seinen Sohn an, als er ihn bemerkte.
    Was für eine Begrüßung! Valentino hatte Mühe, sich zu beherrschen. „Ich wollte dich nicht erschrecken, das ist alles. Ich sehe, du bist mit der Inventur beschäftigt. Meinst du nicht …?“
    „Jetzt fang du nicht auch noch so an“, unterbrach ihn sein Vater ärgerlich. „Meine Schwester Lisa hat mir bereits schon vorgehalten, ich sei zu alt und zu behindert, um mein eigenes Restaurant zu führen. Isabella hat dich wahrscheinlich gebeten, ein ernstes Wort mit mir zu reden. Gib es zu.“
    Eigentlich war es nichts Neues, dass sein Vater keinen Wert auf seine Anwesenheit legte, dennoch zuckte Valentino insgeheim zusammen. „Ich habe Isabella heute Morgen noch gar nicht gesehen. Ist sie auf dem Markt?“
    „Keine Ahnung.“
    Das war eine glatte Lüge, denn sein Vater wusste immer alles. „Ich bin hier, um euch zu helfen. Wenn du also Hilfe bei der Inventur brauchst, sag mir Bescheid. Mach doch eine Pause, und lass uns zusammen frühstücken.“
    „Nein, das geht jetzt nicht.“
    „Kann ich irgendetwas für dich tun?“, versuchte Valentino es noch einmal.
    „Nein, nein. Geh wieder, und amüsier dich.“
    Dieser Ausspruch erinnerte ihn an seine Kindheit. Es fehlte nur noch, dass sein Vater ihm mit der Hand über den Kopf fuhr. „Okay, dann bis später.“
    Als er zur Tür hinausgehen wollte, fragte sein Vater: „Wie lange bleibst du dieses Mal hier?“
    Am liebsten hätte Valentino erklärt, er fahre auf der Stelle zurück. „Lange genug, um dir zu helfen“, antwortete er jedoch nur. „ Ciao , papà .“ Frustriert verließ er das Restaurant und machte sich zu dem Treffpunkt mit Clara auf. Er wollte früh genug und vor ihr dort sein.
    Er setzte sich an einen Tisch draußen vor dem Café, bestellte sich einen Kaffee und wartete. Um zwanzig vor zehn stieg Clara aus dem Bus.
    Sekundenlang betrachtete er ihre schlanke Gestalt. Sie trug eine perfekt sitzende Caprihose und eine orangefarbene Bluse, die sie in der Taille geknotet hatte. Dass sich die Männer nach ihr umdrehten, wunderte ihn nicht, denn sie sah hinreißend schön aus, schien allerdings die Aufmerksamkeit, die sie erregte, gar nicht zu bemerken.
    Valentino stand auf und ging auf sie zu. „Suchen Sie jemanden, Signorina?“, fragte er ruhig.
    Überrascht hob sie den Kopf. „Tino! Du bist schon da.“
    „Ja, meine Schöne.“ Das Kompliment ließ sie erröten. „Komm, wir setzen uns hinein. Ich habe eine torta setteveli entdeckt, eine Geburtstagstorte mit unseren Namen darauf. Davon lassen wir uns ein Stück schmecken.“ Ein paar Kilo mehr konnten ihr nicht schaden.
    „O nein, ich nicht“, protestierte sie. Ihr Lachen erinnerte ihn an damals. „Die Zeiten sind endgültig vorbei“, fügte sie hinzu.
    Hoffentlich nicht, dachte er und beschloss, während er mit ihr das Café betrat, dazu lieber nichts zu sagen.
    „Was kann ich für Sie tun?“, fragte die Frau hinter der Theke freundlich.
    „Wir hätten gern ein großes Stück davon mit zwei Gabeln.“ Er wies auf die Torte. „Dazu für jeden einen Cappuccino“, fügte er hinzu, ohne Clara zu fragen. Da sie früher immer Cappuccino zusammen getrunken hatten und sie keine Einwände erhob, nahm er an, dass sie einverstanden war.
    „Gern, Signore.“
    Er legte Clara die Hand unter den Ellbogen und führte sie an einen Zweiertisch in
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