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Liebeswunder in Italien

Liebeswunder in Italien

Titel: Liebeswunder in Italien
Autoren: Rebecca Winters
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Mutter noch gernhattest. Zuweilen war ich eifersüchtig auf Clara.“
    „Das war mir nicht bewusst.“ So deutlich hatte man ihm seine Zuneigung zu Clara also angemerkt.
    „Ich habe sie vor Kurzem in der Kirche gesehen. Sie hat sich zu einer wahren Schönheit entwickelt.“
    „O ja, das hat sie.“
    „Bianca auch. Du erinnerst dich an ihre Schwester, oder?“
    „Natürlich.“ Sie war beinah genauso nett gewesen wie Clara. Mit ihrem Zwillingsbruder Silvio war er jedoch nicht gut zurechtgekommen. Die Kinder der Casalis und Rossettis hatten dieselben Schulen besucht, und von Anfang an hatte Silvio ihn nicht ausstehen können.
    Auf dem Gymnasium hatte Silvio den Beschützer seiner Schwester Clara gespielt und nichts unversucht gelassen, sie von Valentino fernzuhalten.
    „Es geht das Gerücht um, Clara sei mit einem der Brüder Romaggio befreundet“, erzählte Isabella.
    Deshalb also hat sie mich so abweisend behandelt, überlegte er. „Mit welchem?“
    „Mit Leandro, glaube ich. Er ist der attraktivere der beiden und besitzt jetzt eine Gemüsefarm. Die jungen Frauen aus der ganzen Umgebung beneiden Clara um ihn.“
    Das konnte Valentino sich nicht vorstellen. Er kannte die beiden aus der Schulzeit. Leandro besaß mehr Muskeln als Verstand, während Clara die Intelligenteste ihres Jahrgangs gewesen war. Dieser junge Mann war bestimmt nicht ihr Typ.
    Dennoch verspürte er so etwas wie Eifersucht. „Sei mir bitte nicht böse, ich möchte mich jetzt verabschieden. Heute Morgen bin ich sehr früh aus Monaco weggefahren und ziemlich erschöpft.“
    „Das kann ich verstehen.“
    „Wir sehen uns morgen.“ Er küsste seine Schwester auf die Wange, ehe er sich auf den Weg zu der Villa machte.
    Er war allerdings Isabella gegenüber nicht ganz ehrlich gewesen. Zwar stimmte es, dass er um fünf Uhr aufgestanden war. Dennoch war er hellwach, denn die Behauptung, man solle nicht an einen Ort zurückkehren, den man verlassen hatte, schien sich für ihn zu bewahrheiten. Dass Clara sich sehr verändert hatte, ließ ihm keine Ruhe.
    Wenig später betrat er die Villa, die aus dem achtzehnten Jahrhundert stammte und von einem Vorfahren von Prinz Maximilliano Di Rossi als Sommersitz erbaut worden war. Max, der mit Izzy verlobt war und sie heiraten wollte, hatte Valentino das Haus mit dem herrlichen Blick auf die malerische Landschaft für die Dauer seines Aufenthalts in Monta Correnti als Bleibe angeboten. Valentino war darauf gern eingegangen, allerdings bestand er darauf, Miete zu zahlen. So fühlte er sich freier und unabhängiger.
    Als er jetzt seine Schritte in der Eingangshalle widerhallen hörte, wurde ihm bewusst, wie leer ein Zuhause ohne einen anderen Menschen war. An so viel Ruhe und Frieden war er nicht gewöhnt, und er wusste nicht, ob er es hier auch nur einen Monat aushalten würde.
    Er kannte genug junge Frauen, die ihm gern Gesellschaft geleistet hätten, doch jede würde eine solche Einladung falsch interpretieren. Dabei dachte er gar nicht daran, seine Freiheit aufzugeben.
    Da bin ich ganz anders als papà , der zweimal verheiratet war, überlegte er. Von seiner ersten Frau war Luca geschieden, aber mit der zweiten, Valentinos Mutter, wäre er sicher immer noch zusammen, wenn sie nicht so früh gestorben wäre. Zwar scheute Valentino keine Gefahr und ließ sich auf jedes Abenteuer ein, was eine feste Beziehung anging, war er jedoch vorsichtig.
    Obwohl er nichts über seinen leiblichen Vater wusste, vermutete er, dass er nie geheiratet hatte. Sonst hätte er sicher ihm gegenüber Vatergefühle entwickelt und ihn kennenlernen wollen.
    Er ging in die Küche und holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank. Dann rief er seinen Freund Roger an und unterhielt sich eine halbe Stunde mit ihm, ehe er mit Claude, dem Manager seiner Motorradfabrik, telefonierte. Anschließend duschte er und beschloss, ins Bett zu gehen.
    Schlafen konnte er jedoch nicht, denn seine Gedanken kreisten unaufhörlich um Clara. Während all der Jahre, die er in Monta Correnti gelebt hatte, war sie seine einzige Freundin gewesen. Würde sie jetzt einen anderen Mann heiraten? Morgen werde ich es herausfinden, nahm er sich vor.

2. KAPITEL
    Als Clara am nächsten Morgen Jeans und ein pinkfarbenes Top anzog, kam Bianca, die schon wieder schwanger war, mit ihrem sechs Monate alten Sohn auf dem Arm herein.
    „ Mamma möchte wissen, wie dein Zustand heute ist“, erklärte sie.
    „Gut“, antwortete Clara, während sie in ihre Sandaletten schlüpfte.
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