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Liebeswunder in Italien

Liebeswunder in Italien

Titel: Liebeswunder in Italien
Autoren: Rebecca Winters
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wieder schwanger.“
    „Das heißt, sie hat schon ein Kind?“
    „Ja. Paolito ist ein bezaubernder Junge. Ich wünschte, ich hätte auch so einen Sohn.“
    Ihm entging der seltsame Unterton in ihrer Stimme nicht. „Wie alt ist er?“
    „Sechs Monate.“
    Während meiner Abwesenheit ist hier viel geschehen, dachte er. „Erzähl mir, was du so gemacht hast, nachdem ich Monta Correnti verlassen habe.“
    „Was genau willst du denn wissen?“
    „Alles.“
    „Gut. Du erinnerst dich sicher noch an meine Lieblingscousine Lia, oder?“
    „Natürlich.“
    „Sie hat vor fünf Jahren einen Bauunternehmer aus Neapel geheiratet, und sie haben inzwischen zwei Kinder. Voriges Jahr hat sich mich eingeladen, zu ihnen zu kommen, und mir angeboten, bei ihnen zu wohnen. Ich bin hingefahren und hatte vor, zwei Wochen zu bleiben. Stattdessen bin ich mir untreu geworden und habe eine Stelle in einem Büro angenommen und mich für ein Business-Studium am College eingeschrieben.“
    Überrascht zog er die Augenbrauen hoch. „Hattest du nicht immer erklärt, du würdest dein Zuhause nie verlassen?“
    „Ja. Aber die Idee kam mir erst, nachdem du nach Monaco gegangen warst.“
    „Was wohl bedeutet, ich habe dir im Weg gestanden und dich daran gehindert, deine Träume zu verwirklichen.“
    „Das ist doch dummes Zeug.“ Sie lachte leise. Dennoch wurde ihm klar, dass er längst nicht alles über sie wusste, was ihm gar nicht gefiel.
    „Du verblüffst mich.“
    „Du weißt doch, dass ich viel Zeit in unseren Zitrushainen verbracht habe. Eines Tages beschloss ich, einen eigenen limoncello zu kreieren.“
    „Wie bitte?“ Sie verblüffte ihn schon wieder. Doch da ihre Mutter die beste Köchin weit und breit war, brauchte es ihn eigentlich nicht zu überraschen. Jedenfalls war er damals so sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass er sich nie die Zeit genommen hatte, Clara nach ihren Interessen und Plänen zu fragen. „Und wie ist der Likör?“
    „Mein Dozent am College hat behauptet, es sei der beste, den er jemals getrunken habe. Er hat mich aufgefordert, ein Konzept für die Herstellung und den Vertrieb zu erstellen.“
    „Fast könnte ich eifersüchtig werden, dass er ihn vor mir testen durfte. Wann kann ich ihn probieren?“
    „Ich rufe Lia an. Sie kommt morgen zu unserer Familienfeier und kann den Rest mitbringen, den ich bei ihr habe stehen lassen.“
    „Okay, ich werde dich daran erinnern. Was ist aus dem Projekt geworden?“
    Statt zu antworten, blickte sie auf die Uhr. „Es tut mir leid, ich muss jetzt weg. Ich habe mich schon verspätet.“
    Er ließ sich seine Enttäuschung nicht anmerken. „Was hast du vor?“
    „Ich habe noch etwas einzukaufen.“ Sie aß noch ein bisschen Torte und trank den Cappuccino aus.
    „Gut, dann begleite ich dich. Ich muss auch noch einiges besorgen.“
    Lächelnd schüttelte sie den Kopf. „Nein, ich gehe lieber allein.“ Sie stand auf. „Es war schön, mit dir zu reden und Erinnerungen aufzufrischen. Danke, Tino.“
    „Wir können uns doch später noch einmal treffen. Ich fahre dich dann danach nach Hause“, schlug er vor und stand auch auf.
    „Das ist nett von dir, aber ich habe schon etwas anderes vor. Ich muss mich beeilen.“
    Valentino ging mit ihr zum Ausgang. Wahrscheinlich war sie mit Leandro verabredet. „Danke, dass du gekommen bist, Clara. Es hat mir viel bedeutet. Ich lasse wieder von mir hören.“
    „Ja, das wäre herrlich“, erwiderte sie lächelnd.
    Herrlich?, überlegte er. Was war los mit ihr? „Ciao, piccola.“
    „Ciao.“
    Frustriert blickte er hinter ihr her, wie sie mit ihrem beschwingten, verführerischen Gang um die Ecke verschwand. Schließlich ging er in die entgegengesetzte Richtung zur Villa zurück.
    Erst hatte sein Vater ihn weggeschickt, und jetzt brachte ihn das viel zu kurze Treffen mit Clara vollends aus dem seelischen Gleichgewicht. Er brauchte unbedingt Abstand und beschloss, nach Neapel zu fahren. Dort würde er frühere Freunde besuchen und mit den Geschäftsführern einiger Reiseveranstalter wegen des Restaurants seines Vaters reden. Wenn er ihm konkrete Zusagen vorlegen könnte, würde ihm sein Vater sicher eher zuhören.
    Dass Clara sich so sehr verändert hatte, irritierte ihn viel zu sehr.

3. KAPITEL
    Während des Frühstücks hatte Bianca angeboten, am Stand zu helfen, doch Clara hatte abgelehnt. Ihre Schwester litt morgens unter Schwangerschaftsübelkeit, außerdem half sie ihrer Großmutter und kümmerte sich um
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