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Liebeswunder in Italien

Liebeswunder in Italien

Titel: Liebeswunder in Italien
Autoren: Rebecca Winters
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Lieferwagen setzte und davonfuhr. Er hatte noch genug zu tun.
    In einer Pause ließ sich Clara auf dem kleinen Holztisch nieder und holte ihr Lunchpaket und ein Buch hervor. Doch nach dem Gespräch mit Silvio war sie zu aufgewühlt, um sich aufs Lesen zu konzentrieren. Außerdem kreisten ihre Gedanken immer wieder um Valentino.
    Um halb drei hielt ein alter blauer Pick-up in der Nähe ihres Standes an, und sie erhob sich.
    „ Buon giorno !“, rief sie dem Mann mit dem Strohhut und der Sonnenbrille zu, der am Steuer saß. Erst als er ausstieg und auf sie zukam, war ihr klar, wen sie vor sich hatte.
    „Wenn ich dich sehe, ist der Tag gerettet“, antwortete er.
    Seine samtweiche Stimme ließ sie insgeheim erbeben. „Hallo, Tino. Ich hätte dich fast nicht erkannt.“
    „Das beweist, wie gut ich mich verkleidet habe.“
    Sie musste so herzlich lachen, dass er den Kopf zurückwarf und in ihr Lachen einfiel. Nur Valentino kam auf so verrückte Ideen. Er war einmalig und so charismatisch, dass ihm ihr Herz zuflog. Es klopfte zum Zerspringen, und ihr wurde ganz schwindlig vor Glück. „Ehe du ausgestiegen bist, habe ich dich mit dem Großvaterhut für einen Fremden gehalten.“
    „Gut. Dann ist es mir wohl gelungen, auch die Paparazzi zu täuschen.“ Ehe sie begriff, was er vorhatte, hatte er schon ungefähr zwanzig neue Körbe abgeladen und neben dem Marktstand aufgestapelt.
    „Ist das alles, was heute noch übrig ist?“, fragte er und wies auf das Obst und die Oliven.
    „Ja.“
    Ohne ein weiteres Wort füllte er alles in die Körbe und lud sie auf die Ladefläche des Pick-ups. Dann zog er sein Portemonnaie aus der Tasche seiner perfekt sitzenden Jeans und reichte ihr einige Geldscheine, deren Wert den der Ware weit überstieg.
    „Keine Sorge“, sagte er, als er ihrem beunruhigten Blick begegnete. „Nichts davon wird weggeworfen.“
    Sie schüttelte belustigt den Kopf. „Was soll das Ganze?“
    „Kannst du es dir nicht denken? Ich will den Rest des Tages mit dir verbringen. Da du jetzt alles verkauft hast, kannst du für heute Schluss machen. Ich fahre dich nach Hause, damit du die Geldkassette abliefern kannst, und dann kommst du mit mir.“ Er hielt ihr die Beifahrertür auf.
    Er hatte sie so geschickt überrumpelt, dass sie sich nicht weigern konnte, was sie trotz Silvios Warnungen auch gar nicht wollte. „Schafft es der Wagen denn noch bis zum Gutshof?“, fragte sie scherzhaft.
    Er zog die dunklen Augenbrauen hoch. „Lass es uns einfach versuchen.“ Er half ihr beim Einsteigen, dann setzte er sich ans Steuer und ließ den Motor an.
    „Woher hast du den Pick-up?“
    „Von Giorgio, er ist Koch in unserem Restaurant. Er hat ihn mir geliehen. Dafür darf er meinen Ferrari benutzen.“
    „Na, das ist für ihn ein guter Tausch. Aber vielleicht hat er Angst, deinen Wagen zu fahren.“
    „Da kennst du Giorgio nicht. Wahrscheinlich braust er den ganzen Nachmittag durch die Gegend und kassiert einen Strafzettel nach dem anderen wegen Geschwindigkeitsüberschreitung.“
    Clara musste lachen. „Und die Reporter versuchen wahrscheinlich, ihm genauso schnell zu folgen.“
    „Davon gehe ich aus.“ Er bog von der Hauptstraße ab und hielt schließlich vor dem Haus ihrer Eltern an.
    „Ich bin gleich wieder da.“
    „Nimm dir ruhig Zeit. Nachher bekommst du das beste Essen deines Lebens.“
    „Das hört sich gut an. Allzu viel Zeit habe ich allerdings nicht, denn ich habe heute Abend etwas vor.“ In gewisser Weise stimmte das sogar. Sie war nach einem relativ langen Arbeitstag so erschöpft, dass sie früh ins Bett gehen wollte. „Spätestens um halb sechs muss ich zu Hause sein.“
    „Okay, ich werde mich danach richten“, antwortete er leise.
    Clara sprang aus dem Auto und eilte mit der Kassette in der Hand ins Haus, um sich rasch frisch zu machen. Glücklicherweise war ihre Mutter gerade nicht in der Küche. Nach der Auseinandersetzung mit Silvio wollte sie sich nicht noch einmal verteidigen müssen, schon gar nicht ihren Eltern gegenüber, die sich jede erdenkliche Mühe gaben, ihr das Leben zu erleichtern.
    Während Valentino auf Clara wartete, gestand er sich frustriert ein, dass sie ihn immer noch auf Distanz hielt. Doch in dem Augenblick, als sie zurückkam und ihn mit einem Leuchten in ihren grünen Augen anlächelte, war seine Enttäuschung vergessen.
    „Bist du mit Leandro verabredet?“, fragte er, nachdem sie eingestiegen war.
    „Nein“, improvisierte sie, „ich passe auf die Kinder
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