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Liebessterne ueber Nizza

Liebessterne ueber Nizza

Titel: Liebessterne ueber Nizza
Autoren: Elizabeth Power
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Beziehung nicht am Telefon. Mir ist wohl der Geduldsfaden gerissen.“
    Also wollte er jetzt noch einmal ganz zivilisiert mit ihr Schluss machen? Aber wie nobel war es denn, jemandem das Herz zu brechen?
    „Ob per Telefon, SMS oder Brieftaube …“ Sie zuckte die Schultern. „Was ändert das?“ Ihr würde es trotzdem so wehtun, als stieße Conan ihr ein Messer in die Brust. „Aber es ist richtig: Für uns gibt es keine Zukunft.“
    „Trotzdem …“ Er rang nach Worten. „Nach all dem, was zwischen uns war, hatte ich kein Recht, dich so zu behandeln. Selbst für eine Zufallsbekanntschaft hätte ich einen netteren Weg gefunden.“
    Einen netteren Weg? Um jemandem, der unsterblich verliebt ist, zu sagen, dass er einem nichts bedeutet?
    Conan sagte nichts weiter, und sie starrte aus dem Fenster. Reihe um Reihe von Häusern zog an Sienna vorbei, und sie war dankbar für das Schweigen, das ihren endgültigen Abschied hinauszögerte. Bald sah sie immer weniger Gebäude, dafür Felder, auf denen Kühe weideten oder die Ernte eingefahren wurde.
    Plötzlich bog Conan von der Landstraße in einen kleinen Weg ab.
    „Sollen wir etwas frische Luft schnappen?“
    Sie nickte und wollte gerade aussteigen, aber er war schneller, kam zur Beifahrerseite und reichte ihr die Hand. Die Berührung war elektrisierend.
    Rasch entzog Sienna ihm die Hand und ging zu dem Ufer, in dessen Nähe sie geparkt hatten. Dahinter floss im Schatten der Bäume ein silbern glitzernder Bach.
    Nur, um mit ihr Schluss zu machen, hatte Conan sie zu diesem romantischen Ort gebracht? Sie würde es nicht ertragen, die Abschiedsworte ein zweites Mal zu hören.
    Conan stellte sich neben sie – dieser Mann, der eine so schlimme Kindheit erlebt hatte, dass er sein Herz vor der Liebe verschloss. Dabei hatte er ihr eigenes Herz mit Leichtigkeit erobert.
    Um es schnell hinter sich zu bringen, ergriff sie die Initiative. „Ich glaube, wir haben gestern am Telefon schon alles gesagt. Belassen wir es dabei. Wir können es so einrichten, dass einer deiner Angestellten Daisy zu festgelegten Zeiten abholt und zu deiner Mutter bringt. Wir müssen ihretwegen keinen Kontakt halten.“
    Die Welt schien mit einem Mal stillzustehen. Der Schmerz raubte Sienna fast den Verstand, und sie hoffte nur, dass er irgendwann vergehen würde.
    Es war ihr unmöglich, länger in Conans Nähe zu bleiben. Also zog sie die Jacke enger um den Körper und sagte: „Ich muss jetzt zu Daisy. Sie fragt sich bestimmt schon, wo ich bleibe.“ Sie wandte sich um und ging zum Wagen.
    „Sienna …“
    In seiner Stimme lag so viel Schmerz, dass Sienna sich überrascht umdrehte. Vermutlich waren das die Nachwirkungen, weil er sich in der Nacht zuvor solche Sorgen um Daisy gemacht hatte.
    Sie lehnte am Auto, als suchte sie Halt. Und sie wirkte so zart und zerbrechlich, dass Conan sie am liebsten in den Arm genommen hätte, um den gequälten Ausdruck auf ihrem Gesicht wegzuküssen. Doch er hielt sich zurück. Hatte sie nicht immer wieder abgestritten, dass sie eine feste Beziehung mit ihm wollte? Auch wenn sie ihn im Bett so geliebt hatte, als würde es keinen anderen Mann für sie geben? Aber jetzt, nachdem die Sache mit Daisy passiert war, musste er Sienna noch so viel sagen.
    „Komm mit mir“, forderte er sie leise auf. „Auch wenn es das letzte Mal ist.“ Er streckte die Hand nach ihr aus.
    Da Sienna spürte, dass es ihm sehr ernst war, nahm sie seine Hand und ließ sich noch einmal zum Ufer des Baches führen.
    Eine Art innerer Kampf schien in Conan zu wüten. Um das Schweigen zu brechen, sagte sie: „Vielen Dank, dass du dich um meine Eltern gekümmert hast.“
    „Das war das Mindeste, was ich tun konnte.“
    „Mum redet nur noch von dir“, murmelte sie.
    Bevor er eine Antwort gab, betrachtete er lange Zeit Siennas Hand. „Ich habe deine Eltern etwas besser kennengelernt und muss sagen, dass ich sie sehr nett finde. Sie sind warmherzige, ehrliche Leute – ehrlicher, als du ihnen gegenüber gewesen bist. Oder mir gegenüber.“
    Sie blickte ihn forschend an. Noch nie hatte sie eine solche Einsamkeit in den Augen eines Menschen gesehen. „Was meinst du damit?“
    „Ich meine damit, dass du mich wirklich davon überzeugt hattest, dass du und dieser Tim Leister nur gute Freunde gewesen seid. Aber deine Mutter hat mir in aller Unschuld etwas ganz anderes erzählt.“
    Abrupt ließ er ihre Hand los, und sie trat einen Schritt zurück.
    „Die Woche, in der mein Bruder weggefahren war
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