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Liebessterne ueber Nizza

Liebessterne ueber Nizza

Titel: Liebessterne ueber Nizza
Autoren: Elizabeth Power
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geschrieben. „Ich hätte ihn umgebracht“, murmelte er. „Wann fing das an?“, bohrte er, obwohl ihm die Frage offensichtlich sehr wehtat.
    „Kurz nach Daisys Geburt. Er konnte es nicht ertragen, mich mit einem anderen Menschen teilen zu müssen. Nicht mit Mum, nicht mit Dad. Schon gar nicht mit Tim. Nicht einmal mit seiner eigenen Tochter. Beim letzten Mal hat er Daisy angeschrien, und als ich mich schützend vor sie stellte …“ Sie musste nicht weitersprechen.
    Wie der Vater, so der Sohn, dachte Conan empört. Sienna und Daisy hatten so viel Leid von einem Menschen ertragen müssen, den sie geliebt hatten. Nun machte er sich bittere Vorwürfe, dass er sie all die Jahre so falsch eingeschätzt und dadurch ihren Kummer noch vergrößert hatte.
    „Am nächsten Morgen ist er zu dem Junggesellenabschied aufgebrochen. Ich konnte nicht zu meinen Eltern fliegen und bin in meiner Not zu Tim geflüchtet.“ Sie barg den Kopf an Conans Schulter. „Mein Gesicht war unverletzt, man sah also nichts, und so habe ich ihm nur gesagt, dass Niall für ein paar Tage verreist war und ich ihn, Tim, in London besuchen wollte. Er hat mir versprochen, dass er niemandem etwas von meiner Anwesenheit verraten würde, auch wenn er nicht wusste, warum ich darauf bestanden habe. Meine Eltern hätten sonst Fragen gestellt, und Niall wäre durchgedreht. Aber dann hatte er den Unfall …“
    Und seitdem hatte sie geschwiegen.
    „Ich wollte, dass Daisy ihren Vater in guter Erinnerung behält. Kannst du das verstehen?“, fragte sie und schaute zu ihm auf.
    Statt einer Antwort nickte er nur. „Kannst du mir jemals verzeihen?“, fragte er dann leise.
    „Was soll ich dir verzeihen?“, erwiderte sie, als hätte es seine Verdächtigungen und Anschuldigungen niemals gegeben.
    „Ich habe einfach nicht erkannt, dass ich dich liebe“, sagte er leise. „Ich denke, das tue ich schon seit langer Zeit, wollte es aber nicht wahrhaben … Du kennst den Grund. Ich war überzeugt, dass ich für Daisy niemals der Stiefvater sein konnte, und so hielt ich es für richtig, mich nicht zu sehr auf euch einzulassen. Aber das, was du in Frankreich zu mir gesagt hast, stimmt. Ich war ängstlich. Erst als wir sie gestern beinahe verloren hätten, habe ich gemerkt, wie sehr ich sie liebe. Ich will für sie sorgen. Und mit dir an meiner Seite werde ich der liebevolle Vater sein, den sie verdient. Ich will für euch beide sorgen. Für euch alle, sogar für den Hund“, fügte er lachend hinzu. „Ich liebe dich, Sienna, willst du meine Frau werden?“
    „Meinst du das ernst?“ Sie sah ihn ungläubig an, obwohl ihr Herz vor Freude zu zerspringen drohte. Kaum zu glauben, dass Daisys Unfall der Geschichte diese unerwartete Wende gegeben hatte.
    „Ich habe in meinem Leben nie etwas ernster gemeint“, gestand er und lächelte sie an. „Ich weiß, du hast es nicht leicht gehabt. Und ich ebenfalls nicht. Zusammen schaffen wir es. Ich liebe dich, Sienna. Ich muss dir gestehen, dass ich mich auf den ersten Blick in dich verliebt habe. Und als wir an jenem Abend zusammen getanzt haben …“ Er schüttelte den Kopf, als wolle er sich von einer schweren Last befreien, die er lange Zeit mit sich herumgetragen hatte. „Noch nie zuvor hatte ich eine Frau so sehr begehrt.“
    „Hast du deshalb kein Wort zu mir gesagt?“, fragte sie atemlos. „Ich hatte den Eindruck, du wärest fast erleichtert gewesen, als der Tanz vorbei war …“
    „Wirklich? Dabei war genau das Gegenteil der Fall. Aber: Wie hast du dich damals gefühlt?“
    „Ängstlich. Aufgeregt. Verwirrt.“ Endlich durfte sie es aussprechen. „Aber vor allem …“ Sie blickte ihre Hand an, die auf Conans Brust ruhte. Seine Aufmerksamkeit, seine Zärtlichkeit, sein Mitgefühl für andere Menschen – das war ebenso ein Teil von ihm wie sein attraktives Äußeres. Nun schaute sie ihn voller Liebe an und gestand: „Vor allem habe ich mich so sicher bei dir gefühlt.“
    „Ach, mein Liebling …“ Sein Mund fand ihre Lippen, und sie küssten sich leidenschaftlich. Als Conan den Kopf wieder hob, schien sich die Abendsonne in seinen grün-goldenen Augen zu spiegeln. „Heißt das, du willst meine Frau werden?“
    „Was glaubst du wohl?“, fragte sie lächelnd. Als sie aber den Zweifel in seinem Gesicht sah, fügte sie aufrichtig hinzu: „Ich liebe dich, Conan.“
    Geborgen in seinen starken Armen dachte sie an all die Frauen, die das Ende seines Junggesellentums bedauern würden. Aber ein Blick in seine
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