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Liebesnaechte im Palast

Liebesnaechte im Palast

Titel: Liebesnaechte im Palast
Autoren: Alexandra Sellers
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oder da wir heute morgen die vollen Namen benutzen, Marta, müsste ich ..." Sie sah auf einen Zettel. „... Sayed Hajji Karim ibn Daud ibn Hassan al Quraishi sagen persönlich die Stellungnahme abgeben, aber es gibt noch keine Bestätigung darüber von offizieller Seite. Wir erwarten ihn oder einen Vertreter, der uns sagt, dass die Geisel sofort freigelassen wird.
    Vielleicht wird sie gleich den Botschaftsangestellten übergeben, um selbst vor den Kameras zu erscheinen."
    Hinter der Reporterin entstand Gedränge und Unruhe. Marta bemerkte: „Ich glaube, da tut sich etwas, Andrea."
    Der Bildschirm flimmerte einen Moment, während ein Schwenk zu der Kamera entstand, die auf die Mikrofone oben auf den Palaststufen gerichtet war. Zur Verwunderung aller öffneten sich die Türen, und Prinz Karim trat in Begleitung einer schlanken, lächelnden blonden Frau heraus.
    „Lieber Himmel!" rief Marta unwillkürlich. „Ist das nicht Caroline Langley?"
    Das Paar schritt auf die Mikrofone zu, trat aus dem Schatten in die Sonne und blieb auf der obersten Stufe stehen. Eine Brise erfasste den Saum von Caroline Langleys hellgrünem Kleid und strich ihr übers Haar. Sie lächelte amüsiert in die Menge der Journalisten, die ihr unten aus dem Hof Fragen zuriefen.
    Prinz Karim stand schweigend vor den Mikros, bis die Menge verstummte.
    Zuerst sprach er zu seinem Volk, berichtete ihm, dass das Juwel dem Königreich zurückgegeben worden sei und dass es ihm eine große Freude wäre, allen zu verkünden, dass die Dame neben ihm seine Frau und ihre Königin werden würde. Er bat sein Volk, sie willkommen zu heißen, wie damals die erste Frau seines Vaters, die, so erinnerte er alle, nicht aus Barakat gestammt hatte, aber seinem Vater eine weise Ratgeberin und dem Volk eine ausgezeichnete Königin gewesen sei.
    Dann, da die meisten seiner Zuhörer ihn nicht verstanden hatten, fuhr er in englischer Sprache fort.
    „Vor allem möchte ich den Menschen in den Vereinigten Staaten und auf der ganzen Welt für ihre Geduld während die ser vergangenen kritischen Tage danken. Wir haben sehr viel wütende Nachrichten bekommen, aber auch zahlreiche Zustimmungen.
    Das Große Juwelsiegel meiner Vorfahren aus Shakur ist über tausend Jahre alt. Es hat nie einen Streit um die Besitzverhältnisse gegeben. Es gehört mir, so wie es meinem Vater gehört hat. Wie Sie alle in den vergangenen Tagen erfahren haben, ist es für mein Volk ein Symbol der Stabilität. Ich habe zu drastischen Maßnahmen greifen müssen, um es zurückzube kommen, nachdem es mir gestohlen wurde, und da sich in meinem Besitz noch mehr bekannte Juwelen befinden, sollten all jene mein Vorgehen als Zeichen werten, dass ich immer schützen werde, was mir gehört. Und das mit den Mitteln, die mir richtig erscheinen."
    Karim hob gebieterisch eine Hand, und Nasir trat aus dem Schatten hinter ihm. Er trug eine große, reichverzierte Schatulle. Mit einer Verbeugung bot er sie seinem Herrscher an, der den Deckel öffnete.
    Dann nahm der Prinz das Juwelsiegel von Shakur in eine Hand und hob es gebieterisch hoch über seinen Kopf, wo es im strahlenden Sonnenlicht glühte und funkelte.
    „Niemand soll daran zweifeln, dass das Siegel meiner Vorfahren mir gehört!" rief er. Die Menge, zumeist seine Untertanen, jubelte ihm begeistert zu, während die Fernsehkameras den herrlichen Smaragd heranzoomten.
    Prinz Karim stand da, nahm den Jubel seines Volkes entgegen und genoss die Erleichterung, dass das Königreich in Sicherheit war. Seine Haltung versprach, dass es das unter seiner Führung bleiben würde. Dann legte er das Siegel zurück in die Schatulle und klappte ernst den Deckel zu. Nasir kehrte in den Schatten zurück, wo bewaffnete Wachen zu sehen waren.
    Karim wandte sich erneut an die Menge. Die Zurufe erstarben.
    „Jetzt ist der Augenblick gekommen, dass ich meinen Teil der Abmachung mit dem Dieb halten muss. Doch dazu muss ich sagen, dass ich ihm sein Juwel nicht wiedergeben werde. Caroline Langley wird nicht auf Dauer in die Vereinigten Staaten zurückkehren."
    Einen Moment lang herrschte verblüfftes Schweigen im Hof. In diese Stille hinein zwitscherte ein Vogel. Dann erst begannen die Leute wieder zu atmen.
    „Sie wird lediglich ihre Familie besuchen und darauf vorbereiten, dass sie anschließend nach Barakat zurückkommt und meine Frau sowie die Königin meines Volkes wird."
    Überraschte Ausrufe ertönten, Fragen wurden laut und atemlose Kommentare gelangten in die
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