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Liebesnaechte im Palast

Liebesnaechte im Palast

Titel: Liebesnaechte im Palast
Autoren: Alexandra Sellers
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gleichzeitig wie neugeboren. Als sie aufstand, wollten ihre Beine fast unter ihr nachgeben. Lächelnd erinnerte sich Caroline an ihr stürmisches Liebesspiel.
    Sie wickelte sich in ihren Bademantel und stakste ins Bad hinüber. Die Wanne war mit warmen Wasser gefüllt und zum ersten Mal wartete eine Frau auf sie, die ihr helfen wollte. Als Caroline auf die Dusche zuging, winkte die Frau entschieden ab und zog Caroline zu einem langen Marmortisch mit einer Schaumstoffmatratze hinüber. Dort ermunterte sie Caroline mittels Zeichensprache, sich hinzulegen und gleich darauf wurde Caroline zu ihrer Überraschung massiert.
    Eine halbe Stunde später fühlte sie sich wie die Lieblingsfrau des Sultans, als sie die Marmorstufen hinunter in das Bad geschickt wurde und eine herrlich duftende Seife erhielt.
    „Nun, daran könnte ich mich gewöhnen!" sagte sie zu der Frau, die zustimmend lächelte und ihr eine unverständliche Antwort zurief.
    „Scheich Karim?" fragte Caroline und deutete um sich herum, als wolle sie wissen, ob er schon hier gewesen sei. „War Scheich Karim schon hier?"
    Die Frau nickte und antwortete „Scheich!" Sie fügte ein paar Worte hinzu und bedeutete ihr in Zeichensprache, dass ein Mann, der es eilig gehabt hatte, geduscht und davongehastet war, um zu telefonieren, sich zu unterhalten und Fernsehen zu gucken.
    Caroline machte dieses Spiel Spaß. Sie setzte ein übertrieben lächelndes Gesicht auf, deutete dann ein übertriebenes Stirnrunzeln an, aber die Frau schüttelte den Kopf. Sie riss ihre Augen weit auf, hob ihre Brauen und bedeutete Caroline, dass der Mann weder glücklich noch unglücklich war von dem, was er zu hören bekam, sondern schockiert und überrascht.
    Schließlich wickelte Caroline sich in ein dickes, weißes Handtuch, das sie von Kopf bis Fuß einhüllte, und kehrte ins Schlafzimmer zurück, um sich anzuziehen.
    Als sie in den Hauptraum kam, traf sie auf die Situation, die ihr die Dienerin geschildert hatte. Es standen drei Telefonapparate auf dem Tisch, und Rafi schien alle drei gleichzeitig zu benutzen. Als er Caroline sah, löste er sich kurz vom Hörer.
    „Er guckt Fernsehen", sagte er zu ihr. „Nehmen Sie sich etwas zu trinken, wir essen gleich."
    Caroline trat an das Sideboard und schenkte sich ein Glas Wein ein, dann lief sie über den wunderbaren schwarz weißen Marmorboden in das Zimmer, in dem Karim sich auf einem Diwan ausgestreckt hatte. Er trug einen prächtigen Brokatmantel und wirkte wie ein Sultan, der sich ausruht.
    Lächelnd schaute er sie an. Ihr stockte der Atem, und sie schloss rasch die Augen. Karim streckte seinen Arm nach ihr aus, und als sie näher kam, fasste er nach ihrer Hand und drückte ihr einen Kuss darauf. „Geht es dir gut, Caroline?"
    „Sehr gut." Sie lächelte, und er erkannte in ihrem Blick, was er wissen wollte.
    „Setz dich hier neben mich", befahl er ihr. „Die Geschichte wird gleich wiederholt werden, und ich will sehen, ob etwas Neues hinzugekommen ist." Gemeinsam wandten sie sich dem Bildschirm zu.
    „Morgen soll in der ,New York Times' ein Bericht erscheinen, in dem behauptet wird, dass die Beweiskette des bemerkenswertesten Diebstahls in diesem Jahrzehnt zu David Percy führt. Danach soll das Große Juwelsiegel von Shakur in seinem Besitz gewesen sein und sich auch noch dort befinden. Die Autorin Camille Packer hat die Verbrechen im Antiquitäten-und Kunsthandel für ein Buch recherchiert. Sie sprach mit unserem Korrespondenten."
    Caroline beugte sich vor und hörte fasziniert zu, wie Camille Packer berichtete, dass „Lug und Betrug im Antiquitäten-und Kunsthandel in aller Welt zu finden seien". Sie beschrieb dann die Spur der Beweise, die zu David Percy führte. Zum Schluss fragte der Sprecher: „Wo befindet sich Ihrer Meinung nach jetzt das Juwelsiegel von Shakur?"
    Darauf erwiderte Camille Packer: „Ich glaube, ich habe deutlich gezeigt, wo es hingegangen ist. Es gibt bisher keine Hinweise, dass das Juwel woanders hingebracht oder verkauft worden wäre."
    Gleich darauf hielt Caroline die Luft an, als sie ihre Eltern auf dem Bildschirm sah. Ihre Mutter weinte, und alle beide standen vor einer Reihe von Mikrofonen vor ihrem Haus. Ihr Vater las von einem Blatt ab und blickte nach dem Ende eines Satzes jedes Mal in die Kamera. „Wir wollen Scheich Karim um Aufschub bitten", erklärte er. Seine Augen waren feucht und seine Stimme klang brüchig.
    „Es ist schrecklich, dass ihm ein so bedeutendes Schmuckstück gestohlen wurde,
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