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Liebesintrige im Herrenhaus

Liebesintrige im Herrenhaus

Titel: Liebesintrige im Herrenhaus
Autoren: CATHY WILLIAMS
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dem Rücken zu ihm, sodass er nicht einschätzen konnte, was sie fühlte und dachte. Erst als er neben ihrem Tisch auftauchte, unterbrach ihr Begleiter das Gespräch und blickte fragend auf.
    „Ja bitte? Kann ich Ihnen helfen?“, fragte Tom Lloyd.
    „Ich glaube schon“, antwortete Andreas spöttisch und trat so um den Tisch herum, dass er Elizabeth gegenüberstand. Sie blickte ihn sprachlos und mit großen Augen an. Er nutzte den Überraschungsmoment aus, indem er schnell hinzufügte: „Ich muss mit Ihrer Begleiterin sprechen. Wenn es Ihnen also nichts ausmacht …“
    Elizabeth pochte das Herz bis zum Hals, aber sie fasste sich schnell. Wahrscheinlich hatte James ihr Date Andreas gegenüber erwähnt und vielleicht auch noch angedeutet, dass sie im Begriff stand, einen Fehler zu begehen.
    Was natürlich für Andreas das ersehnte Stichwort gewesen war, denn er hatte ja bereits bewiesen, dass er gewillt war, jegliche Rivalen abzuschrecken, bis er bekam, was er wollte: keine Heirat. Keine Verpflichtungen.
    War die Sache für ihn vielleicht eine ganz persönliche Herausforderung geworden, weil sie ihn als einzige Frau abgewiesen hatte? Er war absolut sicher gewesen, dass sie annehmen würde, als er ihr sein großzügiges Angebot, das Bett mit ihm zu teilen, zum zweiten Mal gemacht hatte. War die Herausforderung für ihn damit doppelt so reizvoll geworden?
    Entschlossen kämpfte sie ihren Zorn nieder, denn auf keinen Fall wollte sie hier in aller Öffentlichkeit eine Szene machen. Diese Genugtuung würde sie Andreas nicht gönnen. „Mir macht es sehr viel aus!“, antwortete sie an Toms Stelle und lächelte ihn aufmunternd an. „Tom, das ist Andreas, der Patensohn meines Vaters. Ich habe ihn sozusagen mit meinem Vater geerbt.“
    Anstatt auf die Provokation einzugehen, rückte Andreas sich einen Stuhl zurecht und setzte sich zu ihnen an den Tisch. Dann rief er den Ober und bestellte eine Flasche Sauvignon Blanc.
    „Abstinenzler?“, erkundigte er sich dann ungeniert bei Tom.
    „Ich trinke nie zur Mittagszeit“, wehrte dieser leicht entsetzt ab. „Davon bekomme ich nur Kopfschmerzen.“
    „Was willst du, Andreas?“, mischte sich Elizabeth ein. Würde es ab jetzt immer so weitergehen? Sobald sie anfing, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen, tauchte er auf, und plötzlich war für niemanden sonst mehr Platz. Wenn sie nicht aufpasste, würde das zu einer Endlosschleife werden, die sie wie eine Fußfessel lähmte. Urplötzlich befiel sie ein niederdrückendes Gefühl der Hoffnungslosigkeit.
    „Falls es dir entgangen sein sollte: Ich bin hier mit einem Freund“, erklärte sie energisch. „Ich kann mir nicht vorstellen, worüber du mit mir reden wolltest. Aber wenn es wirklich etwas gibt, dann kann es warten, bis ich zur Verfügung stehe. Und im Moment stehe ich nicht zur Verfügung.“
    „Tom …“ Andreas schenkte sich ein Glas Wein ein. „Sie heißen doch Tom, richtig? Ich muss wirklich etwas Privates mit Elizabeth besprechen.“ Er warf ihr einen durchdringenden Blick zu, bevor er das eine Wort sagte, das ihren Protest abschnitt: „Bitte.“
    Sie glaubte einen Hauch von Verunsicherung in seiner Stimme zu hören, und das allein war eine Sensation. Denn Verunsicherung war Andreas normalerweise fremd.
    „Worum geht es?“, fragte sie deshalb sofort, als Tom sich schicksalsergeben zurückgezogen hatte. „Was ist passiert? Es ist doch gar nicht deine Art …“
    „Was?“
    „… so verunsichert zu klingen. Als müsstest du mir etwas sagen, das du mir nicht sagen willst.“ Was nur bedeuten konnte, dass es James betraf. Spontan nahm sie Andreas’ Hand und verwob ihre Finger mit seinen, ohne sich dieser Geste wirklich bewusst zu sein.
    Andreas jedoch fühlte ihre Wärme wie einen belebenden Strom und ergriff ihre Hand wie ein Ertrinkender, der nach einem Rettungsring greift. „Ich hätte mir einen anderen Ort für dieses Gespräch gewählt …“
    „Sag einfach, was los ist. Es geht um meinen Vater, ja? Was ist mit ihm?“
    „Nein, es geht nicht um James. Obwohl er mich tatsächlich hierhergeschickt hat.“ Er brauchte schließlich irgendeine Entschuldigung, um auf der Jagd nach einer Frau durchs halbe Land zu reisen. „Er glaubt, du könntest das Opfer eines Goldgräbers werden.“
    Mit einem Ruck versuchte sie vergeblich, ihre Hand zurückzuziehen. „Das ist doch lächerlich!“
    „Habe ich ihm auch gesagt.“
    „Und ich dachte, es wäre etwas Schlimmes passiert!“ Sie atmete tief ein. „Ich
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