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Liebesintrige im Herrenhaus

Liebesintrige im Herrenhaus

Titel: Liebesintrige im Herrenhaus
Autoren: CATHY WILLIAMS
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ihn sprach. Und sie hatten sich für heute zum Mittagessen verabredet.
    Elizabeth war entschlossen, Tom zu mögen. Nach Andreas war er vielleicht genau das sanfte Heilmittel, das sie brauchte, auch wenn James das offenbar gar nicht gefiel.
    „Klingt nach einem Muttersöhnchen!“, polterte er los, ehe sie zu Ende erzählt hatte. Die Tatsache, dass Tom immerhin aus der Gegend stammte, wischte er mit einer ungeduldigen Handbewegung vom Tisch. Nichts rettete den armen Kerl davor, als „fader Langweiler“ abgestempelt zu werden, der vermutlich auch noch einen „Sack voll Probleme und Komplexe“ mit sich herumschleppte. Warum zum Teufel sollte sich eine Frau mit so einem einlassen, schon gar seine Tochter?
    Schlimmer noch, James sah sie forschend an und fragte sie: „Stehst du auf den Typ, Mädchen?“ Woraufhin sie sehr zum Vergnügen ihres Vaters tief errötete und etwas von Seelenverwandtschaft stammelte, die in einer Beziehung das Wichtigste sei, was James in lautes Lachen ausbrechen ließ.
    In Erinnerung an dieses Gespräch löste Elizabeth ungehalten mit den Fingern den eben geflochtenen Zopf und beförderte ihre ursprüngliche unbändige Lockenpracht zurück. Nach einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel nahm sie ihre Handtasche und schaute noch kurz bei ihrem Vater herein, der sofort Anstalten machte, die Analyse des jungen Manns, dem er noch nie begegnet war, zu vertiefen.
    „Du machst einen großen Fehler“, rief er ihr schließlich nach. Lächelnd verließ sie das Haus. Denn all die Einwände ihres Vaters verrieten ihr vor allem, wie sehr er sie liebte und um sie besorgt war, und das machte sie glücklich.
    Tom wartete im Restaurant auf sie. Elizabeth begrüßte ihn mit einem herzlichen Lächeln, denn er war wirklich ein netter Kerl: groß und schlaksig, blond, mit freundlichen braunen Augen und einer hohen Stirn. Nicht gerade der Typ, nach dem man sich auf der Straße umsah, aber in diese Kategorie ordnete sich Elizabeth auch nicht ein. Ein bisschen Bodenhaftung würde ihr guttun.
    Von der anderen Seite des Lokals beobachtete Andreas mit wachsendem Unmut, wie Elizabeth sich dem Blonden gegenübersetzte und ihn anlächelte. Sein Patenonkel hatte anscheinend nicht übertrieben, als er ihn telefonisch alarmiert hatte, sie würde sich mit einem Mann treffen, und es könnte sich um etwas Ernstes handeln.
    „Und was bitte schön soll ich jetzt mit dieser Information anfangen?“, hatte Andreas wenig begeistert gefragt.
    „Mach damit, was du willst“, lautete James’ launischer Rat. „Aber ich dachte, du solltest wissen, dass ich einige Checks veranlasst habe. Der Bursche ist mir nicht geheuer. Rund heraus – ich möchte nicht, dass meine Tochter das Ziel von irgendwelchen Goldgräbern und Mitgiftjägern wird.“
    „Der Mann ist ein Mitgiftjäger?“
    „Das wäre doch denkbar!“
    „Weißt du es sicher?“
    „Was ist schon sicher im Leben? Aber man hört so dies und das. Nenn mich ruhig verrückt, aber ich wäre beruhigt, wenn du ihn persönlich überprüfen würdest. Ich bin ein alter Mann, Junge, und glaube nicht, dass meine Pumpe das noch mitmachen würde. Das bisschen Mühe ist dir mein Seelenfrieden doch wert, oder? Hier ist der Name des Restaurants. Sieh ihn dir einfach nur an. Ich muss jetzt Schluss machen und mich etwas hinlegen. Die Sache hat mich doch sehr aufgeregt.“
    Andreas kannte seinen Paten zu gut, um seinen theatralischen Ausführungen nicht mit gesundem Misstrauen zu begegnen, aber er bedrängte ihn nicht weiter. Und zum zweiten Mal in knapp zwei Wochen versuchte er erst gar nicht, den Unbeteiligten zu heucheln, sondern machte sich sofort auf den Weg nach Somerset.
    Inzwischen kannte er den Weg wie seine Westentasche … ob im Auto, mit der Bahn oder im Hubschrauber. Diesmal traf er jedoch ein, ohne sich irgendwelche Illusionen zu machen. Er gehorchte einzig und allein seinem Bauchgefühl, wobei ihm die vagen Verdächtigungen seines Patenonkels eine fadenscheinige Ausrede für das lieferten, was er vorhatte.
    Jetzt stand er von seinem Tisch im hinteren Teil des Lokals auf und warf seine Serviette und einige Scheine für den halb gegessenen Salat und das Glas Wein auf den Tisch. An den Tisch der beiden war kein Wein, sondern nur Mineralwasser gebracht worden. Normalerweise hätte ihm das allein für eine Charaktereinschätzung gereicht, denn welcher Mann lud eine Frau zum Essen ein und spendierte ihr dann lediglich Wasser?
    Aber er war verunsichert. Leider saß Elizabeth mit
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