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Liebesintrige im Herrenhaus

Liebesintrige im Herrenhaus

Titel: Liebesintrige im Herrenhaus
Autoren: CATHY WILLIAMS
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bald wieder verschwindet‘ bis zu ‚war nicht mein Typ‘. Ach ja, nicht zu vergessen deine letzte Kritik: ‚hat einen Schnurrbart‘!“
    „Du hast ein ausgezeichnetes Gedächtnis!“, rief James Greystone anerkennend aus. „Und nun begreifst du sicher auch, wie schwierig es für mich ist.“ Er nippte verstohlen an seinem Portwein, bevor er seinen Patensohn abwartend ansah.
    „Die Lady mit dem Schnurrbart schien mir ganz geeignet“, resümierte dieser, scheinbar unbeeindruckt von den Einwänden des Kranken gegen die fünfundfünfzigjährige Ms Pearson. „Morgen stellen sich noch vier weitere vor, aber sie ist in der engeren Auswahl, ob es dir gefällt oder nicht.“ Andreas war sicher, dass die äußerst tüchtige Personalagentur früher oder später die Geduld verlieren würde. Dann wäre auch er mit seinem Latein am Ende.
    Noch nie, nicht einmal im Urlaub, hatte er sich zwei ganze Wochen lang nicht in seinem Büro blicken lassen. Ein internationales Finanzimperium war kein Selbstläufer, sondern stellte im Gegenteil höchste Anforderungen an Talent und Arbeitsbereitschaft. Worüber sich Andreas noch nie beklagt hatte, denn beides war bei ihm schon in Schule und Studium in reichlichem Maß vorhanden gewesen.
    Stolz hatte er nach dem Universitätsabschluss jegliche Hilfe durch seinen Paten abgelehnt und ganz allein in London Karriere gemacht. Nachdem er sich dort an der Börse in rasantem Tempo das nötige Startkapital verdient hatte, gründete er sein eigenes Unternehmen und schaffte es in nur zehn Jahren in die erste Liga.
    Inzwischen gehörten ihm neben einem höchst profitablen Spezialverlag unter anderem eine Kette erstklassiger Boutique-Hotels über die ganze Welt verteilt, drei Medienunternehmen und eine Computerfirma, die äußerst gewinnbringend die grenzenlosen Möglichkeiten des Internets nutzte. Dank seiner klugen Führung galt er in Wirtschaftskreisen als praktisch unantastbar, ein Ruf, auf den er sehr stolz war.
    Bei alledem hatte er nie vergessen, dass er das privilegierte Leben seiner Jugend der Großzügigkeit seines Paten verdankte, und schon früh beschlossen, sich sein eigenes privilegiertes Leben zu verdienen – was ihm auch gelungen war. Alles andere war diesem Ziel untergeordnet – einschließlich der Frauen. Was natürlich auch die Frau einschloss, mit der er sich gegenwärtig traf und die in jüngster Zeit eine Rolle in seinem Leben beanspruchte, die er ihr nicht zuzugestehen bereit war.
    Tatsächlich brummte ihm heute Abend wirklich der Kopf, denn es beschäftigten ihn gleich drei Probleme. Die bevorstehende Übernahme einer kleinen, sehr vielversprechenden Firma aus der Pharmaforschung, womit er sich auf völlig neues Terrain wagte, die sture Weigerung seines Paten, sich dem Unvermeidlichen zu beugen, und irgendwo im Hinterkopf der Gedanke an Amanda Fellows, gegenwärtig „die Frau an seiner Seite“, deren wachsende Erwartungen ihn allmählich nervten.
    „Du musst deine Anforderungen zurückschrauben“, verlangte er von seinem Paten. „Die perfekte Lösung wirst du niemals finden.“
    „Und du solltest dir endlich eine gute Frau suchen“, entgegnete James unwirsch. „Wo wir schon dabei sind, uns gegenseitig Ratschläge zu erteilen.“
    Andreas, der die direkte Art seines Paten kannte, lächelte. „Tatsächlich habe ich gegenwärtig eine tolle Frau im Schlepptau“, ging er gutmütig auf den Themenwechsel ein, weil James einen etwas abgespannten Eindruck machte.
    „Das übliche dumme Blondchen?“
    Immer noch lächelnd schwenkte Andreas den Wein in seinem Glas und sagte dann bewusst provokant: „Wer will schon eine Frau mit Verstand? Nach einem langen Arbeitstag will ich jedenfalls von einer Frau nur noch ein Wort hören: ‚Ja‘.“
    Womit er James das Stichwort zu einer seiner liebsten Gardinenpredigten lieferte. Gerade war er bei dem unvermeidlichen „Du musst endlich eine Familie gründen, Junge“ angelangt, als es an der Haustür läutete.
    Und anders als in einem normalen Haus hallte die Türglocke des Herrenhauses wie eine Kirchenglocke in den weitläufigen Flügeln des Gebäudes wider.
    Draußen vor der massiven Eingangstür gelangte Elizabeth zu dem Schluss, dass diese imposante Türglocke perfekt zu dem herrschaftlichen Haus passte. Weshalb sie aber trotzdem erschrocken zusammenzuckte.
    Sie hatte ihren ganzen Mut zusammennehmen müssen, um diesen Besuch überhaupt zu wagen. Das Taxi, das sie sich eigentlich gar nicht leisten konnte, hatte sie vor dem
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