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Liebesintrige im Herrenhaus

Liebesintrige im Herrenhaus

Titel: Liebesintrige im Herrenhaus
Autoren: CATHY WILLIAMS
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hinsichtlich Zeugnissen und Referenzen eher wenig zu bieten. Aber korrigieren Sie mich, sollte ich mich irren.“
    Ein Mann wie dieser war Elizabeth noch nie begegnet. Rein äußerlich bot er wirklich eine imposante Erscheinung, die sich aus jeder Menge hervorheben würde. Ob das der Ursprung seiner ebenso bemerkenswerten Arroganz war? Gewohnt, nur mit den Fingern zu schnippen und Befehle zu erteilen, hielt er es unverkennbar nicht für nötig, sich mit gewöhnlichen Höflichkeitsfloskeln aufzuhalten. Während sie registrierte, wie offen argwöhnisch er sie in diesem Augenblick begutachtete, kam sie zu dem Schluss, dass sie ihn überhaupt nicht leiden konnte.
    Doch sie war entschlossen, sich nicht von ihm abschrecken zu lassen. Nachdem es sie so viel Überwindung gekostet hatte, überhaupt hierherzukommen und der Zufall ihr Eintritt verschafft hatte, würde sie sich nicht einschüchtern und wieder vertreiben lassen.
    „Nun? Wie steht’s also mit Zeugnissen? Haben Sie welche vorzuweisen?“ Andreas kam näher und setzte sich neben sie auf das Sofa.
    Elizabeth räusperte sich. „Ich bin ausgebildete Sekretärin. Mein Chef Mr Riggs wird mir gern eine sehr gute Empfehlung schreiben.“
    „Und Ihre Arbeitsstelle ist wo genau?“
    „In West London.“
    „Name der Firma?“
    Ein wenig umständlich erzählte sie ihm, welche Aufgaben sie bei Riggs & Son, einer kleinen Anwaltskanzlei unweit des Flughafens, erfüllte. Nach wenigen Minuten unterbrach Andreas sie ungeduldig.
    „Keine komplette Firmengeschichte, bitte. Warum aber sollten Sie einen bequemen Bürojob aufgeben, um als Betreuerin für einen älteren Herrn zu arbeiten?“
    Eine gute Frage, auf die Elizabeth so schnell keine Antwort fand, weshalb sie etwas von dem „Wunsch nach Veränderung“ murmelte.
    „Laut und deutlich, bitte“, ermahnte Andreas sie scharf. „Ich habe kein Wort verstanden.“
    „Weil Sie mich nervös machen!“
    „Sehr gut. Und jetzt erklären Sie mir bitte verständlich, was Sie davon haben, diese Stelle anzunehmen.“
    „Ich … habe ein Talent, mich um andere Menschen zu kümmern.“ Zögernd blickte sie zu ihm auf, und er versuchte irritiert, den Gedanken zu verdrängen, dass er noch nie Augen von einem so klaren Grün gesehen hatte. „Bevor meine Mutter starb, habe ich sie zwei Jahre lang gepflegt. Nicht wenige würden das als eine Last empfinden, aber mir war es nie zu viel. Ich habe es gern getan. Wissen Sie, es ist doch nur fair, dass Menschen, die älter und krank werden, gut versorgt werden. Mir macht das Freude.“
    „Sodass sich mir die Frage aufdrängt, weshalb Sie nicht gleich Krankenschwester geworden sind?“
    Der gnadenlos forschende Blick seiner faszinierenden dunklen Augen machte es ihr nahezu unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen.
    „Kommen Sie, Miss Jones“, drängte er ungeduldig. „Spielen Sie mit. Dies ist ein Vorstellungsgespräch, und Sie schaffen es kaum, einige zusammenhängende Sätze zu äußern. Wie soll ich da glauben, dass Sie fähig sind, sich in adäquater Weise um meinen Paten zu kümmern? Er mag zwar im Moment im Rollstuhl sitzen, aber sein Verstand funktioniert immer noch einwandfrei.“
    Er fixierte sie eindringlich. „Fühlen Sie sich der Aufgabe gewachsen, auch gegen seinen Willen dafür zu sorgen, dass er seine Diät einhält und täglich seine Übungen macht? Glauben Sie nicht, dass er eine ängstliche, kleine Maus wie Sie im Nu an der Nase herumführt? Ist das nicht sogar höchstwahrscheinlich genau der Grund, warum er unbedingt will, dass Sie den Job bekommen?“
    Seine Unverschämtheit machte Elizabeth wütend. Ängstliche, kleine Maus? Wie konnte er es wagen, einfach dazusitzen und in seiner arrogant spöttischen Art über sie zu urteilen, obwohl er sie gar nicht kannte?
    „Sie mögen James eingewickelt haben, indem Sie ihm die süße, kleine Unschuld vorgespielt haben, aber bei mir zieht das nicht. Im Gegenteil, ich betrachte Sie erst einmal als mögliche Goldgräberin.“
    „Sie haben kein Recht, mich zu beschuldigen …“
    „Ich habe jedes Recht. Denn mir geht es nur darum, die Interessen meines Paten zu schützen … und die liegen nach meiner Ansicht nicht bei jemandem in guten Händen, der hier hereinschneit, ohne mehr vorzuweisen als ein mitfühlendes Gesicht und eine gekonnte Art zu erröten.“
    Nachdem sie ihren ganzen Mut zusammengenommen hatte, stand Elizabeth auf, wobei sie sich wünschte, sie könnte eine beeindruckendere Größe als ihre bloßen ein Meter
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