Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebesfee schießt quer

Liebesfee schießt quer

Titel: Liebesfee schießt quer
Autoren: Emilia Jones
Vom Netzwerk:
unternehmen? Arabella war bereits seit einer halben
Ewigkeit mit Luzifer unterwegs, um die flüchtigen Seelen von Hugo und Granata einzufangen.
Lila hatte keine Ahnung, wann die beiden jemals zurück kehren würden.
    Lila
schaute auf ihre Herzenarmbanduhr. Vier Uhr am Nachmittag! Somit lag der
Feierabend noch in weiter Ferne. Sie stützte den Kopf in die Hände und seufzte.
    Kurz
kam ihr der Gedanke, einfach eine der anderen Liebesfeen um Rat zu fragen. Aber
sie wusste natürlich, dass Arabella allen anderen verboten hatte, Lila auch nur
im geringsten zu helfen. Die ganze Strafe wäre ja auch sehr sinnlos, wenn Lila
es am Ende nicht schaffen würde, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten selbstständig
zu verbessern.
    „Was
tun ... was tun ...?“, brummte sie vor sich hin.
    Sie
schnalzte mit der Zunge, als ihr plötzlich der genialste Einfall überhaupt kam.
Warum sollte sie eigentlich nicht den Meister höchstpersönlich aufsuchen, um
sich von ihm unterrichten zu lassen? Amor hielt sich in unmittelbarer Nähe zum
Feenreich auf. Er war keine Liebesfee und somit war es ihm nicht verboten, Lila
zu helfen. Allein er wäre in der Lage, ihr ein Wissen zu vermitteln, mit dem
sie vor Arabella punkten könnte.
    Das
war der perfekte Plan!
     
    *
     
    Amor
lebte in einem Schloss auf Wolke Sieben. Das war allseits bekannt. Jede
Liebesfee wusste von dem gewaltigen himmelblauen, flauschig-weichen Gebäude mit
den üppigen Herzverzierungen aus purem Gold. Allerdings hatte sich bisher
niemals eine von ihnen auf den Weg dorthin gemacht. Abgesehen von Arabella
vielleicht, aber selbst das hätte Lila nicht mit Sicherheit sagen können.
    Mittels
eines Himmelsfahrstuhls erreichte Lila Wolke Sieben. Die Türen öffneten sich
mit einem leisen „Pling“ und gaben den Blick auf eine goldene Eingangspforte
frei. Sie bestand aus einer Vielzahl einzelner Elemente, hauptsächlich Herzen,
Blumen und verschlungenen Blätterranken. Es war schwierig, in diesem
verwirrenden Objekt eine Klinke zu finden, um sich Zutritt zu verschaffen.
    Lila
trat vor und streichelte gedankenverloren mit der rechten Hand über eines der
goldenen Herzen. Seltsamerweise erzitterte dieses unter ihren Berührungen. Sie
hielt inne. War das ein Kichern? Sie beugte sich zu dem Herz hinunter und
versuchte daran zu lauschen.
    Nichts.
    „So
ein Blödsinn“, schimpfte sie sich selbst.
    Wieder
zitterte das goldene Herz und auch das Kichern war nun eindeutig zu hören.
    „Wie
...?“ Lilas Verblüffung wurde nur noch größter, als sich auf der Oberfläche des
Herzens plötzlich Augen und Mund abzeichneten. Im nächsten Moment streckte das
Ding ihr doch tatsächlich die Zunge heraus.
    Lila
richtete sich auf und stemmte die Fäuste in die Hüften.
    „Kleine
Liebesfee, musst nicht böse sein“, summte das Herz mit glockenheller Stimme.
„Such die Sieben, drück einmal darauf und dann lauf, lauf hinauf zu Amors
Schloss.“ Begleitet von einem sanften Klingeln verschwanden Augen und Mund
wieder und das Herz ruhte leblos und goldglänzend an seiner Stelle.
    „Eigenartig“,
meinte Lila, zuckte aber schließlich mit den Schultern. Immerhin gab es viele
eigenartige Dinge im Reich der Feen und Fabelwesen. Es machte wenig Sinn, sich
über ein sprechendes Herz aus Gold zu wundern. Also suchte sie nach der Sieben,
auf die sie drücken sollte. Sie sah nach Rechts und nach Links, hinauf und
hinunter, aber nirgends gab es in dem Pfortengeflecht auch nur annähernd etwas,
das wie eine Zahl aussah.
    Da
hörte sie ein Räuspern.
    „Hier
unten“, sprach eine mürrische Stimme.
    Lila
blickte hinab zu ihren Füßen. Dort lugte direkt vor ihren Zehenspitze eine
goldglänzende Sieben aus dem Wolkenteppich heraus.
    „Ach,
wie nett“, meinte Lila und streckte einen Fuß aus, um damit auf die Zahl zu
treten.
    „Iiiiiiiihhhhh....!!!“,
brüllte es daraufhin wie verrückt los.
    „Doch
nicht mit dem Fuß!“, schimpfte die Sieben. „Drücken tut man mit der Hand, du
dumme Liebesfee!“
    „Ja,
ja, schon gut.“ Lila zog eine Grimasse. Sie bückte sich nach der Zahl, um sie
zu drücken, und wollte sich sogleich wieder aufrichten. Aber das goldene Etwas
schien eine Art Klebefunktion zu haben. Es hielt Lila fest und lachte hämisch
auf, während sich die goldene Pforte vor ihr langsam und mit einem
ohrenbetäubenden Quietschen zu öffnen begann.
    Auf
dem Herz zeichneten sich erneut Augen und Mund ab. „Nur wenige Sekunden bleiben
dir, um durch den Eingang zu treten. Dann bleibt er dir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher