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Liebesfee schießt quer

Liebesfee schießt quer

Titel: Liebesfee schießt quer
Autoren: Emilia Jones
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lernen,
eine vernünftige Konversation zu führen.“
    Luzifer
spürte, wie kleine Feuerblitze aus seinen Ohren und der Nase schossen. Er
ballte die Hände zu Fäusten und war im Begriff auszuholen. In diesem Moment
geschah etwas vollkommen Unerwartetes. Direkt vor ihm tat sich eine glitzernde
rosa Wolke auf und mit einem „Poff!“ purzelte ein in Tüllstoff gehülltes Wesen
heraus.
    „Lui!“,
kreischte es so schrill, dass ihm die Ohren klingelten.
    „Äh?
Lila?“, hörte er Arabella fragen.
    Lila
sprang mit einem Satz in Luzifers Arme, verknotete die Beine um seine Leibesmitte
hinter seinem Rücken und malträtierte die Zornesfalten auf seiner Stirn mit
Küssen. Luzifer stolperte ein paar Schritte rückwärts. Nicht, dass er keine
Kraft gehabt hätte, aber die Überraschung drohte ihn kurzzeitig aus der Bahn zu
werfen.
    „Ist
ja gut, Süße“, versuchte er sie zu beruhigen.
    Arabella
lachte ihn aus.
    Lila
ließ sich weder von ihr noch von Luzifers Abwehrversuchen beeindrucken. Sie
wuschelte mit beiden Händen durch sein Haar und liebkoste sein Gesicht, bis es
feucht und glänzend von Liebe bedeckt war. Erst als sie damit fertig war, löste
sie sich langsam von ihm und stellte sich auf ihre Füße.
    „Freust
du dich denn gar nicht, mich zu sehen?“, fragte sie mit enttäuschtem Blick.
    „Äh
...“, er suchte nach Worten, „... doch, natürlich. Wie kommst du nur auf solche
Ideen? Ich freue mich wie verrückt.“
    „Verrückt
vor Liebe, hoffe ich.“ Mit einer Hand fasste sie ihm in den Schritt.
    Luzifer
zuckte zusammen. Was zur Hölle tat sie? Hier, in dieser Situation und mit der
sich vor Lachen kugelnden Arabella im Nacken?
    „Wie
schön“, meinte sie. „Es sitzt alles noch an der richtigen Stelle.“
    „Na,
was hast du denn gedacht, Süße?“
    „Ich
hatte so meine Befürchtungen, weil ihr schon lange fort seid ...“, sie stockte
kurz. „Und anscheinend habt ihr die Seelen noch nicht eingefangen.“
    „Nein,
natürlich nicht“, mischte sich Arabella von hinten ein. In der Zwischenzeit
hatte sie aufgehört zu lachen. Nun nahm ihre Stimme einen geradezu gehässigen
Ton an. „Dieser absolut unfähige Idiot könnte nicht mal eine tote Schnecke
einfangen!“
    „Das
sagt genau die Richtige.“ Luzifer schwenkte die Flasche, die er die ganze Zeit
über mit der rechten Hand umschlossen gehalten hatte, hin und her. „Ich hatte
die beiden. Hier drin.“ Nun streckte er Arabella die schmale Öffnung entgegen,
als könnte man in dem Inneren des pechschwarzen Gefäßes irgendetwas erkennen. Doch
die Liebesfee-Chefin reagierte nicht.
    Lila
stellte sich auf die Zehenspitzen und beugte sich umständlich in Richtung
Flaschenhals. „Was soll denn da drin sein?“
    Luzifer
rollte mit den Augen. „Die Seelen von Hugo und Granata.“
    „Och
...“ Nun packte sie den Flaschenhals und presste ihr rechtes Auge direkt auf
die Öffnung. „Aber sie sind da nicht drin. Oder?“ Blinzelnd löste sie sich von
der Flasche und legte sie den Kopf in den Nacken. „Nein“, bestätigte sie sich
ihre Annahme selbst, „da spüre ich gar nichts.“
    „Nein,
sie sind da nicht drin“, sagte auch Luzifer. „Weil deine rosa Knalltüte von
Chefin den Korken verbummelt hat.“
    Anstelle
einer Antwort streckte Arabella ihm die Zunge heraus.
    Lila
klatschte freudestrahlend in die Hände. Offenbar verstand sie die Bedeutung
seiner Worte nicht. Verdammte Liebesfeen! Luzifer hätte sich die Haare raufen
können.
    „Sei
nicht so betrübt, Lui-Schnucki“, meinte sie und tätschelte ihm den Kopf. „Ich
habe die perfekte Lösung für dein Problem. Mit meiner neuen Super-Liebes-Waffe
werden wir die Seelen schon einfangen.“
    Luzifer
hob eine Augenbraue. Auf welche verrückte Idee war sie denn nun schon wieder
gekommen?
    Lila
nahm einen himmelblauen Köcher mit goldenen Pfeilen und Bogen von ihrer
Schulter und hielt sie vor sich in die Höhe. Bis zu diesem Augenblick war Luzifer
gar nicht aufgefallen, dass sie diese Ausrüstung offenbar schon die ganze Zeit bei
sich getragen hatte. Was sie damit anstellen oder er davon halten sollte,
konnte er allerdings noch nicht ahnen. Arabella hingegen hüpfte auf und ab, vor
Aufregung, wie es schien. Ihre Wangen glühten plötzlich in einem dunklen Rosa
und ihre Augen funkelten mit einem Ausdruck voller Gier.
    „Das
ist ja ... das ist ... bei allen Feengeistern ...“, stotterte Arabella. „Du
warst doch nicht etwa ... du hast doch nicht ...?“
    Lila
winkte ab. Sie tat sehr geheimnisvoll,
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