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Liebe vor der Kamera

Liebe vor der Kamera

Titel: Liebe vor der Kamera
Autoren: Carter Brown
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Camerons Geliebte
gewesen war, bei der Agentur Matherson tätig gewesen
war und noch immer mit Bonnie Adams, Wilson und Bridges in Verbindung stand. Es
war also ein leichtes für sie, ihren guten Bekannten zu suggerieren, daß es die
beste Rückversicherung gegenüber Cameron wäre, wenn man seine Tochter zwänge,
in einem Pornofilm mitzuwirken. Wenn er jemals Schwierigkeiten machen sollte,
brauchte man ihm nur den Film vorzuführen und zu drohen, daß man ihn an die
Öffentlichkeit bringen würde, wenn er nicht klein beigäbe .«
    »Weiter«, sagte Vargas mit
bleichem Gesicht.
    »Und so wurde es gemacht«,
berichtete ich. »Hinterher zwang man Tricia, eine Erklärung zu unterschreiben,
daß sie auf eigenen Wunsch in dem Füm mitgewirkt
hätte und dafür bezahlt worden sei. Dann kaufte man ihr einen Flugschein nach
New York, drückte ihr hundert Dollar in die Hand und setzte sie ins Flugzeug.
Aber das reichte Camerons in ihrer Eitelkeit verletzten Geliebten noch nicht.
Sie wollte die absolute Rache an Cameron dafür, daß er sie abgeschoben hatte,
und an Bonnie Adams dafür, daß sie ihr Cameron ausgespannt hatte.
    »Sie fälschte also einen
Abschiedsbrief von Tricia, in dem diese ihrem Vater mitteilte, sie würde
Selbstmord begehen. Diesen Brief — säuberlich getippt, mit einer hübschen,
kindlichen Unterschrift versehen — schickte sie an Cameron. Außerdem sorgte die
ehemalige Geliebte dafür, daß Cameron mit gleicher Post den Film erhielt, der
mit Tricia gemacht worden war .«
    »Woher wissen Sie das alles ?« Vargas schrie fast.
    »Ich fand Marisa«, sagte ich
und lächelte bitter. »Eigentlich war sie es, die mich fand, aber ich brauchte
eine Weile, um das zu merken. Der Name Tricia Cameron tauchte im Lauf meiner
Nachforschungen immer wieder auf. Zunächst glaubte ich, Cameron hätte
vielleicht auch so einen Film erhalten wie Sie, mit seiner Tochter in der
Hauptrolle, und es wäre da eine großangelegte Erpresseraktion im Gange. Deshalb
suchte ich ihn auf. Doch seine Reaktion war überraschend. Kurz und gut, heute
kam ich dann dahinter, daß er der Mann war, der das Geschäft finanzierte. Ich
rief ihn zu Hause an und sagte ihm, ich müßte ihn dringend sprechen. Als ich zu
ihm kam, sagte er, der Brief von seiner Tochter, der Film und sein
unterzeichnetes Geständnis warteten im Souterrain. Er gestand auch freimütig,
daß er gestern Bonnie Adams getötet hat, nachdem er den Brief und den Film
erhalten hatte. Ich hörte einen Schuß, als ich aus dem Souterrain wieder herauf
kam. Als ich sein Arbeitszimmer betrat, sah ich, daß er sich das Leben genommen
hatte .«
    »Ja, Claude«, bemerkte Gail
Corinth beinahe im Konversationston, » ich habe das
getan. Ich war Clyde Camerons Geliebte — Gott, was für ein nettes, altmodisches
Wort —, bis er dieses Weibsstück, diese Adams kennenlernte .«
    »Und alles andere?« Sein
Gesicht war eingefallen. »Alles, was Holman uns noch erzählt hat, stimmt das
auch ?«
    »Im großen und ganzen«,
erwiderte sie. »Ich wußte nicht genau, wie Clyde auf den Brief reagieren würde,
doch ich konnte mir denken, wie er auf Brief und Film zusammen reagieren würde.
Natürlich konnte ich nicht sicher sein, daß er das widerliche Frauenzimmer
wirklich umbringen würde .« Sie verzog den Mund zu
einem Lächeln. »Clyde war nicht ganz so berechenbar .«
    »Du hast den Abschiedsbrief
geschrieben, von dem er glaubte, er käme von seiner Tochter ?«
    »Ja«, bestätigte sie. »Soviel
ich weiß, hat Tricia Cameron in New York ein neues Leben angefangen. Doch ich
wußte auch von den Schuldkomplexen, die Clyde Cameron plagten, wenn er an seine
über alles geliebte Tochter dachte. Es wird dich vielleicht interessieren,
Claude, daß sie noch übersteigerter waren als die deinen. Im Grunde ist sowieso
alles deine Schuld .«
    »Meine Schuld ?« rief er verblüfft.
    »Du hättest Holman nicht
engagieren sollen«, zischte sie. »Da wußte ich, daß ich rasch handeln mußte. Er
hat zwar ein Backpfeifengesicht, aber er versteht sein Geschäft. Ich wußte, daß
er früher oder später auf meinen Namen stoßen mußte, wenn er erst einmal zu
schnüffeln anfing. In gewisser Weise wurde es beinahe zum Spiel, nachdem ich die
große Überraschung für Clyde organisiert hatte. Ich habe Holman sogar ein paar Tips gegeben .«
    »Die Agentur Matherson «, murmelte ich. »Bonnie und Clyde.«
    Sie nickte huldvoll wie eine
Königin, die die Ehrenbezeigungen eines ihrer Untertanen entgegennimmt.
    »Zugegeben,
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