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Liebe ohne Schuld

Liebe ohne Schuld

Titel: Liebe ohne Schuld
Autoren: Catherine Coulter
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versuchen solltest, werde ich dich mit der Peitsche prügeln! Du erinnerst dich doch bestimmt noch an die häßlichen Striemen und den schneidenden Schmerz?«
    »Ich werde Ihnen nichts tun, Etienne! Und zwar aus dem ganz einfachen Grund, weil ich mich weigern werde, Sie überhaupt zu berühren.«
    Ganz offensichtlich hatte er damit nicht gerechnet, denn er starrte sie erst nur wütend an, doch dann wurde er unsicher. Sie dagegen wartete bewegungslos.
    »Doch, das wirst du!« stieß er drohend hervor.
    »Nein, ich werde Sie nicht berühren. Ich möchte, daß Sie mich gehen lassen!«
    Er sprang auf, und Arielle mußte all ihren Mut aufbieten, um nicht vor ihm zurückzuweichen. Wütend packte er eine ihrer dicken Haarsträhnen und riß ihren Kopf zurück. Vor Schmerz hatte Arielle jedoch die Augen geschlossen. »Sieh mich an, verdammt!«
    Gehorsam öffnete sie die Augen, in denen Tränen standen.
    »Du wirst gehorchen, oder ich werde die Peitsche holen.«
    »Sie sind ein Feigling, Etienne! Sie wagen nur, mich zu schlagen, weil ich gefesselt und völlig hilflos bin. Doch das machen nur Feiglinge. Anständige Männer tun so etwas nicht!«
    Sie hatte mit Schlägen gerechnet, doch er riß sie nur noch einmal wütend an den Haaren und stieß sie dann von sich. Sekundenlang glaubte sie schon, gewonnen zu haben, doch der Traum währte nur Momente. Dann sah sie, wie Etienne zu einem Schrank in der Ecke des Raums hinüberging und mit einer Reitpeitsche in der Hand zurückkehrte.
    »Verdammt, ich glaube einfach nicht, daß die Richtung stimmt! Wo steckt sie denn? Wohin kann sie nur geritten sein?«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, daß sie nach Osten geritten ist, Mylord!« entgegnete Geordie.
    Burke schüttelte den Kopf, denn die vergebliche Suche ließ ihn allmählich verzweifeln. Er ahnte, daß etwas geschehen war. Er konnte es förmlich fühlen! Und dieses Gefühl hatte ihn in vielen Fällen nur selten getrogen. Sie suchten bereits seit fast einer Stunde nach Arielle und hatten noch nicht den geringsten Anhaltspunkt gefunden.
    Ihm ging alles viel zu langsam! Falls Mindle sie abgeworfen hatte, lag sie womöglich die ganze Zeit über schon ohnmächtig in irgendeinem Gebüsch – oder sogar schlimmer!
    Als Joshua laut Arielles Namen rief, zügelte Burke plötzlich sein Pferd, denn er hatte sich an Evan Goddis erinnert. »Wir reiten nach Leslie Farm!« rief er, während er seinen Hengst herumriß und bereits in entgegengesetzter Richtung davongaloppierte.
    Kurze Zeit später starrte ein verwirrter Turp Burke ins Gesicht und versuchte verzweifelt, den staubbedeckten Gentleman richtig einzuordnen.
    »Ist Ihre frühere Herrin, Arielle Leslie, anwesend? Los, Mann, antworten Sie!«
    »Nein, Mylord. Soviel ich weiß, ist sie mit dem Earl of Ravensworth verheiratet und wohnt in dessen großem Haus weiter nördlich. Hier hat sie sich schon lange nicht mehr blicken lassen!«
    »Ich bin der Earl of Ravensworth und …«
    »Offensichtlich ist Ihnen Ihre Frau abhanden gekom men, Mylord. Wie unvorsichtig! Oder hat meine kleine Halbschwester wieder einmal genug und sucht neue Zerstreuungen?« Evan Goddis lehnte in lässiger Haltung unter der Tür des Wohnraums und blickte dem Besucher lächelnd entgegen. »Sonst wären Sie ja wohl nicht hier, oder irre ich mich?«
    Burkes Wut und seine Sorgen standen ihm im Gesicht geschrieben. »Ja, meine Frau ist verschwunden. Haben Sie sie gesehen, Goddis?«
    »Ich, Mylord? Was soll ich mit der Kleinen – nein, wirklich nicht!«
    Burke rief George, Geordie und Joshua über die Schulter zu: »Alles durchsuchen!«
    »Mylord!« empörte sich Turp, als Joshua ihn ohne größere Förmlichkeit beiseite schob und zur Treppe ging.
    »Für diese Beleidigung werde ich Genugtuung fordern!« stieß Evan leichenblaß hervor.
    »Das wird mir ein Vergnügen sein!« erwiderte Burke und runzelte die Brauen.
    Nach kurzer Suche stellte sich heraus, daß Arielle tatsächlich nicht im Haus war.
    »Wo ist dieser Franzose?« wollte Burke wissen.
    »Er ist letzte Woche abgereist, ich habe ihn fortgeschickt, weil er mir allmählich auf die Nerven gegangen ist.«
    »Ich habe keinen Hinweis darauf gefunden, daß noch ein anderer hier wohnt«, bemerkte Joshua.
    »Nun gut«, meinte Burke und wandte sich an Evan. »Falls Sie mich angelogen haben, Goddis, werde ich Sie umbringen. Das schwöre ich!«
    Etienne bog die Reitpeitsche in seinen Händen, während er Arielle hart auf den Mund küßte. »Ich überlege, ob es dir im Stehen
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