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Liebe ohne Schuld

Liebe ohne Schuld

Titel: Liebe ohne Schuld
Autoren: Catherine Coulter
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sie Corinne und ging einfach voraus. Sie erwartete wohl, daß man ihren Anweisungen Folge leistete.
    »Meine Schwester ist ein wahrer Dragoner«, bemerkte Burke. »Komm, mein Schatz, ich werde dir einen Champagnerpunsch holen.«
    Erst fünfzehn Minuten später konnte Burke wieder ungestört mit Arielle reden. Sie stand im Schatten einer großen Palme und nippte an ihrem Punsch.
    »Geht es dir eigentlich gut?« fragte er zum wiederholten Mal.
    »ja.«
    Diese Antwort war zuviel. »Ich wußte, daß du so antworten würdest. Die ganze Zeit über sagst du immer nur ›Ja, Burke‹.« Er hielt inne, doch sie sagte nichts darauf. Sofort bedauerte er die Heftigkeit seines Ausbruchs. »Ich möchte mit dir sprechen, Arielle. Möchtest du vielleicht auch eine Hochzeitsreise machen?« Er beobachtete sie sehr genau, und als er sah, daß sie sekundenlang die Augen schloß und erschöpft aussah, bat er ganz ruhig: »Bitte, sag mir, was du denkst. Hab keine Geheimnisse vor mir, Arielle!«
    Doch sie blieb stumm.
    »Ich liebe dich, Arielle. Und ich bin dein Mann. Du mußt nicht alles allein tragen. Stütze dich auf mich und vertraue mir!«
    »Mich auf dich stützen? Das habe ich doch nun schon so oft gemacht. Zuletzt, als du mir das Leben gerettet hast. Wenn du nicht gekommen wärst, hätte ich bestimmt bald Hannibals Schicksal teilen müssen!«
    »Hör auf!«
    »Es ist aber die Wahrheit!«
    »Verdammt! Es war doch wirklich das Wenigste, was ich tun konnte, nachdem ich so lange gebraucht habe, dich überhaupt zu finden! Wenn ich doch nur genauer überlegt hätte und wir nicht erst nach Leslie Farm geritten wären …«
    Zart legten sich ihre Finger auf seine Lippen. »Du konntest doch nicht ahnen, daß ich in Rendel Hall war. Aber trotzdem hast du mich dort gefunden und mir das Leben gerettet!«
    Ganz unvermittelt nahm er ihr das Glas aus der Hand und leerte den Inhalt in den Palmentopf. »Laß uns zum Hotel zurückfahren!«
    »Ja, gern«, hauchte sie.
    Für ihren kurzen Besuch in London waren sie nicht erst umständlich in ihr Londoner Stadthaus gezogen, sondern hatten sich im Pulteney Hotel am Picadilly einquartiert, und zwar in derselben Suite, die Zar Alexanders Schwester während des Sommers bewohnt hatte.
    Nachdem sie sich von den Hochzeitsgästen verabschiedet und während der Fahrt zum Hotel nur über Belanglosigkeiten geredet hatten, waren sie in ihren Räumen endlich allein.
    Aufatmend lehnte sich Burke gegen die Tür. »Ich kann es einfach nicht länger aushalten, Arielle!« begann Burke ganz ruhig. »Ich weiß, daß du Schreckliches erlebt hast, aber ich kann dir nur helfen, alles zu ertragen, wenn du mir dein Vertrauen schenkst. Versuche es wenigstens! Hast du mich wenigstens manchmal gern genug?«
    Ihn gern haben? Sie lachte rauh. »Ja, ich habe dich gern, Burke. Ich liebe dich. Es scheint schon so unendlich lange her zu sein, seit ich dir das zuletzt gesagt habe.«
    Sie hatte rasch und aufgeregt gesprochen, und er hatte sie verstanden, doch er wollte es trotzdem noch einmal hören. »Wie bitte? Was hast du gesagt?«
    »Ich habe gesagt, daß ich dich liebe. Viel mehr als dieses dumme, fünfzehnjährige Mädchen. Die hat dich verehrt und hielt dich für einen tapferen Krieger. Sie fühlte sich geehrt, daß du ihre Gegenwart überhaupt zur Kenntnis genommen hast.«
    Er lächelte träge und ein wenig spöttisch. »Ist das wahr? Dabei war ich von diesem fünfzehnjährigen Mädchen hingerissen und fühlte mich unglaublich geehrt, daß sie mir ein Lächeln geschenkt hat. Ich hatte ja keine Ahnung von ihren Gefühlen, denn ich war viel zu sehr mit meiner Bewunderung für sie beschäftigt!«
    »Ach, sei still!
Sie
ist nicht die, die heute vor dir steht! Ihre hingebungsvolle Verehrung war nichts im Vergleich zu dem, was ich fühle! Ich liebe dich – Burke Drummond. Einen feinen, guten …« Sie drehte sich um und ging einige Schritte, doch er faßte ihren Arm und drehte sie zu sich herum.
    Dann nahm er sie ganz fest in die Arme und drückte ihr Gesicht gegen seine Schulter. »Du verrücktes Weib! Ich könnte zwei Leben mit dir leben und hätte immer noch nicht genug!« Dann küßte er sie besitzergreifend, und sie ließ es gern geschehen.
    »Ich habe dich entsetzlich vermißt, Burke!« Sie hatte sich auf die Zehenspitzen gestellt und drückte sich ungeniert an ihn.
    Sanft strich er über ihren Rücken, und dann brach alles aus ihm heraus, was er ihr schon längst hatte sagen wollen. »Du bist so zauberhaft, so weich und süß!
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