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Liebe mich! Liebe mich!

Liebe mich! Liebe mich!

Titel: Liebe mich! Liebe mich!
Autoren: Barbara Dunlop
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wollte, aber sie würde sich trotzdem blendend amüsieren.
    Vielleicht könnte sie dann heute Nacht auch endlich einmal gut schlafen, ohne dass Jake durch ihre Träume geisterte. Vielleicht könnte sie sich endlich davon überzeugen, dass ihr perfekter Lebensplan auch fantastisch funktionierte.
    Robin hatte sich getäuscht – zumindest was ihren Schlaf betraf. Denn bereits morgens um fünf saß sie auf dem Badewannenrand und las zum dritten Mal die Anleitung für den Schwangerschaftstest durch. Diese war in mehreren Sprachen abgedruckt, aber ob schwanger auf Englisch oder schwanger auf Deutsch, schwanger wäre schwanger, und sie hatte eine fürchterliche Angst vor dem Ergebnis.
    Denn sie sehnte sich so sehr danach, ein Kind von Jake zu bekommen. Wenn es nicht geklappt hatte, würde sie nie wieder die Gelegenheit haben, es noch einmal zu versuchen. Sie war sicher, dass Jake sich nicht mehr darauf einlassen würde. Und wenn er doch noch einmal mit ihr schlief, würde er sie sicher nicht mehr gehen lassen.
    Sie schüttelte leicht den Kopf, als ihr klar wurde, dass sie sich etwas vormachte. Denn sie selbst würde es sein, die sich nicht mehr von ihm lösen könnte.
    Robin stand auf und streckte ihrem Spiegelbild die Zunge heraus. Was sollte das alles? Entweder sie war schwanger oder sie war es nicht – und wenn sie zum hundertsten Mal die Anleitungen durchlas.
    Sie machte alles genau so, wie es vorgeschrieben war, und verließ dann für die drei Minuten, die die Reaktion dauern sollte, das Bad.
    Robin ging in ihr kleines Arbeitszimmer und stellte den Computer an.
    Eine Minute war vorbei.
    Sie öffnete ihre E-Mail-Box. Fünfundzwanzig Nachrichten, aber keine sah dringend aus, zumindest nicht so dringend, dass sie sich jetzt darauf konzentrieren würde.
    Zwei Minuten waren vorbei.
    Robin richtete den Stapel Rechnungen aus, der neben dem Monitor lag, griff nach ihrem Glas Wasser und ging langsam zum Badezimmer zurück.
    Zwanzig Sekunden zu früh.
    Sie blieb vor der Tür stehen, schloss die Augen und zählte Schafe. Ein Schaf, zwei Schafe …. bis fünfundzwanzig Schafe, um auf Nummer sicher zu gehen.
    Dann trat sie ins Bad und starrte auf den kleinen Plastikbehälter.
    Ein blauer Streifen.
    Robin nahm den Behälter hoch.
    Der Streifen war eindeutig blau.
    Sie verglich das Ergebnis mit den Zeichnungen in der kleinen Broschüre.
    Ja, positiv. Sie war schwanger.
    Ihre Hände zitterten und sie stellte den Behälter schnell wieder hin. Immer noch konnte sie es nicht glauben, und wieder ging ihr Blick zwischen dem Behälter und der Zeichnung hin und her. Sie bekam ein Kind von Jake. Sie hatten es tatsächlich geschafft.
    Tiefe Freude und Wärme breiteten sich in ihr aus. Sie legte die Hände auf ihren Bauch und lachte ihr Spiegelbild an. Das musste gefeiert werden.
    Sie musste es jemanden erzählen, am liebsten Jake.
    Robin wurde ernst.
    Ausgerechnet Jake wollte sie davon erzählen? Von allen Menschen, die sie kannte, war er derjenige, den sie zu dieser lächerlich frühen Stunde anrufen wollte? Er würde Vater werden, wenn auch ein abwesender Vater.
    Ihre Freude verpuffte.
    Nein, sie konnte es ihm nicht erzählen, denn es hatte nichts mit seinem Leben zu tun. Vielleicht würde er sich auch gar nicht darüber freuen. Sie an seiner Stelle würde sich auch nicht freuen, zu hören, dass sie ein Kind bekäme, das sie so gut wie nie sehen würde. Sie wäre verzweifelt.
    Dennoch war er derjenige, mit dem sie die große Neuigkeit teilen wollte. Schließlich hatte er ja auch ein Recht darauf, es zu wissen.
    Vielleicht würde er ja gar nicht wütend sein.
    Vielleicht hatte er sich mit ihrer wortlosen Abreise ja auch schon abgefunden.
    Vielleicht war er über diese ganze Sache schon viel besser hinweg als sie. Denn seit sie ihn verlassen hatte, musste sie dauernd daran denken, wie sehr sie ihn liebte und wie sehr er ihr fehlte – und wie einsam sie sich in einer großen Stadt wie Toronto fühlte im Vergleich zu einer Kleinstadt wie Forever.
    Sie versuchte, diese Gedanken mit Macht zu unterdrücken. Sie war hier. Sie war schwanger und sie war glücklich darüber. Alles würde so ablaufen, wie sie es sich vorgestellt hatte.
    Vielleicht aber sollte sie ihn trotzdem kurz anrufen. Nur um ihn zu informieren – und um seine Stimme zu hören.
    Robin ging ins Schlafzimmer, setzte sich aufs Bett und starrte auf das Telefon.
    Vielleicht wollte er ja auch auf jeden Fall Bescheid wissen.
    Vielleicht machte er sich schon Gedanken.
    Da war sie es ihm
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