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Liebe mich! Liebe mich!

Liebe mich! Liebe mich!

Titel: Liebe mich! Liebe mich!
Autoren: Barbara Dunlop
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bleiben willst.”
    Robin hob langsam den Kopf.
    Der Pfarrer kam den Gang herunter, und Annies Vater trat durch die Tür.
    “Warum willst du nicht heiraten, Robin?” Annies Augen glänzten. “Du und Jake, ihr bekommt ein Baby, mein Gott, wie wunderbar!”
    “Bitte, Robin!”, drängte Jake.
    Der Pfarrer trat auf sie zu. “Wir sollten anfangen.”
    “Robin …!”
    Annie nickte heftig und drückte ihrer Freundin die Hand. “Tu’s doch, bitte.”
    “Jake”, sagte der Pfarrer und wies nervös zum Altar, wo Derek stand, “wir müssen nun wirklich …”
    Jake sah Robin an, und seine ganze Liebe und Aufrichtigkeit lagen in diesem Blick.
    Robin nickte kaum merklich.
    Ihm blieb der Atem stocken. “Ja?”
    Sie nickte wieder.
    Jake wandte sich schnell zum Pfarrer. “Können Sie auch zwei Trauungen vornehmen?”
    Der Pfarrer starrte ihn verständnislos an.
    “Zwei?”, fragte Annies Vater.
    “Wo bleibst du denn?”, flüsterte Derek nervös, als Jake endlich neben ihm stand. “Ich hatte schon Angst, dass ich von euch beiden versetzt werden würde, von meiner Braut und von dir.”
    Jake lachte leise.
    Derek richtete seine Krawatte. “Es sah beinahe so aus, als wolltet ihr miteinander durchbrennen.”
    “So? Tatsächlich?” Jake hörte kaum, was sein Freund ihm zuflüsterte. Er hatte das Gefühl, den Coup des Jahrhunderts gelandet zu haben. Darüber vergaß er fast, dass seine Hochzeit vielleicht schon morgen nichts weiter sein würde als zwei Namen auf einem Stück Papier: Robin und Jake.
    Derek räusperte sich. “Na ja, ich habe nicht so richtig daran geglaubt.”
    “Tut mir leid, dass ich dich beunruhigt habe.”
    “Nicht nur ich habe mir Sorgen gemacht, die anderen auch. Was ist denn passiert?”
    “Robin und ich heiraten.” Die Erleichterung in Jakes Stimme war nicht zu überhören.
    Derek starrte ihn an. “Was? Wann?”
    “Jetzt.”
    “Jetzt? Wie meinst du das?”
    Der Pfarrer kam mit wehendem Talar auf sie zu und stellte sich vor den Altar. Der Organist stimmte den Hochzeitsmarsch an.
    “Jake, was bedeutet das?”, zischte Derek ihm zu, während sie sich beide dem Kirchenschiff zuwandten.
    Robin und Annie hatten Annies Vater in die Mitte genommen und kamen langsam auf sie zu.
    “Hoffentlich ist es dir recht”, sagte Jake leise. Aber im Grunde war ihm vollkommen egal, ob es Derek recht war oder nicht.
    “Natürlich!” Derek grinste kurz. “Hauptsache, du hast dir deine eigene Braut mitgebracht.”
    “Allerdings.”
    “Aber dafür schuldest du mir noch einen Gefallen!”
    Der Pfarrer hüstelte leicht, und Jake schluckte seine Erwiderung herunter. Er blickte Robin entgegen, die auf ihn zukam. Auch wenn ihr Kleid einfacher war als das von Annie, ihr Brautstrauß kleiner und sie keinen Schleier trug, sondern sich nur Blumen ins Haar gesteckt hatte, war sie die Schönste in der ganzen Kirche.
    “Sieht sie nicht hinreißend aus?”, flüsterte Derek und sah seiner Braut verliebt entgegen.
    “Allerdings”, sagte Jake und löste den Blick nicht von Robin.
    Die beiden Bräute blieben vor dem Altar stehen. Das aufgeregte Stimmengemurmel der Gäste war verstummt, und es herrschte eine gespannte Stille.
    “Liebe Gemeinde”, fing der Pfarrer an, “ich habe das Vergnügen, heute nicht nur eine, sondern gleich zwei junge Frauen trauen zu können.”
    Wieder erhob sich ein lebhaftes Getuschel. Annies Vater trat zurück und Jake nahm schnell Robins Hand, die eiskalt war. Ihre Lippen und Wangen waren blass, doch er sah sie zärtlich an und massierte leicht ihre Hand. Alles wird gut, Robin, du kannst dich entspannen, flüsterte er ihr im Stillen zu. Bitte, lächle doch nur ein ganz klein wenig.
    Es war richtig, dass sie heirateten. So kam ihr Kind nicht unehelich zur Welt.
    Eunice war aufgestanden und schnell nach vorn gekommen. Sie ging auf Robin zu und nahm ihre Tochter fest in die Arme. Ihre Augen glänzten vor Glück. Dann trat sie einen Schritt zurück und sah immer wieder kopfschüttelnd von Robin zu Jake. Als der Pfarrer leicht hüstelte, riss sie sich zusammen und nahm den beiden Frauen ihre Sträuße ab.
    Robin drehte sich zu Jake. Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie zitterte. Er packte ihre Hand fester und reichte ihr eins seiner Taschentücher.
    “Liebe Brautleute …”, fing der Pfarrer an.
    Die eintönige Stimme des Pfarrers, der Duft der Kerzen und der Blumen versetzten Robin in einen beinahe tranceähnlichen Zustand. Die Gesichter verschwammen ihr vor den Augen und sie schloss
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