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Liebe mich! Liebe mich!

Liebe mich! Liebe mich!

Titel: Liebe mich! Liebe mich!
Autoren: Barbara Dunlop
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Robin hinunterließ, berührte er kurz den goldenen Reif, der warm war von Robins Haut.
    “Jake …”, fing sie an.
    “Pst.”
    “Das ist alles so …”
    Er legte ihr den Finger auf die Lippen. “Heute Nacht bist du meine Frau.”
    “Aber …”
    “Nur heute Nacht. Mehr verlange ich gar nicht.”
    Sie sah ihn mit ihren blaugrünen Augen ernst an. Die Entscheidung war nicht einfach für sie, das wusste er. Dann nickte sie.
    “Küss mich, mein Mann”, flüsterte sie.
    Das ließ er sich nicht zweimal sagen.
    Danach trug er sie in sein Schlafzimmer. Er liebte sie in dem Haus, das er auf dem Land seines Großvaters erbaut hatte. Und sie trug den Ring, der aus dem Gold gefertigt war, das ihr Großvater aus dem Bach geschöpft hatte. Er liebte sie erst sanft, dann mit zunehmender Leidenschaft, bis die Mondsichel blasser wurde.
    Als der Morgen dämmerte, hielt er Robin fest in den Armen. Er war todmüde, wehrte sich aber mit aller Willenskraft gegen den Schlaf, aus Angst, ohne sie in den Armen aufzuwachen.
    “Ich liebe dich”, flüsterte sie.
    Da wusste er, dass sie den Ring zu recht trug – und dass er nicht länger gegen den Schlaf ankämpfen musste.
    Sie liebte ihn. Robin war vorsichtig aufgestanden und ging langsam rückwärts, den Blick auf Jake gerichtet, der tief schlief. Sie stieß gegen den Schaukelstuhl und setzte sich.
    Seit sie in Forever war, also in den letzten zwei Wochen, war irgendetwas fürchterlich schiefgelaufen. Das Ganze war der reine Wahnsinn oder irgendeine Art von Hypnose.
    Vielleicht auch Schicksal?
    Wenn so etwas dabei herauskam, wenn man dem Schicksal die Führung überließ, dann würde sie dafür sorgen, dass das nie wieder passierte. Sie war dabei, fast alles aufzugeben, wofür sie in den letzten eineinhalb Jahrzehnten gearbeitet hatte.
    Als sie in Forever angekommen war, hatte sie lediglich mit ihrer Familie den Geburtstag ihrer Großmutter feiern wollen, um danach nach Toronto zurückzufliegen und ihren neuen aufregenden Job zu beginnen. Dann hatte sie Jake wiedergetroffen und mit ihm geschlafen. Und dann, sie schluckte, hatte sie ihn geheiratet.
    Und jetzt?
    Jetzt liebte sie ihn und, es war unfassbar, sie wollte bleiben! Sie wollte ihr altes Leben aufgeben und nur noch in den Armen ihres Mannes liegen – solange er sie wollte.
    Sie schüttelte den Kopf und setzte heftig den Schaukelstuhl in Bewegung. Wenn sie nicht in den nächsten Stunden die Stadt verließ, würde sie in der Falle sitzen und hier lebenslang gefangen sein.
    Jake drehte sich im Schlaf um und streckte den Arm aus, als suche er nach ihr. Sie erstarrte.
    Doch dann wurde sein Atem wieder gleichmäßiger und sie stand vorsichtig auf.
    Jetzt oder nie.
    Schnell sammelte sie ihre Sachen zusammen und ging auf Zehenspitzen zur Tür. Dort blieb sie stehen und wandte sich um. Ihr Herz zog sich schmerzlich zusammen, als sie ihn so daliegen sah, Arme und Beine von sich gestreckt. Mit einem Arm umklammerte er ihr Kopfkissen und sein muskulöser Rücken schimmerte im ersten Morgenlicht. Sie hatte noch seinen Duft auf der Haut. Fast glaubte sie, noch seine Finger zu spüren, die sie liebkosten und erregten. Und seine Küsse …
    Unwillkürlich schluchzte sie auf und schlug sich schnell die Hand vor den Mund. Sie wollte ihn nicht aufwecken.
    Wirklich nicht?
    Einen verrückten Moment lang hoffte sie sogar, er würde aufwachen und sie aufhalten, mit diesem hinreißend sexy Lächeln, dem sie nicht widerstehen könnte. Vielleicht so lange, bis sie ihren Flug versäumte?
    Sie hielt den Atem an und beobachtete Jake. Er schlief tief und fest.
    Rasch schloss sie die Augen. Sie durfte ihn nicht ansehen, denn dann könnte sie sich nie von ihm lösen. Sie musste sich auf ihre neue, aufregende Arbeit konzentrieren.
    Sie musste ihn verlassen.
    Sie wandte sich zur Tür, ohne ihn noch einmal anzusehen.
    “Adieu”, flüsterte sie leise und schlüpfte hinaus.
    Zwei Stunden später lief sich die kleine Beaver am Anleger warm. Es war kühl und Robin rieb sich die nackten Arme, während sie darauf wartete, einsteigen zu können. Die Straßen lagen vollkommen verlassen da.
    Falls der Pilot es merkwürdig fand, dass eine Frau in aller Herrgottsfrühe allein auf dem Anleger stand, ohne Gepäck und nur leicht bekleidet, ließ er sich das nicht anmerken. Sie hatte ein Ticket und er hatte seinen Flugplan.
    Robin drehte nervös an dem Ring ihrer Großmutter. Sie wusste nicht, wie sie ihn mit Anstand zurückgeben könnte. Außerdem hatte Jake recht. Für
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