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Liebe mich! Liebe mich!

Liebe mich! Liebe mich!

Titel: Liebe mich! Liebe mich!
Autoren: Barbara Dunlop
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Menschen kommen, genauer gesagt unter Männer. Männer, die intelligent und gesund waren und verrückt nach Sex.
    Sie musterte den Piloten, als er ihr auf den schwankenden Ponton half. Er war ein bisschen zu klein. “Danke.” Robin lächelte ihn an und schwang den Rücksack über ihre Schulter.
    Dass die Sache mit der Samenbank viel zu viele Risiken barg, hatte auch Vorteile. Im Grunde war es doch viel sinnvoller, den Vater seines Kindes auch als Person kennenzulernen. Im Gespräch und durch Beobachtung konnte man einen Mann sehr viel besser einschätzen als durch das reine Aktenstudium in einer Samenbank.
    Robin legte die Hand auf den Bauch und musste lächeln. Mit zweiunddreißig war sie durchaus noch im gebärfähigen Alter, und außerdem würde sie einen tollen Job in einer schönen Stadt haben. Sie hatte sich bereits bei einer sehr guten Agentur, die Kindermädchen vermittelt, und einem exzellenten Kindergarten auf die Warteliste setzen lassen.
    So weit war alles gut vorbereitet. Jetzt brauchte sie nur noch den richtigen Mann für –_ sagen wir mal –_zwanzig Minuten.
    Jake Bronson hörte, dass der Motor der kleinen Beaver langsamer wurde und schließlich ganz erstarb. Er hatte sich in eine Nische zwischen das Fireweed Café und den Eisenwarenladen gedrückt, schob sich den Stetson jetzt tief in die Stirn und versuchte, sich möglichst unsichtbar zu machen.
    Jake war eigentlich kein Feigling, aber seit sein Freund Derek Sullivan diese alberne Heiratsanzeige für ihn aufgegeben hatte, betrachteten die Frauen von Forever ihn als Freiwild. Nicht dass sie ihn wirklich heiraten wollten, zumindest konnte er sich das nicht vorstellen.
    Deshalb war er sich ziemlich sicher, dass die drei Heiratsanträge von letzter Woche nicht ernst gemeint waren. Aber Annie Miller, die gerade die Hauptstraße herunterkam, sah so entschlossen aus, dass ihm ganz elend wurde. Und ihr Sommerkleid war viel zu hübsch für einen ganz normalen Sonnabendnachmittag.
    Jake hatte keine Lust, zum Gespött der ganzen Stadt zu werden.
    Er stand stocksteif da und wagte kaum zu atmen. Plötzlich hörte er neben sich ein tiefes Grollen. Schnell wandte er den Kopf. Um Himmels willen, Dweedle-Dumb! Der riesige wolfsähnliche Husky stand nur einen Meter entfernt und starrte ihn mit seinen gelben Augen an.
    Dweedle-Dumb wirkte sehr viel eindrucksvoller, als sein alberner Name vermuten ließ. Er beherrschte die Straßen von Forever uneingeschränkt, und seine Artgenossen flohen vor ihm, wenn er nur einmal kurz die Lefzen hochzog. Jake dachte kurz daran, ihn wegzuscheuchen. Aber der Versuch wäre sinnlos. Denn der Einzige, der mit Dweedle-Dumb umgehen konnte, war sein Besitzer, der Schmied der Stadt.
    “Dweedle-Dumb, sitz! Aber sofort!”
    Der scharfe Befehl war Musik in Jakes Ohren.
    “Wo drückst du dich denn herum, Jake?” Patrick Moore kam näher und trat zu seinem Hund, der jetzt gehorsam auf den Hinterläufen saß und seinen Herrn anbetend ansah.
    Jake legte schnell den Finger auf die Lippen und wies mit dem Kopf auf Annie, die nur noch fünfzig Meter entfernt war.
    Patrick reckte den Hals und spähte auf die Straße. Dann ging ein breites Grinsen über sein Gesicht und sein Körper bebte vor unterdrücktem Lachen. “Die hat sich ja so aufgedonnert”, flüsterte er.
    “Genau das beunruhigt mich ja”, sagte Jake.
    “Hab gehört, dass sie heute Morgen ihren berühmten Heidelbeerkuchen gebacken hat. Meinst du, sie will damit Eindruck auf dich machen?”
    “Sie will mich gar nicht beeindrucken, sie will mich lächerlich machen!” Jake senkte den Kopf und hoffte, dass der breitkrempige Hut seine Wangen, die verdächtig rot geworden waren, verdeckte.
    “Sie dreht sich um!”, flüsterte Patrick durchdringend.
    “Kommt sie auf uns zu?” Jake wagte nicht hochzublicken.
    “Nein, sie geht in Richtung Anleger. Donnerwetter!”
    “Was ist?”
    “Das ist mal was fürs Auge!”
    “Was denn?” Jake riskierte einen schnellen Blick die Straße entlang.
    “Hätte nichts dagegen, wenn jemand wie die auf meine Anzeige antworten würde.” Patrick zog den Bauch ein und steckte sich das karierte Hemd in die Hose.
    “Du hast gut reden, du hast ja keine Anzeige in der Zeitung.” Jake kniff die Augen zusammen, weil die helle Sonne ihn blendete. Das konnte doch nicht wahr sein! Eine große schlanke Blondine begrüßte Annie mit einer herzlichen Umarmung. Sie trug enge Jeans und eine Jeansjacke über einem weißen Hemd.
    Selbst aus dreißig Meter
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