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Liebe mich! Liebe mich!

Liebe mich! Liebe mich!

Titel: Liebe mich! Liebe mich!
Autoren: Barbara Dunlop
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wurde unruhig. Mit einer gleitenden Bewegung ließ Jake sich in die Koppel hinab. Da seine Freunde ihr den Blick versperrten, konnte Robin nicht sehen, was weiter geschah. Doch, da war er wieder, auf dem Pferd. Den Hut hatte er fest aufgesetzt, und Robin konnte sehen, dass sich seine Armmuskeln unter dem weißen T-Shirt anspannten. Er tippte mit den Stiefeln gegen die Flanken des Tieres, das daraufhin steil in die Luft ging.
    Robin hielt den Atem an und musste sich beherrschen, um nicht spontan nach vorn zu stürzen. Hatte Jake vollkommen den Verstand verloren?
    Das Pferd stieg hoch. Es kam hart auf allen vieren wieder auf, schlug aus, warf den Kopf hoch und stieg erneut hoch.
    Doch Jake saß wie angeschmiedet auf dem Tier, seine muskulösen Schenkel fest an die Flanken gepresst.
    Der Hengst änderte seine Taktik und galoppierte jetzt seitwärts in Richtung Zaun, als wollte er den lästigen Reiter dort abwerfen. Aber der ließ nicht locker. Da machte der Hengst eine plötzliche Wendung, und Robin schrie auf und lief los, als etwas zu Boden fiel. Doch es war nur Jakes Hut. Sie umklammerte den Zaun, der die Grundstücke voneinander trennte, bereit, sofort hinüberzuklettern, wenn Jake etwas passieren sollte.
    Sie biss die Zähne zusammen, als das Pferd wieder ausschlug und sich anschließend blitzschnell um die eigene Achse drehte. Darauf war Jake nicht vorbereitet gewesen, und Robin sah, wie er durch die Luft flog und dann hart im Staub landete.
    Robin sprang über den Zaun und rannte zur Koppel. Der reiterlose Hengst galoppierte wütend hin und her. Schaum stand ihm vorm Maul und seine Flanken glänzten vor Schweiß. Doch bevor sie Jake erreicht hatte, stand er auf, klopfte sich den Staub von der Hose und hob seinen Hut auf.
    Langsam ging er jetzt auf das nervöse Tier zu, streckte ihm die Hände entgegen und sprach mit tiefer beruhigender Stimme. Der Hengst tänzelte hin und her und schnaubte erregt, aber Jake kam immer näher.
    War er denn wahnsinnig? Wollte er sein Leben riskieren? Robin blickte zu den drei Besuchern hinüber, die ihr freundlich zulächelten. Sahen sie denn gar nicht, in welcher Gefahr Jake war? Doch zu ihrer Überraschung griff der Hengst nicht an. Als Jake fast auf einen Meter an ihn herangekommen war, bewegte das Tier die Ohren und blähte die Nüstern. Dann schnupperte es an Jakes Hand, ließ sich an der Stirn kraulen und knabberte so lange an seiner Hemdtasche, bis Jake eine Belohnung herauszog.
    Robin starrte Mensch und Tier fassungslos an. Irgendetwas war da an ihr vorbeigegangen. Die drei Zuschauer klatschten begeistert und Jake machte eine tiefe Verbeugung. Dann strich er sein dichtes dunkles Haar nach hinten und setzte sich den Stetson wieder auf.
    Robin blickte verwirrt zwischen Jake und seinen Fans hin und her und wünschte, sie säße wieder auf der Veranda des elterlichen Hauses. Aber es war zu spät, um unbemerkt zu verschwinden, denn der jüngste der drei Zuschauer kam mit ausgestreckter Hand auf sie zu.
    “Derek Sullivan, ich bin ein Freund von Jake.”
    “Robin Medford.” Sie gab dem städtisch gekleideten Mann die Hand und lächelte. Sie würde so tun, als sei sie gekommen, um dem Spektakel zuzusehen. Derek Sullivan musste ungefähr so alt sein wie sie, war aber offensichtlich nicht in Forever aufgewachsen.
    “Ein erstaunliches Pferd”, sagte sie und wies mit dem Kopf zur Koppel.
    “Ja, Dynamo ist ganz gut.”
    Ganz gut?, dachte sie. “Macht er das zur Unterhaltung?”
    “Dynamo?”
    “Nein, Jake.”
    “Nein, nur mir zuliebe.”
    Derek wollte, dass Jake von diesem wilden Biest abgeworfen wurde? Ein schöner Freund! Sie sah zu dem älteren Paar hinüber, das gerade eine Stute mit ihrem Fohlen bewunderte.
    “Hallo, Robin.” Jake, der herangekommen war, stellte einen Fuß, der in einem staubigen Stiefel steckte, auf die unterste Latte des Zauns und sah sie abwartend an.
    Wahrscheinlich wunderte er sich, dass sie gekommen war, nachdem sie gestern beim Abendessen noch krampfhaft jedes Gespräch mit ihm vermieden hatte. Er wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn.
    Sie wunderte sich ja selbst, warum sie gekommen war. Nein, eigentlich nicht. Denn sie fühlte sich zu ihm hingezogen und war genauso erregt wie damals, vor fünfzehn Jahren.
    “Oh, hallo”, stieß sie leise hervor. Was war nur mit ihr los? Normalerweise fand sie Staub und Schweiß, ausgeblichene Jeans und abgetragene Stiefel nicht besonders sexy.
    Jake legte den Kopf ein wenig schief und
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