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Liebe Lottofee, anbei meine Zahlen für kommende Woche - Die kuriosesten Zuschriften ans Fernsehen

Liebe Lottofee, anbei meine Zahlen für kommende Woche - Die kuriosesten Zuschriften ans Fernsehen

Titel: Liebe Lottofee, anbei meine Zahlen für kommende Woche - Die kuriosesten Zuschriften ans Fernsehen
Autoren: Heyne
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„Standbild“ drückt weiter nichts haben Sie mich jetzt verstanden oder immer noch nicht?
    Mit freundlichen Grüssen
    Ich habe eine Bitte an Sie schicken Sie mir ein Autogramm von Ihnen vielen Dank!
    Bis heute ist mir unklar, was dieser Zuschauer von mir wollte (außer einem Autogramm, das er aber auch ohne »Umwege« erhalten hätte), deswegen nochmals: Mir genügt eine Uhr vollkommen, und diese Tatsache hat rein gar nichts mit der Standbildfunktion eines Fernsehers zu tun, denn meine Uhren gehen, sie bleiben nicht stehen! Höchstens in Standbildfunktion betrachtet …
    Ein großes Thema und vermutlich Anlass mancher Diskussion vor den Bildschirmen ist immer wieder die »Krawattenfrage« bei den Nachrichtensprechern. Pflicht oder Kür? Immer, nie und falls nur bei bestimmten Anlässen, bei welchen? So bot mir die folgende Zuschrift die Möglichkeit, auf diese Stilfrage einzugehen, und ich möchte diese Korrespondenz hier zitieren, um auch einem größeren Publikum die wichtige »Krawattenfrage« ein für alle Mal zu beantworten.
    Liebe Tagesschauredaktion,
    seit ich in der Schule Sozialkunde habe, verfolge ich auch ab und zu die Tagesschau . Mir fällt auf, dass die Moderatoren immer andere Anzüge und vor allem Krawatten anhaben. Was passiert eigentlich mit einer Krawatte, die einmal getragen wurde? Und nach welchen Kriterien werden
die Krawatten getragen, Gibt es da Vorschriften?
    Das würde mich wirklich sehr interessieren.
    Mit freundlichen Grüßen
    Florian K.
    Meine Antwort:
    Â 
    Lieber Herr K.,
    es gibt keine offizielle »Krawatten-Vorschrift« für Tagesschausprecher.
    Wir legen Wert darauf, dass die Krawatten zwar modisch sind, allerdings keine »schreienden« Farben haben.
    Bei Katastrophen und außergewöhnlich »traurigen« Ereignissen sollten die Sprecher dunkle Krawatten tragen. In vielen Fällen ist »schwarz« zu traurig, obwohl es bei mir einmal Zuschaueranfragen gab, warum ich beim Tod des Papstes keinen schwarzen Anzug und keine schwarze Krawatte getragen habe. Sollte im Gegenzug einmal der Schlips dunkel ausgefallen sein, weil die Farben gerade modisch sind, kommt dann wieder die Anfrage, ob es einen traurigen Anlass gegeben hat.
    Für alle Fälle hängt eine dunkle Krawatte im Schrank des Sprecherzimmers. Ich bin auch schon mal nach Hause gefahren, da sich zwischen zwei
Sendungen die Sachlage so verändert hat, dass zumindest dann für die 20:00-Uhr-Nachrichten ein dunkler Schlips angebracht war.
    Eine beliebte Journalistenfrage ist immer wieder, wie viele Krawatten ich mein Eigen nenne. Ich gebe dann die Auskunft, es können wohl an die Hundert sein, allerdings stellt sich die Frage nicht, da Krawatten einem extrem schnellen Wandel unterliegen. Farben, Breite etc. ändern sich oft innerhalb eines Jahres in Nuancen, sodass die von vor zwölf Monaten plötzlich »alt« aussieht. Das gilt auch für Klassiker wie gestreift oder uni.
    Immer unpassend sind Krawatten mit figürlichen Darstellungen, wie man sie noch vor einigen Jahren getragen hat, wir bevorzugen eher die schlichtere Variante.
    Eine Tagesschau ohne Krawatte würde von den konservativen Zuschauern, meinem Erachten nach, nicht akzeptiert. Selbst im »lockeren« Morgenmagazin dokumentiert sie den Unterschied zwischen einer »flockigen« Moderation und der Seriosität der Tagesschau -Nachrichten.
    Im Übrigen werden die Krawatten nicht nur einmal getragen. Allerdings sind sie nach relativ kurzer Zeit nicht mehr brauchbar, da sich zwangsläufig ein gewisser Verschmutzungsgrad durch Make-up und Fernsehschminke nicht vermeiden lässt. Und chemisch gereinigte Krawatten verlieren ihre Fasson und Farbintensität.
    Für die Anschaffung ist jeder Sprecher selbst verantwortlich, sie werden auch von ihm selbst bezahlt.
    Man wird es kaum glauben, aber einmal hatte die »Krawattenfrage« ungeahnte Konsequenzen für mich, und die folgende Zuschrift lässt mich noch heute schmunzeln, wenn ich daran zurückdenke, wie ich auf sie reagierte.
    Sehr geehrter Herr Hofer,
    seit langem bin ich eine glühende Bewunderin von Ihnen und ich würde Sie gerne kennenlernen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir gut zueinander passen würden. Ich habe bereits mehrmals versucht Sie zu treffen, aber immer wurde mir gesagt, Sie seien gerade nicht da.
    Gestern hatten Sie eine schöne rote Krawatte an. Wenn Sie das
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