Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe Lottofee, anbei meine Zahlen für kommende Woche - Die kuriosesten Zuschriften ans Fernsehen

Liebe Lottofee, anbei meine Zahlen für kommende Woche - Die kuriosesten Zuschriften ans Fernsehen

Titel: Liebe Lottofee, anbei meine Zahlen für kommende Woche - Die kuriosesten Zuschriften ans Fernsehen
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
Das Erste als Gemeinschaftsprogramm von allen ARD-Anstalten bestückt wird.
    Durch den direkten Kontakt zum Publikum sind die Zuschauerredaktionen in der Lage, lebendiges und ungefiltertes Feedback auf das Programm zu registrieren.
Sie haben das Ohr am Zuschauer. Eine der wichtigsten Aufgaben der ARD-Zuschauerredaktion ist daher, als Frühwarnsystem zu fungieren. Wenn Fehler passieren, erfährt die ARD-Programmdirektion dies durch den direkten Draht zum Publikum unmittelbar. Bei aktuellen oder Sport-Live-Sendungen wird nachgebessert, wenn Zuschauer auf technische oder andere Mängel aufmerksam machen  – wie in dem Fall, als eine Moderatorin vor dem Schwenk zur anderen Kamera vergessen hatte, ihre figurformende Wäscheklammer vom Jackett zu entfernen. Neben Fehlermeldungen artikulieren die Zuschauer ihre Erwartungen an das Programm und schlagen Themen vor. Die Reaktionen des Publikums dienen der ARD-Medienforschung bei Bedarf dazu, die GfK-Zahlen zu interpretieren und nach Ursachen für verändertes Zuschauerverhalten zu suchen.
    Jedes Feedback wird in einem elektronischen Formular erfasst und gespeichert. Personalien und Adressen der Zuschauer spielen dabei keine Rolle, jedoch die Art der Anfrage und die Art der Kritik: Hat der Zuschauer eine technische Frage oder eine zur Programmplanung? Wird bei der Unterhaltungsshow die Sendezeit oder die Moderation kritisiert? Gibt es Lob zum Inhalt der Dokumentation? Bezieht sich die Frage auf die Wiederholung der Talkshow, wird ein Mitschnitt gewünscht? Darüber hinaus nehmen die Mitarbeiter prägnante Zitate auf. Die erfassten Anfragen bilden die Grundlagen für vielfältige Auswertungen und Protokolle.

    Jeden Montagmorgen erstellt die Redaktion ein Wochenprotokoll für Programmdirektor, Chefredakteur, für die Programmplanung, die Sportkoordination der ARD und für alle interessierten Kollegen in den Landesrundfunkanstalten. Daneben macht die ARD-Zuschauerredaktion gezielte Auswertungen, zum Beispiel, wenn eine neue Sendung zum ersten Mal läuft. Hinzu kommen Auswertungen für Pressekollegen, die nachfragen, wie die Zuschauer auf Themenschwerpunkte reagieren oder auf Sendungen, die bereits vor der Ausstrahlung für kontroverse Diskussionen sorgen. Ein Beispiel dafür war der Tatort »Schatten der Angst« aus Ludwigshafen, der im türkischen Milieu spielte und wegen der Brandkatastrophe in Ludwigshafen im Februar 2008 verschoben wurde.
    In aller Regel arbeitet die Zuschauerredaktion des Ersten Deutschen Fernsehens hinter den Kulissen. Sie wird jedoch regelmäßig von Programmzeitschriften und Tageszeitungen getestet und schneidet meistens gut ab, wenn sich die Rechercheure als Zuschauer ausgeben und Testfragen stellen. Gelegentlich bekommt die Redaktion Besuch von Fernsehteams wie von den Kollegen des NDR-Medienmagazins Zapp , das im August 2006 unter dem Titel »Bilderflut vom Krieg« die Nahost-Berichterstattung und die Reaktionen der Zuschauer thematisierte. Auch in Medienfachzeitschriften beschäftigen sich Autoren mit der Arbeit der Zuschauerredaktionen. So stellten Leif Kramp und Stephan Weichert in epd medien fest: »Die Kritik einzelner Zuschauer kleckert bei den Sendern ein, verhallt
meist im Call Center und verliert damit ihre Wirkungskraft.« (Kramp/Weichert 2007, S. 9)
    Das klingt zwar interessant, gilt jedoch nicht für die öffentlich-rechtlichen Programmanbieter. Neben dem Ersten und dem Zweiten Deutschen Fernsehen haben fast alle Landesrundfunkanstalten für ihre Dritten Programme eigene Zuschauerredaktionen, die gut zu erreichen sind, gut ausgestattet sind und die Anfragen der Zuschauer regelmäßig auswerten. Zum Teil gehören sie zur Fernsehdirektion, zum Teil zum Bereich Kommunikation oder wie beim Bayerischen Rundfunk zur Produktionsdirektion.
    Die Zuschauerredaktion des Ersten Deutschen Fernsehens untersteht direkt dem ARD-Programmdirektor. Zuschauern, die sich bei Volker Herres persönlich beschweren möchten, können die Mitarbeiter deshalb immer mitteilen, dass er der direkte Vorgesetzte ist und bei außergewöhnlichen Reaktionen unmittelbar informiert wird. Dies erleichtert die Arbeit, weil die Ansprüche des Publikums auf diese Weise erfüllt werden können. Die Meinung nicht weniger Zuschauer, ihr Statement lande ohnehin im Papierkorb, und sie müssten sich am Telefon mit ahnungslosen strafversetzten Mitarbeitern abgeben, kann die Redaktion in der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher