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Liebe klopft nicht an

Liebe klopft nicht an

Titel: Liebe klopft nicht an
Autoren: Petra Roeder
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auch, weil sie Amy nicht in ihre Gespräche miteinbezog. Es war, als wäre sie gar nicht anwesend.
    Taylor sah auf die Uhr.
    »In ein paar Kilometern fahren wir an einem sehr guten Restaurant vorbei. Was hältst du davon, wenn wir eine Pause machen und dort etwas zu Mittag essen?«, fragte er Jessica.
    Amy runzelte die Stirn und Wut stieg in ihr hoch. Dieser eingebildete Schnösel benahm sich, als wäre sie Luft. Am liebsten hätte sie ihm eine der Taschen an die Rübe geschmettert.
    Sie beschloss den Mund zu halten und schluckte ihren Ärger hinunter. Übung darin hatte sie ja. Außerdem musste sie nur noch ungefähr zwei Stunden aushalten und danach konnte sie diesem Typen aus dem Weg gehen.
    Darüber hinaus könnte sie wirklich eine Kleinigkeit vertragen, denn ihr Magen gab schon protestierende Geräusche von sich. Eine Suppe oder einen Burger würde sie sich ja wohl leisten können, ohne dass ihre Reisekasse zu sehr darunter litt.
    »Klasse Idee, ich habe mächtig Hunger«, antwortete Jessica.
    »Fein«, entgegnete Taylor und schenkte seiner Cousine ein zufriedenes Lächeln. »Dort gibt es die besten Steaks. Das Restaurant ist zwar etwas teurer, aber es lohnt sich.«
    Etwas teurer? Amy sah erschrocken auf. Oha, das hörte sich gar nicht gut an. Sie begann auf einem Fingernagel herumzuknabbern und suchte verzweifelt nach einer Lösung. Bei ihrem spärlichen Wochenbudget konnte sie sich kein teures Essen leisten.
    Taylor hatte nicht erwähnt, dass er die beiden Frauen einladen würde und selbst wenn er das vorhatte, dann würde er sicherlich nur Jessicas Rechnung übernehmen, so abweisend, wie er sich Amy gegenüber verhielt.
    Sie hielten auf dem Parkplatz direkt vor dem Restaurant. Schon von außen sah man, dass es sich hier um etwas Edleres handelte.
    Amy quälte sich aus dem Wagen und stöhnte erleichtert auf, als sie endlich ihre Gelenke strecken konnte. Bevor Taylor und Jessica sich in Bewegung setzten, räusperte sie sich.
    »Ich werde mich im Ort etwas umsehen, während ihr zu Mittag esst«, erklärte sie. Taylor zog eine Augenbraue nach oben und Jessica sah sie verwirrt an.
    »Du willst nicht mit uns essen?«, erkundigte sie sich. Amy schüttelte den Kopf und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen.
    »Ich habe keinen Hunger und würde mir lieber etwas die Beine vertreten.« Jessica runzelte die Stirn, doch Taylor zuckte nur gelangweilt die Schultern.
    »Dann eben nur wir beide«, sagte er. Bildete Amy sich das ein oder klang er, als sei er erleichtert, dass sie nicht mitkam?
    »Bist du sicher?«, hakte Jessica noch einmal zweifelnd nach.
    »Natürlich. Wenn ich Hunger hätte, würde ich etwas essen, aber ich bin wirklich noch satt«, log sie. Ihre Freundin seufzte und Taylor warf erneut einen Blick auf seine Uhr.
    »In einer Stunde fahren wir weiter«, erklärte er knapp. Er klang, als wolle er ihr unterschwellig mitteilen, dass er ohne sie fahren würde, wenn sie nicht rechtzeitig zurück war.
    »Alles klar«, entgegnete Amy so freundlich, wie es ihr unter diesen Umständen noch möglich war, bevor sie sich umdrehte und loslief.
    Sie ignorierte das laute Knurren ihres Magens. Irgendwo würde sie sicher einen Laden oder eine Tankstelle finden, wo sie sich etwas Billiges kaufen konnte.
     
    30 Minuten später saß sie auf einer Parkbank und schob sich trockene Salzcracker in den Mund. Fünf Packungen hatte sie sich an einer Tankstelle gekauft und knapp zehn Pfund dafür ausgegeben.
    »Halsabschneider«, murmelte sie, während sie sich den letzten Cracker aus der Tüte nahm und aß. Eine Portion hatte sie vertilgt, und auch wenn es kein Festmahl gewesen war, so gab ihr Magen jetzt wenigstens Ruhe. Die verbleibenden vier Packungen hatte sie in ihrer Handtasche verstaut. Sie war sich sicher, dass sie noch froh sein würde, die Kekse gekauft zu haben.
    Nach einer halben Stunde machte sie sich wieder auf den Rückweg, hielt jedoch noch einmal an der Tankstelle, um sich eine Flasche Wasser zu kaufen. Als sie am Parkplatz ankam, verließen Taylor und Jessica gerade das Restaurant.
    »Du hast wirklich etwas verpasst«, erzählte ihre Freundin. »Taylor hat nicht übertrieben, was die Steaks angeht.«
    »Freut mich, dass es euch geschmeckt hat«, antwortete Amy und verdrängte den Gedanken an ein saftiges Steak.
    In Gedanken hielt sie ein riesiges Steak in der Hand und drosch damit auf Taylors Kopf ein. Innerlich grinsend zwängte sich Amy wieder auf den Rücksitz.
    Die restliche Fahrt über versuchte sie ein wenig
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