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Liebe ist staerker als Rache

Liebe ist staerker als Rache

Titel: Liebe ist staerker als Rache
Autoren: Abby Green
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war langweilig, verstehst du? Ich wollte dich verführen, weil man mir den Kontakt mit dir verboten hatte. Es war einfach aufregend … ein Kick .
    „Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis der Besitz der Vasquez Ihnen gehört.“
    Nics Blick schweifte kurz von der Tür ab, und er sah seinen Anwalt an. Dieser war ein guter Freund seiner Eltern gewesen. Er war klein und gedrungen und hatte immer einen berechnenden Ausdruck in den Augen. Nic mochte ihn nicht, aber nach dem Tod seines Vaters war es einfacher gewesen, ihn zu behalten, als sich einen neuen zu suchen. Jetzt allerdings gelobte er sich, seinen Assistenten damit zu beauftragen, sich nach einem anderen umzusehen. Selbstverständlich würde er seiner Pflicht nachkommen und Señor Fiero mit einer äußerst großzügigen Rente in den Ruhestand schicken.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Nic die Ankunft eines neuen Gastes. Madalena Vasquez betrat den Hof! Sein ganzer Körper, jede einzelne Zelle schien auf sie anzusprechen. Dies schockierte ihn zutiefst. Keine andere Frau hatte jemals diese Gefühle in ihm ausgelöst.
    Sie war noch schöner als bei der Begegnung vor zwei Wochen. Die Haare waren hochgesteckt, und das mitternachtsblaue, schulterfreie Abendkleid betonte ihre schmalen Schultern, aber auch die festen Muskeln ihrer Oberarme. Irgendetwas kam ihm an dem Kleid seltsam vor, aber Nic hätte nicht sagen können, was. Auch beim Ball in Mendoza dachte er, etwas wäre nicht ganz stimmig – als ob das Kleid nicht ihr eigenes wäre!
    Er war normalerweise von Frauen umgeben, die äußerste Sorgfalt auf ihr Äußeres legten. Deshalb fiel ihm die leiseste Unstimmigkeit sofort auf. Und irgendwie passte das nicht zu dem Bild des verwöhnten Luxusweibchens, das er sich von Madalena Vasquez gemacht hatte.
    „Wer ist das? Irgendwie kommt sie mir bekannt vor.“
    Seltsamerweise störte es Nic, dass sein Anwalt Madalena gleichfalls anstarrte, „Das ist Madalena Vasquez. Sie hat den Familienbesitz übernommen.“
    Der Anwalt stieß ein höhnisches Lachen aus. „Wie bitte? Das Weingut ist doch absolut heruntergewirtschaftet! Sie wird Sie auf Knien anflehen, es zu kaufen.“
    Nic wandte sich ab, um dem unerklärlichen Impuls, dem Anwalt einen Kinnhaken zu verpassen, Herr zu werden. Er ging auf Madalena zu, während er immer noch versuchte, seine Wut zu unterdrücken. Er blickte ihr in die smaragdgrünen Augen, sah aber auch die dunklen Augenringe, die selbst die Schminke nicht verdecken konnte – ein deutliches Zeichen, wie sehr sie sich verausgabt hatte. Wieder zog sich sein Magen zusammen. Dabei wusste er doch, dass das alles nur gespielt war. Sie hatte diese weiblichen Tricks sozusagen mit der Muttermilch eingesogen. Sie wollte die Männer glauben machen, sie wäre so naiv und unschuldig, wie sie aussah. Dabei war sie verdorben bis ins Mark.
    Trotzdem waren die Regungen seines Körpers unmissverständlich. Er begehrte sie. Er wollte sie. Jetzt – auf der Stelle.
    Es gelang ihm, ein unverbindliches Lächeln aufzusetzen und sein Begehren zu ignorieren. „Willkommen in meinem bescheidenen Heim.“
    Maddie versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, in welchen Aufruhr sie die Begegnung versetzte. Bescheidenes Heim! dachte sie höhnisch angesichts des luxuriösen Anwesens. Einst hatte ihr Zuhause dem seinen in nichts nachgestanden. Jetzt allerdings war es heruntergekommen und renovierungsbedürftig.
    Keine Sekunde lang fiel sie auf die Fassade des charmanten Gastgebers herein. Seine Augen waren kalt wie Eis. Unwillkürlich überlief sie ein Schauer. Sie hatte sich vorgenommen, distanziert und selbstbewusst aufzutreten, aber jetzt platzte sie heraus: „Warum hast du mich eingeladen?“
    „Warum bist du gekommen?“, kam die Antwort.
    Schlagartig bereute sie, die Einladung nicht in kleinen Fetzen zurückgeschickt zu haben. Sie richtete sich auf. „Ich wollte dir lediglich mitteilen, dass sich meine Einstellung seit unserer letzten Begegnung nicht geändert hat. Ich … ich bleibe!“
    Nicolás machte eine leichte Geste mit dem Kopf, und wie von Zauberhand tauchte ein Mann an seiner Seite auf.
    „Sir?“
    „Madalena, darf ich dir Geraldo, meinen Assistenten, vorstellen? Er wird dir alles zeigen und jeden deiner Wünsche erfüllen. Wenn ich mich jetzt entschuldigen darf? Ich muss mich um meine anderen Gäste kümmern.“
    Als er ging, überfiel Madalena unerklärlicherweise ein Gefühl von Leere und Verlassenheit.
    Mit einem gezwungenen Lächeln wandte sie sich dem Mann
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