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Liebe fuer ein ganzes Leben (Rosen-Reihe)

Liebe fuer ein ganzes Leben (Rosen-Reihe)

Titel: Liebe fuer ein ganzes Leben (Rosen-Reihe)
Autoren: Florence von Steinberg
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ihm schon fast wie die Tochter, die er nie gehabt hatte. "Frau Wieland ist seit drei Jahren bei mir", sagte er. "Das Gut wird zum größten Teil von meinem Verwalter geführt. Ich selbst bin dabei, die Geschichte unserer Familie zu Papier zu bringen. Frau Wieland ist mir dabei eine große Hilfe."
    "Darf ich lesen, was du bisher geschrieben hast?"
    "Natürlich, immerhin betrifft es ja auch dich."
    "Geschichte war schon immer mein Hobby", stand sie, dann fiel ihr Julian von Stetten ein. Sie erzählte ihrem Onkel, daß sie den jungen Mann am Vortag kennengelernt hatte. "Er möchte mir heute nachmittag ein wenig die Gegend zeigen. Ist es dir recht?"
    "Warum sollte es mir nicht recht sein? Ich mag Julian. Er stammt aus einer sehr guten Familie. Mit ihm..."
    "Guten Morgen allerseits!"
    Daniela blickte überrascht zur Tür.
    "Du läßt dich also auch wieder einmal sehen, Philipp", b emerkte der Gutsherr. "Daniela, da lernst du gleich noch ein weiteres Familienmitglied kennen, Philipp, den Sohn meines jüngeren Bruders Claus."
    "Und du bist Cousine Daniela!" Mit wenigen Schritten war der junge Mann bei ihr und drückte ihr die Hand. "Willkommen in diesem ehrwürdigen Gemäuer, liebe Cousine."
    "Danke, Philipp." Daniela wußte nicht warum, aber selten zuvor war ihr ein Mensch auf Anhieb so unsympathisch gewesen. Philipp strahlte etwas aus, was ihr Angst machte. Sie schätzte ihn auf etwa zweiunddreißig. Er sah sehr gut aus, doch das Lächeln und die Liebenswürdigkeit, mit der er sie bedachte, wirkten aufgesetzt.
    "Wie man hört, willst du einige Zeit bei uns bleiben." Er setzte sich ihr gegenüber an den Tisch und bediente sich mit Kaffee. "Vielleicht kommt dann endlich etwas Leben ins Haus." Lachend stellte er die Kanne zurück.
    Daniela reichte ihm den Korb mit den Brötchen.
    "Vielen Dank, Cousinchen!" Philipp warf seinem Onkel einen kurzen Blick zu, dann bemerkte er: "Allerdings muß ich dich wa rnen. Den größten Teil des Jahres ist es hier stinklangweilig."
    "Philipp!" stieß Richard von Castan empört he rvor.
    "Entschuldige, Onkel Richard." Sein Neffe zwinkerte Daniela herausfordernd zu. "Ich meinte natürlich, es gibt auf Castan nicht allzuviel Unterha ltung."
    "Die suchst du dir ja ohnehin woanders", meinte der Gutsherr scharf und lehnte sich zurück. "Wo bist du die letzten beiden Tage gewesen?"
    Der junge Mann dachte nicht daran, ihm zu antworten. Er widmete sich intensiv seinem Frühstück.
    Sein Onkel stand auf. "Dann werden wir uns jetzt erst einmal um deinen Reitunterricht kümmern", wandte er sich an Daniela. "Also am besten, du ziehst dich gleich um." Er legte den Arm um ihre Schultern. "Ich erwarte dich in zwanzig Minuten in der Ha lle."
    Daniela freute sich auf den Reitunterricht, aber er erwies sich als schwieriger, als sie erwartet hatte. Sie mußte erst einmal das Auf- und Absitzen lernen. Über eine Stunde verbrachten sie d amit. Zum Glück handelte es sich bei Marie wirklich um eine lammfromme Stute, die geduldig alles über sich ergehen ließ.
    "Paß auf, Daniela, in einigen Tagen wirst du mich schon auf meinen Ausritten begleiten können", prophezeite ihr Onkel, als sie nach dem Unterricht gemeinsam zum Herrenhaus zurückkehrten. "Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, daß du hier bist. Nach dem Tode meiner Frau bin ich doch recht ei nsam gewesen."
    "Wohnt Philipp denn nicht ständig auf Castan?"
    "Philipp!" Er seufzte auf. "Philipp lebt seit etwa sechs Jahren bei mir. Als mein Bruder und seine Frau bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen, war von ihrem Vermögen nichts mehr vorhanden. Philipp studierte damals noch. Ich unterstützte ihn, obwohl ich schon bald erkennen mußte, daß er mehr als leichtfertig ist. Sein Studium schaffte er nur mit Mühe und Not. Ich habe ihn als rechte Hand meines Verwalters eingestellt, aber er ist nicht gerade eine große Hilfe. Er kommt und geht, wie es ihm gefällt. Ich sollte ihn vor die Tür setzen, aber er ist immerhin der Sohn meines Bruders."
    "Es wäre auch nicht richtig, Onkel Richard", meinte D aniela.
    "Dir gefällt er wohl?" Das Gesicht des Gutsherrn verdüsterte sich.
    "Nein, davon abgesehen kenne ich ihn kaum."
    Richard von Castan blieb stehen. Er sah sie ernst an. "Halte dich von ihm fern", bat er. "Philipp ist kein Umgang für dich. Männern wie Julian kann er nicht das Wasser reichen."
    * * *
    Dieser Meinung war Daniela allerdings auch. Gleich nach dem Mittagessen zog sie sich in ihr Zimmer zurück, um sich für den Ausflug mit Julian
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