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Liebe fuer ein ganzes Leben (Rosen-Reihe)

Liebe fuer ein ganzes Leben (Rosen-Reihe)

Titel: Liebe fuer ein ganzes Leben (Rosen-Reihe)
Autoren: Florence von Steinberg
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später über alles reden. Ich habe nicht vor, dir irgend etwas zu verschweigen." Liebevoll sah er sie an. "Sicher hattest du erwa rtet, vom Bahnhof abgeholt zu werden. Du hättest von Oldenburg aus anrufen sollen. Es... Ach ja, du telefonierst ja nicht gern." Er lachte. "Nun, das ist kein Weltuntergang. Mamsell Wendt hat Fred bereits zum Bahnhof geschickt, um deine Koffer zu holen."
    "Aber er hat keinen Gepäckschein."
    "Das macht nichts. Fred kommt immerhin von Castan. Man wird ihm ohne Schwierigkeiten deine Koffer geben." Der Gutsherr legte den Arm um sie. "Mamsell Wendt wird dich jetzt auf dein Zimmer führen, du kannst dich etwas frisch machen und dann erwarte ich dich auf der Terrasse." Erneut küßte er sie auf die Stirn. "Ab jetzt wird alles anders, Daniela, das verspreche ich dir. Ab heute steht dir die Welt offen." Er drückte auf einen Klingelknopf, der neben der Tür angebracht war.
    Gudrun Wendt schien nur auf dieses Zeichen gewartet zu h aben. Keine zwei Minuten später trat sie in den kleinen Salon. "Kommen Sie, Frau von Castan", bat sie, "dann bringe ich Sie erst einmal nach oben."
    "Und vergiß nicht, Daniela, ich bin auf der Terrasse", sagte R ichard von Castan. "Laß mich nicht zu lange warten."
    "Ich werde mir Mühe geben, Onkel Richard", versprach die junge Frau und schenkte ihm ein Lächeln, dann folgte sie der Mamsell zu der geschwungenen Treppe, die in die oberen Stoc kwerke des Herrenhauses führte.
    * * *
    "Ah, da bist du ja, mein Kind." Richard von Castan erhob sich aus einem weißen Gartenstuhl und kam Daniela entgegen, die von Frau Wendt auf die Terrasse geführt wurde. Mit einem Kopfnicken entließ er die Mamsell. "Na, wie gefällt dir dein Zimmer?" fragte er erwartungsvoll und rückte einen Stuhl für sie.
    "Es ist wunderschön, Onkel Richard", erwiderte Daniela spontan und nahm Platz.
    "Fein, daß es dir gefällt." Er lächelte ihr zu. Schmerzlich wurde ihm bewußt, wie sehr sie seinem verstorbenen Vetter glich.
    Eine junge Frau rollte einen Servierwagen auf die Terrasse, stellte Kuchen und Kaffee auf den Tisch. Geschickt schenkte sie ein. "Hätten Sie gern Milch, Frau von Castan?" fragte sie Daniela und griff nach dem Milc hkännchen.
    "Ja, danke." Daniela nickte ihr zu.
    Ihr Großonkel machte sie miteinander bekannt. "Vilma arbeitet schon seit vielen Jahren bei uns", fügte er hinzu. "Sie ist die Nichte unserer Mamsell."
    "Sieht aus, als sei Castan ein reines Familienunternehmen", bemerkte Daniela, nachdem Vilma ins Haus zurückgekehrt war. "Frau Wendt erzählte mir, daß sie seit ihrer Kindheit für die Castans arbeitet und schon ihre Eltern auf dem Gut beschäftigt waren."
    "Nicht zu vergessen ihr Großvater", fügte ihr Onkel hinzu. "Die meisten meiner Leute leben hier seit Generationen." Er stieß heftig den Arm aus. "Du hast mich vorhin gefragt, warum ich deiner Mutter nicht geholfen habe. Ich weiß, wir müssen darüber sprechen, sonst wird es immer zwischen uns stehen."
    "Schließlich hast du dich meiner erst vor drei Monaten eri nnert", sagte die junge Frau und sah ihn herausfordernd an. "Etwas spät, sollte man meinen."
    "Das ist wahr," gab er zu. "Ich glaubte dich bei den Verwan dten deiner Mutter gut aufgehoben. Ich wollte dich nicht aus deinem gewohnten Leben reißen. Ich..." Der Gutsherr schüttelte den Kopf. "Nein, Daniela, es ist besser, ich mache weder dir noch mir etwas vor. Es war nicht ganz so. Ich wollte nicht an dich denken, ich wollte die Schuld, die ich damals auf mich geladen habe, aus meinem Bewußtsein verbannen. Deshalb habe ich mich nicht um dich gekümmert."
    "Meine Mutter erzählte mir erst kurz vor ihrem Tod, daß mein Vater bei dir aufgewachsen ist."
    Ihr Großonkel nickte. "Dein Vater war für mich wie ein eigener Sohn. Mein Onkel Werner, dein Großvater, starb kurz nach Georgs Geburt. Deine Großmutter heiratete einige Jahre später einen französischen Grafen. Georg war in ihrer neuen Familie nur geduldet. Sie bat mich, den Jungen bei mir aufzunehmen und ihm auf Castan eine Heimat zu geben."
    Er seufzte leise auf. "Meine Frau und ich hatten damals gerade erfahren, daß wir niemals eigene Kinder haben würden. Ich klammerte mich förmlich an Georg. Mit der Zeit wurde er immer wichtiger für mich. Ich liebte ihn wie einen Sohn. Ich ließ ihn die besten Schulen besuchen und schickte ihn später zum Studium nach En gland."
    "Und dort haben sich meine Eltern kennengelernt. Ich weiß von meiner Tante, daß meine Mutter als Au-pair-Mädchen auf dem
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